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Spitzenforschung bei neurodegenerativen und Krebs-Erkrankungen – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe besuchte Uniklinikum Marburg

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (2. v. l.) besichtigt das Marburger Ionenstrahl-Therapie-Zentrum (MIT). Er spricht mit (von links): Prof. Dr. Guido Adler, Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg und Leitender Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg. Foto: Nadine Weigel

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (2. v. l.) besichtigt das Marburger Ionenstrahl-Therapie-Zentrum (MIT). Er spricht mit (von links): Prof. Dr. Guido Adler, Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg und Leitender Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg. Foto Nadine Weigel

Marburg 14.08.2015 (pm/red) Im Rahmen seiner Sommerreise besuchte der Bundesminister die Klinik für Neurologie und das Marburger Ionenstrahl-Therapie-Zentrum (MIT). Er informierte sich vor Ort über die medizinische Spitzenforschung und -Versorgung bei der Parkinson- und Demenz-Prävention sowie der Krebstherapie. Den Bundesminister begleitete Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration. Uni-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause verwies in ihrem Grußwort auf die lange Tradition der Krankenversorgung in Marburg und betonte die Rolle der Universitätsmedizin in der „Verantwortung für die Zukunft“ der medizinischen Versorgung. Dieser Verantwortung komme der forschungsstarke Fachbereich Medizin der Philipps-Universität nach. Das belegten die Spitzenplätze von Onkologie, Anästhesiologie, Allgemeinmedizin und Neurologie beim Landeslehrpreis Hessen.

Medizin-Dekan Prof. Dr. Helmut Schäfer, konnte in seinem Grußwort auf jüngere Erfolge bei der patientenorientierten medizinischen Forschung an der Schnittstelle zwischen vorklinischer und klinischer Forschung verweisen. Dazu gehöre die Ebola-Impfstoffentwicklung, die Entwicklung eines neuen Asthma-Wirkstoffes aber auch einer neue Kombinationstherapie bei chronischer Leukämie sowie die seit Jahren sichtbare Parkinson-, Demenz- und Schlafforschung. Diese Erfolge zeugten von der Forschungsstärke des Fachbereichs, betonte der Dekan.

Führend bei der Parkinson-Präventionsforschung
Prof. Dr. Wolfgang Oertel gab dem Bundesminister einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand zur Parkinson-Prävention, einer wesentlichen Voraussetzung für zukünftige Parkinson-Präventionsstrategien. Prof. Oertel war lange Jahre Direktor der Klinik für Neurologie. Seit 2013 ist er Inhaber der Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaft der Philipps-Universität Marburg: „Wir konzentrieren uns auf den Zustand der Nervenverbindungen in der Frühphase vor Ausbruch der typischen Bewegungsstörungen bei Parkinson“, erläuterte Prof. Oertel dem Minister seinen Forschungsfokus.

Es sei mittlerweile international akzeptiert, dass Menschen, die im Traum um sich schlagen und sprechen, mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit in 15 Jahren an Parkinson erkranken werden. „Diese Patientinnen und Patienten stellen sozusagen die ideale – so bitter es klingt – Gruppe von Menschen dar, um die Frühphase der Parkinson-Krankheit zu untersuchen“, sagte Neurologe Oertel. Marburg stelle weltweit eines der ganz wenigen Referenzzentren für die Diagnose dieser Frühphase der Parkinson-Krankheit, der sogenannten „REM-Schlafverhaltensstörung“, dar. „Bei diesen Patientinnen beziehungsweise Patienten konzentrieren wir uns auf die Verbindung zwischen Gehirn und Magen-, Darmtrakt. Denn diese wird sehr früh in der Entwicklung der Parkinson-Krankheit geschädigt.“

Die hier bereits erzielten Ergebnisse könnten grundlegend für die Entwicklung neuer Parkinson-Medikamente mit krankheitsverzögernder Wirkung sein. Entsprechende Untersuchungen seien bereits im Wechselspiel zwischen grundlegender Labor-Forschung und Klinik im Gange.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe konstatierte: „Angesichts ‎der älter werdenden Gesellschaft werden auch neurodegenerative Krankheiten, wie zum Beispiel Parkinson, zunehmen. Umso wichtiger sind zukunftsweisende Forschungsprojekte zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Patientinnen und Patienten. Die Klinik für Neurologie an der Universität Marburg leistet mit ihren Forschungsergebnissen dazu einen herausragenden Beitrag.“

Diesen Eindruck teilte auch Landessozialminister Stefan Grüttner: „Hessen kann auf seine Universitätsmedizin stolz sein. Dies gilt nicht nur für die Krankenversorgung und die Lehre, sondern in hohem Maße auch für die Forschung. Prof. Oertel hier in Marburg etwa ist ein national wie international hochanerkannter Mediziner aufgrund seiner Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Parkinsonerkrankung. Ein weiteres aktuelles Beispiel liefert auch der jüngere Erfolg bei der Entwicklung des Ebola-Impfstoffes, an dem das Institut für Virologie hier in Marburg bahnbrechenden Anteil hatte.“

Innovative Teilchenstrahlen-Therapie gegen Krebs
Voraussichtlich ab Oktober mit dem MIT wird eines der modernsten und innovativsten Tumortherapie-Zentren der Bundesrepublik in Betrieb gehen. Durch die Bestrahlung der Krebszellen mit Ionen können bestimmte Krebsarten gezielt und gewebeschonend therapiert werden. Eine vergleichbare Einrichtung gibt es nur noch mit dem Heidelberger Ionenstrahltherapiezentrum (HIT). Betrieben wird das Marburger Ionenstrahl-Therapie-Zentrum vom Universitätsklinikum Heidelberg und der Rhön Klinikum AG in Forschungskooperation mit der Philipps-Universität Marburg.

Im MIT stellten Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Professorin für Strahlentherapie im Fachbereich Medizin der Universität Marburg und Prof. Dr. Thomas Haberer, der wissenschaftlich-technische Leiter des MIT, dem Bundesgesundheitsminister das Zentrum und die Partikeltherapie vor.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Das Ionenstrahl-Therapiezentrum in Marburg zeigt eindrucksvoll, wie neue Methoden der Strahlentherapie auf höchstem medizinisch-technischen Niveau ‎zum Wohle von Patientinnen und Patienten eingesetzt und weiterentwickelt werden.“

Nach weiteren Gesprächen mit Minister Grüttner sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Philipps-Universität Marburg, des UKGM sowie der Rhön-Klinikum AG setzte Bundesgesundheitsminister Gröhe seine Sommerreise fort. Sie führte ihn bis Ende der Woche quer durch Deutschland zu interessanten Projekten der Gesundheitsversorgung, Prävention und Pflege.

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