Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Im Uniklinikum Marburg funkt der Kittel

Marburg 27.7.2010 (yb) Ohne Information und Abstimmung mit Betriebsrat in Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz ist beim Universitätsklinikum Marburg Arbeitskleidung mit Funk-Chips an Mitarbeiter ausgegeben worden. Das weckt Mißtrauen und die Befürchtung damit einer Überwachung ausgeliefert zu werden.
Einen Überblick habe man seitens des Betriebsrates derzeit noch nicht, teilt Wolfgang Demper auf Anfrage mit. Nachdem der Betriebsrat Kenntnis von der Ausgabe neuer Arbeitskleidung mit eingenähten RFID-Chips erhielt, habe man sofort reagiert. Den Beschäftigen wurde in einem Rundschreiben geraten die neue Kleidung nicht zu tragen.

„Die ganze Sache muss zunächst überprüft werden“ sagt Betriebsrat Demper. „Kleidung mit den Chips ist wohl in mehreren Klinikstandortenen bereits ausgegeben worden. Zu der Prüfung gehört natürlich auch eine juristische Einschätzung“. Das werde dann einer Anwältin übergeben.

Optimierung der Wäschereinigung mit RFID-Chip

Von Seiten des Rhön-Klinikum als Betreiber der privatisierten Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) wurde gegenüber der Öffentlichkeit abgwiegelt. Mit den RFID-Chips in der Kleidung könne keine Überwachung via Bewegungsprofil stattfinden. Die Chips sollten alleine dazu dienen, die Reinigung der Wäsche besser organisieren zu können.

Mediziner-Kittel und RFID-Chips – fragwürdige Ausstattung mit Überwachungstechnik hinter dem Rücken Betroffener (Foto-Montage H.Bambey)

Hintergrundinformation

RFID-Chips sind sehr kleine elektronische Bauteile, die inzwischen in der Logisitik weite Verbreitung gefunden haben. Sie dienen der Identifikation und machen es möglich, den Standort eines Gegenstandes, der mit Chip ausgestattet ist, zu ermitteln. RFID aus dem Englischen steht für „radio-frequency identification“. Es lässt sich übersetzen als Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Dazu braucht es zwei Teile. Einen Transponder (Sender) und einen Scanner, Lesegerät (Empfänger). RFID-Chips können kleiner als ein Reiskorn sein, tragen eine Identifikationsnummer und eine kleine Antenne, die auf das Lesegerät anspricht. Die RFID- Chips können Lebewesen implaniert werden. Ihr Einsatz schafft z.B. in der Logistik viele Möglichkeiten der Prozeßkontrolle, ist jedoch in verschiedenen Gebieten ist wegen der Gefahren umfassender Überwachung umstritten und wird heftig diskutiert.

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