Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

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Stadtforum „Schloss-Areal – Museumslandschaft – Stadtgeschichte“

Das Marburger Landgrafenschloss mit Blick von Westen weit oberhalb der Stadt bietet viele Ansichten und macht Visionen möglich. Die Liegenschaft des Landes im Besitz der Universität eröffnet derzeit Raum für Zukunftspläne. (Foto Hartwig Bambey)

Das Marburger Landgrafenschloss mit Blick von Westen weit oberhalb der Stadt bietet viele Ansichten und macht Visionen möglich. Die Liegenschaft des Landes im Besitz der Universität eröffnet derzeit Raum für Zukunftspläne. (Foto Hartwig Bambey)

Marburg 10.10.2013 (pm/red) Stadt und Universität Marburg möchten das Landgrafenschloss und seine Schätze attraktiver machen. Dazu hat die Stadt eine Potenzialstudie mit dem Titel „Schloss-Areal – Museumslandschaft – Stadtgeschichte“ in Auftrag gegeben, die während eines Stadtforums am 1. Oktober von Museumsberaterin Elke Hartkopf vorgestellt wurde. Nach dieser Studie hat das Schloss großes touristisches Potenzial. Die zahlreichen Museen und Sammlungen Marburgs bergen zudem viele hochrangige Exponate. Nach ihrer Untersuchung braucht Marburg ein Stadtmuseum, wofür das Landgrafenschloss der beste Ort wäre.

Die meisten Städte vergleichbarer Größe, oft sogar kleinere Kommunen, haben ein Stadtmuseum, berichtet Hartkopf. Dabei hat Marburgs Stadtgeschichte sogar überregionale Bedeutung. Schließlich gelte die Lahnstadt als Wiege Hessens. Die Heilige Elisabeth, Martin Luther, die Brüder Grimm, Landgraf Philipp und Emil von Behring strahlten weit über Marburg hinaus.

Die Museumsberaterin empfiehlt das Landgrafenschloss als Ort für das zukünftige Stadtmuseum. „Das Schloss ist die herausragende Attraktion Marburgs“, sagt Hartkopf. Besucherführung, Service und Präsentation müssten jedoch verbessert werden. In der Burg gibt es bereits das zur Universität gehörende Museum für Kulturgeschichte, das neben Wechselausstellungen und einer einzigartigen Sammlung mittelalterlicher Reiterschilde, viel Keramik, kirchliche Kunst, Wohn- und ländliche Kultur sowie Vor- und Frühgeschichte zu bieten hat.

Dort nur ein Stadtmuseum einzurichten, hält Museumsleiter Dr. Christoph Otterbeck allerdings für zu wenig: „Wir dürfen das Schloss nicht zu klein machen“, sagt er. Es könne ein außerschulischer Lernort werden, in dem auch die Geschichte Hessens thematisiert wird. Uni-Vizepräsident Prof. Joachim Schachtner träumt von einem Historikum nach dem Vorbild des Marburger Chemikums. Und auf jeden Fall soll es mehr museumspädagogische Angebote geben, um Besucher anzulocken.

Schloss-AnimationWeder Stadt noch Universität können ein neues Museum finanziell stemmen. Deshalb setzen sie auf die Hilfe des Landes, das bislang viel zu wenig kulturelle Mittel nach Marburg fließen lässt, so Oberbürgermeister Egon Vaupel. Marburgs Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach versicherte aber: „Wir bauen so ein Museum nicht auf, um es dann finanziell hängen zu lassen.“

Eine Herausforderung sei auch der Zugang zum Schloss, der für viele ältere Menschen zu steil ist. An der Burg gibt es kaum Parkplätze. Die Stadtbusse fahren nur einmal pro Stunde die engen Kehren hinauf und auch Touristenbusse kommen nur mit Mühe nach oben. Deshalb plädiert Oberbürgermeister Egon Vaupel für einen Schrägaufzug zum Schloss.

Stadt und Universität haben bereits mit Maßnahmen begonnen. So ist Schlossbrunnen wieder zugänglich gemacht worden. Der Rundweg am Schloss wurde ausgebaut. Ein Behringpfad soll bald eingeweiht werden. Ab Dezember werden der Waldecker Saal und der kleine Rittersaal wieder zu den Ausstellungsräumen des Landgrafenschlosses zählen. Für 2014 ist ein Themenjahr Museumsaufbruch geplant. Dazu wird es eine neue Publikation der Universitäts-Sammlungen geben, ein Studium Generale zum Thema und eine bessere Beschilderung auf dem Weg zum Landgrafenschloss.
Bis zum Lutherjahr 2017 soll ein Konzept für die zukünftige Museumslandschaft Marburgs stehen. Spätestens zum Universitätsjubiläum im Jahr 2027 soll das Museum dann fertig sein.

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