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Schule und digitale Medien – Datenschutz ist nicht zu vernachlässigen

Smartphones, Tablets und Laptop zeigen Textdokumente

An immer mehr Schulen werden Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien gelehrt. Bildquelle: Maxx-Studio – 119049481 / Shutterstock.com

Marburg 2.8.2016 (pm/red) Das Smartphone gehört zum Pausenhof mittlerweile ganz selbstverständlich dazu, wo früher noch im Klassenverbund über Lehrer diskutiert wurde, da werden heutzutage Freud und Leid des schulischen Alltags auf Facebook gepostet. Davon mag man halten, was man möchte, wichtig ist, Heranwachsende vor den Gefahren im World Wide Web zu schützen. Dies gilt für Eltern ebenso wie für Schulen und Länder.

Kinder und Jugendliche wachsen heutzutage mit der selbstverständlichen Verfügbarkeit von digitalen Medien, allen voran des Internets, auf. Neben dem täglichen, privaten Gebrauch von Smartphones, Tablets und sozialen Netzwerken finden die „neuen Medien“ mittlerweile nach und nach ihren Weg in die deutschen Klassenzimmer.

Daher ist es von grundlegender Bedeutung, Fähigkeiten im Umgang mit den modernen Verfahren der Kommunikation und des Datenaustausches zu vermitteln. Das gilt in erster Linie für Schüler, aber natürlich auch für Lehrkräfte, da bei diesen ebenfalls in vielen Punkten Nachholbedarf besteht.

Der didaktische Einsatz der neuen Informationswege und deren Möglichkeiten, einhergehend aber auch mit der Aufklärung über etwaige Risiken, gehört zu den essentiellen Herausforderungen des modernen Schulwesens, da Internet und Smartphones nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind. In Zeiten von Cybermobbing und stetigem Austausch über soziale Netzwerke muss den Schülern eine verantwortungsvolle Verwendung der digitalen Medien nähergebracht werden.

Infografik zu Digitalen Medien

atenschutz ist ein relevantes Thema, nicht nur in sozialen Netzwerken, sondern auch bei digitalen Speichermedien. Bildquelle: das-marburger.de

 

„Digitale Schulen“ bieten Vorteile für Lehrer und Schüler

Die meisten Schüler sind sehr interessiert an einem Unterricht, in dem moderne Technik genutzt wird. Durch den Einsatz von Tablets oder elektronisches Whiteboards lässt sich der Unterrichtsstoff eingängiger darstellen, bearbeiten und anwenden. Schüler sind oft motivierter durch die Nutzung der technischen Geräte und arbeiten besser zusammen. Positiver Nebeneffekt:

  • Eine physische Entlastung der Schüler, denn in vielen Fällen kann dank der Informationsübermittlung durch digitale Medien eine Substitution von Lehrbüchern erfolgen.
  • Der Informationsaustausch zwischen Schülern und Lehrern wird durch den Einsatz von tragbaren Datenspeichern und spezieller Lernplattformen ausgeweitet und verbessert.
  • Schüler können untereinander Teile von Gruppenarbeiten austauschen und von zu Hause aus auf aktuelle Informationen zurückgreifen.
  • Lehrer hingegen können ihre Unterrichtsmaterialen einfacher verteilen und Schülern das Wiederholen des vermittelten Stoffes erleichtern.

Somit spielt nicht nur der korrekte Umgang mit sozialen Netzwerken, über den bereits in Projekten wie „Schule und soziale Netzwerke (SuN)“ in verschiedenen Schulen informiert wird, eine Rolle bei der Vermittlung von Kompetenzen in Sachen digitaler Medien.
Durch den immer höheren Datenaustausch erhöht sich selbstredend der Umschlag an Datenmengen und dadurch die Verwendung von Speichermedien. Die Nutzung von USB-Sticks, externer Festplatten oder Cloud-Diensten gehört ebenfalls zum Alltag von „digitalen Schulen“. Die Chronik der Speichermedien ist lang und wird stetig weitergeführt, so dass es auch in diesem Bereich wichtig ist, über die auftretenden Risiken zu informieren, aber auch Know-how zu vermitteln, um moderne Technik adäquat im Unterricht einsetzen zu können.

Falsche Benutzung, übermäßige Verschmutzung oder physische Inanspruchnahme der Geräte kann natürlich zu einem Datenverlust und damit zu zusätzlicher Arbeit führen. Aber neben der eigentlichen Handhabung der digitalen Speichermedien bei der es auf sachgerechten Umgang ankommt, ist der Datenschutz von erheblicher Bedeutung.

