Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Wachsende Ungleichheit in Europa – Entwicklungen zwischen Stadt und Land gehen auseinander

Marburg 27.9.2017 (pm/red) Eine vom Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) koordinierte Studie sieht „neoliberale Entwicklung“ als Ursache für wachsende Ungleichheiten in Europa. Vorherrschendes Ziel europäischer Wirtschaftspolitik sei, die Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Kontext zu stärken. Dass die EU hierbei vor allem auf die Städte setzt, führe zu wachsenden regionalen Ungleichheiten zwischen wirtschaftlich starken Metropolen und strukturschwachen ländlichen Räumen, so eine aktuelle Studie.
„Sowohl das Zukunftskonzept Europa 2030 als auch die Lissabon-Agenda der Europäischen Union markieren einen Richtungswechsel weg von sozialen Gesichtspunkten und Beschäftigung hin zu Wachstum und Innovation“, sagt dazu IfL-Projektleiter Dr. Thilo Lang. Besonders in den neuen Mitgliedsstaaten fehle es peripheren Regionen zudem oft an Infrastruktur und Personal, um intelligente Entwicklungskonzepte zu realisieren.

Insgesamt sei der Trend zu beobachten, dass die Regionen für Erfolg oder Misserfolg selbst verantwortlich gemacht und strukturelle Nachteile ausgeblendet werden. Zu diesen Ergebnissen kommt das von der EU mit gut drei Millionen Euro finanzierte Promotionskolleg „Socio-economic and Political Responses to Regional Polarisation in Central und Eastern Europe“ (RegPol2), in dem sich seit 2014 Wissenschaftler aus zwölf Ländern mit den Ursachen und Folgen der wachsenden regionalen Unterschiede in Mittel- und Osteuropa beschäftigen. In ihren weitgehend abgeschlossenen Doktorarbeiten und Postdoc-Projekten sind sie auch der Frage nachgegangen, wie diese Entwicklung gestoppt werden kann.

Die Forscher stimmen darin überein, dass hierzu gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erforderlich sind. So sollten die Regionen gegenüber der Zentralmacht der Regierungen im Sinne einer aktiven Mitsprache bei politischen Entscheidungen und einem wirklichen Austausch zwischen den Entscheidungsebenen gestärkt werden. Neben technischen Maßnahmen wie dem Ausbau der digitalen Infrastruktur empfehlen die Wissenschaftler zudem, zivilgesellschaftliche Akteure stärker in Regionalentwicklung und Regionalpolitik einzubeziehen.

Förderinstrumente für lokale Initiativen müssten ausgebaut und flexibel handhabbare Regelungen sowie lokale oder regionale Budgets in Eigenverantwortung unterstützt werden. Nur dann könnten Projekte einer nachhaltigen Entwicklung langfristig erfolgreich sein und periphere Regionen ihre Innovationspotenziale ausschöpfen.

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