Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Lesung und Gespräch über Peter Gingold im KFZ am 10. Mai

Marburg 28.4.2011 (pm/red) Peter Gingold (1916–2006) war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kundgebungen gegen Naziaufmärsche und als Zeitzeuge in Schulen und bei Jugendgruppen und hatte viel zu berichten.
Die Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und  Widerstand in der Résistance mit Illegalität, politischer Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand zur Befreiung von Paris 1944 waren Stationen von Gingold. Den 8. Mai 1945 erlebte er in Turin mit der italienischen Resistenza.
In Deutschland gestaltete er den politischen Neuanfang mit und musste erleben, wie er und seine Familie fast zwei Jahrzehnte erneuter Verfolgung, Ausbürgerung und des Berufsverbots ausgesetzt waren. Trotzdem verstand er sich stets als Mut-Macher und seine Maxime lautete: „Nie aufgeben!“.

Vom Leben eines unermüdlichen Antifaschisten

Unermüdlich bekämpfte er die Anmaßungen der für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlichen IG Farben. Zusammen mit seiner Frau Etty war er aktiv gegen die NATO-Aufrüstung in den 80er Jahren, leidenschaftlich verlangte er Gerechtigkeit und Freiheit für den von der Hinrichtung bedrohten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal.

Im PapyRossa Verlag ist die lebendige und packende Beschreibung seines Lebens unter dem Titel Paris – Boulevard St. Martin No. 11 erschienen. Eine Rezension des Buches findet sich in das Marburger. Viele Male hat Peter Gingold in Marburg gesprochen: auf dem Marktplatz gegen Neonaziaufmärsche, vor Schulklassen im Landkreis, vor Antifagruppen und Studierenden, bei der Jubiläumsfeier des Antifaschistischen Ratschlags 1999, bei Veranstaltungen der VVN. Wer ihn kannte, wird seine liebenswürdige und lebendige wie kämpferische Persönlichkeit nicht vergessen. Wer ihn nicht mehr kennen lernen konnte, kann bei der Veranstaltung am 10 Mai. erfahren, wie der gelebt und was er hinterlassen hat. „Zuviel an Not und Tod, an KZ-Qualen, an Verwüstung und Vernichtung, an millionenfachen Mord hat der Faschismus gebracht, sodass es nichts Wichtigeres geben kann, als Aufstehen gegen jede Erscheinung von Rassismus, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, Neofaschismus, Militarismus.“
Lesung und Gespräch Peter Gingold:  Paris – Boulevard St. Martin No. 11.
mit Tochter Silvia Gingold und Ulrich Schneider
Termin Dienstag, 10. Mai
Zeit 19.00 Uhr
Ort KFZ, Schulstraße 6

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