Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Menschen zu Hause altern lassen fordert Kuratorium Deutsche Altershilfe

Köln, Marburg, 6.4. 2011. (pm/red) Die Kommunen sollten stärker dafür sorgen, dass Menschen in ihrer gewohnten Umgebung altern können. Das fordert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). In vielen Quartieren – also Dörfern, Nachbarschaften oder Stadtvierteln – fehlen die Voraussetzungen für einen langen Verbleib in der gewohnten Umgebung. Beispielsweise gibt es großen Handlungsbedarf für eine alternsgerechte Infrastruktur oder Wohnmöglichkeiten und soziale Angebote für Menschen jeden Alters. So müssen sich viele Ältere oftmals für die stationäre Pflege entscheiden. Quartierskonzepte beschäftigen sich damit, älteren Menschen auch bei Pflegebedarf zu ermöglichen, in ihrem Haus oder ihrer Wohnung zu bleiben.

Quartierskonzepte umsetzen als kommunale Aufgabe

„Die Kommunen haben unmittelbar Einfluss darauf, ob Quartierskonzepte umgesetzt werden oder nicht. Dass sie sich für einen langen Verbleib der Menschen zu Hause einsetzen, ist wichtig – schließlich erhöht das die Lebensqualität der Betroffenen enorm“, sagt Peter Michell-Auli, KDA-Geschäftsführer. „Oftmals fehlt den Kommunen aber das Geld, um die notwendigen Maßnahmen kleinräumig umzusetzen“, sagt Michell-Auli. „Hier ist die Politik gefordert. Sie muss mutig überlegen, wie die Kommunen bei der Umsetzung von Quartierskonzepten unterstützt werden können.“

Alte Menschen unterwegs in ihrem Stadtteil (Foto Hartwig Bambey)

Die Politik sollte dafür sorgen, dass Ziele für bessere Lebensbedingungen in den Quartieren auch für Ältere festgelegt und Umsetzungsrichtlinien festgeschrieben werden. Außerdem sollte sie sicherstellen, dass den Kommunen die finanziellen Mittel hierfür zur Verfügung stehen. Das KDA schlägt vor, unter anderem zu erwägen, Maßnahmen zur Quartiersgestaltung über SGB V und SGB XI zu finanzieren.

Das KDA hat ein Papier mit konkreten Umsetzungsvorschlägen entwickelt, die Kommunen ermöglichen würde, ältere Menschen stärker in die Gesellschaft zu integrieren und sie lange in ihrer gewohnten Umgebung leben zu lassen. Neben dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur und der Bereitstellung bedarfsgerechter Wohnangebote für jedes Alter zählt zu den Vorschlägen unter anderem auch eine wohnortnahe Beratung in den Quartieren anzubieten.

Bei Pflegebedarf in vertrauter Umgebung bleiben

Die Umsetzung von Quartierskonzepten kann sich auch finanziell rentieren: „Werden in Zukunft nicht mehr Wohnungen und das Wohnumfeld auf den Bedarf ODER die Bedürfnisse von älteren Menschen zugeschnitten, müssen deutlich mehr stationäre Versorgungsangebote zur Verfügung gestellt werden, was ökonomisch kaum zu bewältigen wäre und an den Wünschen und Bedürfnissen der meisten Menschen vorbeiginge. Nur ein Maßnahmenpaket aus rechtlichen und förderpolitischen Regelungen, optimalen Beratungsleistungen und bautechnischen Anpassungen garantieren, dass eine flächendeckende Verbreitung alternsgerechter Wohnmöglichkeiten in den Quartieren“, erklärt Ursula Kremer-Preiß, Leiterin des Bereichs Wohnen und Quartier beim KDA. Durch einen längeren Verbleib zu Hause könnte viel Geld in der stationären Pflege gespart werden.

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe
Das KDA setzt sich seit 1962 für die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen ein. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten führen unabhängige Experten Projekte und Studien durch. Das KDA berät Ministerien, Kommunen, Unternehmen, Sozialverbände, Leistungserbringer wie Heimträger und ambulante Dienste, bietet Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungs- und Fachkräfte an und informiert die Öffentlichkeit mit seinem Fachmagazin ProAlter sowie durch Tagungen und Publikationen.

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