Mobile Datenträger und damit verbundene Risiken

Die größte Gefahr, die von modernen Speichermedien ausgeht, ist die Möglichkeit, den Datenträger mit einem Virus zu infizieren, der auf andere Bereiche im genutzten Umfeld übertragen wird. Falls der Rechner, an dem beispielsweise ein USB-Stick angeschlossen ist, nicht ausreichend geschützt ist, besteht die Gefahr, mit den Viren oder Trojanern, die sich auf dem USB-Stick befinden, einen anderen PC oder ein anderes Tablet zu infizieren.
Werden sensible bzw. personenbezogene Daten auf ein mobiles Speichermedium übertragen, sollte man auf eine Verschlüsselung bauen, um sicherzustellen, dass bei Verlust des Datenträgers die Informationen vor den Augen Dritter geschützt sind oder sich zumindest nicht ohne Weiteres darstellen lassen.
Werden digitale Speichermedien zum Datenaustausch genutzt, darf auch das Löschen von Daten nicht unterschätzt werden. Beim normalen Löschvorgang über den Dateibrowser bieten sich selbst für Laien Möglichkeiten, mit Datenrettungswerkzeugen die vermeintlich entfernten Daten problemlos wiederherzustellen.  Vor allem Textdateien und ähnliche Formate sind im Vergleich zum Speicherplatz der Datenträger sehr klein, so dass sich große Mengen an Informationen auf dem Medium befinden können, wenn diese nicht direkt überschrieben wurden.

Denn die Daten, die auf normalem Wege gelöscht werden, sind zumeist nicht komplett vom Speichermedium entfernt worden, sondern bleiben weiterhin komplett lesbar. Entfernt werden nur die Verzeichniseinträge im Dateisystem, sozusagen das Inhaltsverzeichnis des Datenträgers, und der verwendete Speicherplatz wird für neue Daten freigegeben.
Für das sogenannte „sichere Löschen“ von Informationen auf Datenträgern ist die Verwendung von speziellen Löschprogrammen nötig, die den freigegebenen Platz mehrfach mit Zufallsdaten oder Ähnlichem überschreiben. Erst dadurch wird das Wiederherstellen der Daten unmöglich gemacht. Beim Umgang mit tragbaren Speichermedien sind also folgende Punkte zu beachten:

  • Sensible Daten sollten mit Verschlüsselungsmaßnahmen geschützt werden.
  • Nicht für den aktuellen Gebrauch nötige Daten sollten vom Medium entfernt werden.
  • Nicht mehr benötigte Daten sollten mit einem geeigneten Löschprogramm überschrieben werden.
  • Eine vollständige Löschung des Datenträgers sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen.

Datenschutz bei der Nutzung digitaler Medien berücksichtigen

Datenschutz ist im digitalen Zeitalter eine vernachlässigte Größe und muss in modernen Schulen mehr Beachtung finden. Das gilt auch für soziale Netzwerke, die nicht nur bei Schülern sehr beliebt sind. Da keine Kosten bzw. kein direkter Schaden bei der Nutzung von Facebook entstehen, ist dies für Kinder und Jugendliche schwer greifbar und muss im Unterricht diskutiert werden. Denn soziale Netzwerke verhalten sich meist datenschutzfeindlich.
Dass auch immer mehr Lehrer soziale Netzwerke nutzen, um mit ihren Schülern Informationen auszutauschen, ist indes ebenfalls datenschutzrechtlich bedenklich. Denn in den deutschen Bundesländern ist die Verarbeitung personenbezogener Daten für schulische Arbeiten auf sozialen Netzwerken, die ihren Sitz außerhalb der EU haben, unzulässig.
Die Datenschutzrichtlinien beispielsweise in den USA, in denen sich auch der Hauptsitz von Facebook befindet, entsprechen nicht den Standards des Landesdatenschutzgesetzes (LDSG). Somit ist eine Nutzung von sozialen Netzwerken zu dienstlichen Kommunikationszwecken nicht zulässig. Dazu zählen beispielsweise:

  • Die Mitteilung von Noten
  • Der Austausch personenbezogener Daten
  • Der Austausch von Unterrichtsmaterialien
  • Die Vereinbarung schulischer Termine
  • Das Einrichten von Arbeitsgruppen etc.

Daher sollte man für die schulische Kommunikation auf soziale Netzwerke verzichten und Alternativen wie spezielle Lernplattformen nutzen. Die kritische Auseinandersetzung mit Facebook und Co. darf im modernen Unterricht allerdings nicht fehlen, da Kinder und Jugendliche die Risiken, denen sie ausgesetzt sind, unterschätzen bzw. überhaupt nicht kennen.
Der Einsatz von digitalen Medien in der Schule kann also nur förderlich sein, wenn er in einem gesunden Maß und mit der nötigen Kompetenz seitens der Lehrkräfte durchgeführt wird. Ein Umdenken hat schon in vielen Schulen dazu geführt, dass moderne, digitale Inhalte behandelt werden. An anderer Stelle fehlt es schulischen Einrichtungen allerdings noch an geschultem Personal und – wie so häufig – Geld für die Ausstattung.

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