Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Gefährdung von Wildkatzen durch Verwechslung mit Hauskatzen

Eine Wildkatze auf der Pirsch. Foto und © Thomas Stephan / BUND

Eine Wildkatze auf der Pirsch. Foto und © Thomas Stephan / BUND

Marburg 22.4.2016 (pm/red) In diesen Wochen bringen die Wildkatzen in Hessens Wäldern ihre Jungen zur Welt. Auch wenn sie allein und scheinbar mutterlos gefunden werden, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dringend, die Tiere nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. „Immer wieder erleben wir, dass besorgte Wanderer die jungen Kätzchen auflesen und zu Tierärzten oder Schutzstationen bringen“, erläutert Susanne Schneider, Wildkatzenexpertin des BUND Hessen. „Dabei ist die Mutter in der Regel gerade auf der Jagd oder versteckt in unmittelbarer Nähe. Deshalb raten wir unbedingt dazu, die Tiere nur kurz aus größerer Entfernung zu beobachten und in Ruhe zu lassen.“

Oftmals werden die grau getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs entlaufener Hauskatzen gehalten. „Bei den jungen Wildkatzen fällt die Unterscheidung zu Hauskatzen besonders schwer“, erklärt Susanne Schneider. „Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Schwanzspitze als Wildkatze erkennbar.“

In naturnahen Wäldern und an Waldrändern bringen die Wildkatzen im zeitigen Frühjahr ihre Jungen zur Welt. Nach kurzer Zeit aber erkunden sie bereits spielerisch in immer weiteren Kreisen die Umgebung. Verborgen in Baumhöhlen oder im dichten Gebüsch verbringen die Kätzchen ihre ersten Lebenstage. Da oftmals natürliche Wurf- und Ruheplätze fehlen, nutzen Wildkatzenmütter immer wieder auch Holzstapel, die sogenannten Holzpolter, als Versteck für ihre Jungen. „Wenn diese in der Aufzuchtzeit der Wildkätzchen abgeräumt werden, kommt es immer wieder zu Tötungen“, erläutert Schneider. „Wir fordern deswegen Förster und Waldbesitzer auf, die Beräumung der Holzpolter erst im September zu starten, um dieses Risiko für die gefährdete Wildkatze zu verringern.“

Die Verbreitungsgebiete der Wildkatze in Hessen befinden sich unter anderem im Taunus, Spessart, Rothaargebirge, in der Rhön und dem nordhessischen Bergland.
Wer Wildkatzenjunge oder ausgewachsene Wildkatzen gesehen hat, kann dies dem BUND Hessen melden unter wildkatze@bund-hessen.de

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