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Grafik und Skulptur vom Feinsten im Kunstverein

Marburg 26.8.2010 (yb) Jeden Tag kommt es nicht vor, dass Mensch von einem Ort, der ihm bekannt und geläufig ist, überrascht und beeindruckt wird. Das passierte in der Kunsthalle Marburg, die bekanntlich Kunstverein heißt und ebendessen Aktivitäten dient. Die hauptsächlichen Aktivitäten des Marburger Kunstvereins liegen in der Präsentation von Kunst, in seiner Kunsthalle. Die Überraschung und Beeindruckung ist von der aktuellen Austellung im Kunstverein ausgegangen. Besser und präzise formuliert, sind es die Werke der beiden Künstler von denen jeweils und in ihrer gemeinsamen Präsentation ein hoher Reiz ausgeht, eigentlich eine Faszination.

Holz, Skulpturen, Pappeln

Kunsthalle mit Skulpturen

200 cm in die Höhe erhebt sich die Schreikleid genannte Skulptur von Klaus Hack. Wesenhaft mit riesigem offenen Mund und hinten sich abstützenden durchgedrückten Armen beeindruckt diese Figur aus Pappelholz in der Kunsthalle (Foto H.Bambey)

Es geht unmittelbar los mit dem Betreten des unteren Raumes. Eine imposante Skulptur springt nahezu ins Auge, stellt sich unübersehbar in den Blick und in den Weg.

Die Weite des Foyers und die Tiefe des Raumes führen und locken weiter am Tresen vorbei. In den eigentlichen Ausstellungssaal im Erdgeschoß. Dort vereinen sich zahlreiche Skulpturen von Klaus Hack zur Rauminstalltion. Sie stehen einzeln isoliert, zugleich gestalten sie den weißen inneren Quader.

Eine lange Galerie Bilderrahmen, auf einer Seite des Raumes, kontrastiert und ergänzt Zweidimennsionales, Gerahmtes. 24 Zeichnungen steht lakonisch auf der Preisliste. In Reih´und Glied, linear mit einer zollstockgeprüften Höhe gehängt, finden sich hinter Glas Mischtechniken.

Die Skulpturen sind gebeilt, geschnitzt aus Pappelholz, weiß gehalten. Ihre rauhe Oberfläche verleiht ihnen Unfertiges, macht sie zugleich zart, anziehend, beinahe warm. Archaisch, figürlich, naturalistisch-expressiv und afrikanisch kommen als Worte, oder sind es Eigenschaften der 13 Holzarbeiten des gebürtigen Franken und getauften Katholiken. Sehenswert, betrachteswert und eindrucksvoll.

Kontrastreiche und großformatige Grafik, geschnitten

Annette Schröter Papierschnitt Blick ins Land 250 x 190 cm

Den Weg nach oben eröffnet das ausgestellte Werk von Annette Schröter wahrhaft großformatig. Telefonzelle nachts, steht im Verzeichnis und dass es ein Papierschnitt ist. Wer im wissen um ausgestellte Papierschnitte von Annete Schröter gekommen ist, wird sich zumindest dimensional belehren lassen und wohl auch beeindrucken.

Bei der Ausstellungseröffnung hat Michael Hermann die ausgestellten Papierschnitt-Arbeiten beschrieben:

Im vorderen Raum sehen wir noch eine Arbeit, die eine Brücke zu den Trachtenbildern schlägt. In der Arbeit „Blick ins Land“ sehen wir ein Trachtenmädchen, welches mit der Hand an der Stirn aus dem Bild blickt. Sicherlich geht das Motiv auf eine Postkarte zurück, durch die Übersetzung in das Großformat bekommt das Thema eine neue Präsenz. Noch dazu sprengt die Ornamentik im Hintergrund jeglichen Rahmen des romantischen Trachtenbildes. Hier hat Annette Schröter die so genannten „Global Players“ vereint. Die Logos verschiedener Autofabrikate geben dem Trachtenmädchen den kompositorischen Halt, und drohen doch gleichzeitig durch weltweite Vereinheitlichung ihre Existenz in Gefahr zu bringen.

In dem nächsten Raum begegnen wir ebenso dem Phänomen der Veränderung. Auf riesigen Schnitten zeigt uns Annette Schröter die Veränderung ihrer Heimat. Sie konfrontiert uns mit ihrer urbanen Umgebung in Leipzig.

Verwesende Architektur, vandalisiert und mit Grafitties überzogen, das ist die Motivwahl der Arbeiten. Die für Leipzig so typischen Altbauerker, oder der Blick durch die Vegetation auf verfallene Wände und zersprungene Glasscheiben bestimmen das Raumgefühl...“

Sehenswert und in gelungener Inszenierung ist die Ausstellung von Klaus Hack und Annette Schröter gut für Beeindruckung. Beide Künstler bringes Neues – ob in der Holzskulptur oder im Papierschnitt. Hingehen. Bis 7. Oktober.

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