Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Internationale Konferenz zur Konstruktion von Autorenschaft

Marburg 24.5.2016 (pm/red) „Was ist ein Autor?“ fragte der Philosoph Michel Foucault 1969. Er postulierte, dass ein Autor weder Eigentümer seiner Texte, noch für sie verantwortlich sei. Schriftsteller hätten keine Kontrolle über ihre eigenen Schöpfungen. Die mutmaßliche Absicht eines Autors sei unerheblich. Der Sinn von Texten könne ganz allein vom Leser erzeugt werden. Autoren seien weniger Subjekt freier Rede als vielmehr Objekte verschiedener Diskurse. Ein Zeitgenosse von Foucault, der Philosoph und Literaturkritiker Roland Barthes, sprach sogar vom „Tod des Autors“.
Spätestens seit Foucaults und Barthes „Nachruf“ auf den Autor ist das Bewusstsein über dessen Konstruktionscharakter in den Geisteswissenschaften fest verankert. De facto jedoch hat das nichts an der Langlebigkeit des Einzelautors im Sinne der romantischen Genieästhetik geändert. ‚De facto‘ bedeutet hier, dass sowohl in der innerwissenschaftlichen Diskussion als auch in den medialen Repräsentationen genau dieses traditionelle Autorenkonzept noch weitgehend dominant ist.

Trotz aller Erkenntnisse über die Existenz von kollaborativen, kooperativen und partizipativen Arbeitsprozessen, die sich auf alle Künste und Medien erstrecken, stehen diese nach wie vor im Schatten des imaginären kreativen Einzelschöpfers. Die Fixierung auf dieses Konzept ist auch die Basis für das Gros der (historischen wie aktuellen) Ästhetiken, die damit lange Traditionen kollaborativer ästhetischer Arbeit in Literatur (Autorenkollektive unterschiedlichster Provenienz), in der bildenden  Kunst (z.B. in der Tradition der Malerwerkstätten mit arbeitsteiliger Organisation) sowie in den audiovisuellen Massenmedien (Script, Kameraarbeit, Schnitt) und in den Social Media hartnäckig ignorieren.

Im interdisziplinären Zugriff auf das Konzept von Autorschaft geht die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte internationale Tagung dem scheinbaren Widerspruch zwischen zeitgenössischen Praktiken – sampling, hacking, pirating, appropriating – und dem stabilen Konzept von Autorschaft auf den Grund.

Programm der englischsprachigen Tagung, Kurzbeschreibungen der Vorträge: www.uni-marburg.de/MediaAuthorships
Donnerstag 2. Juni, 12.30 Uhr bis Samstag, 4. Juni 2016, 13 Uhr, im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas, Pilgrimstein 16
Eröffnung und Einführung am 2. Juni, 12.30 Uhr

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