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Marburger Forschungsteam aus Marburg hat „El Niño“ auf dem Radar

Marburg 19.01.2019 (pm/red) Sintflutartige Regenfälle mit Flutkatastrophen in der Wüste, Dürre im Amazonas-Regenwald –  das Klimaphänomen „El Niño“ bringt oftmals verheerende Folgen für Mensch und Umwelt mit sich. Ein Team der Arbeitsgruppe Klimageographie und Umweltmodellierung am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität erforscht seit mehr als zehn Jahren die räumliche und zeitliche Verteilung von Niederschlägen im Süden Ecuadors. Die Forscherinnen und Forscher wollen so durch verlässliche Wetterdaten den Katastrophenschutz vor Ort unterstützen und „El Niño“ besser verstehen. Für die Fortführung und Ausweitung ihrer erfolgreichen Arbeit auf das Nachbarland Peru hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Fördersumme von 400.000 Euro bewilligt.

In Ecuador ist das Monitoring von Niederschlag von großer Bedeutung. Das Land deckt einen Großteil seiner Stromproduktion mit Wasserkraft ab. Darüber hinaus ist die Verteilung des Niederschlags auch für die Biodiversität und die Landwirtschaft von großem Belang. Bislang verfügt das Land nicht über verlässliche Niederschlagskarten, denn die wenigen Stationen des Wetterdienstes stehen in der Regel in gut erreichbaren Tallagen. Obwohl die Hochlagen wichtiger Wasserspender für Wasserkraft und Trinkwasser sind, weiß man hingegen so gut wie nichts über die dortige Niederschlagsverteilung.

Aus diesem Grund entwickelten die Marburger WissenschaftlerInnen im ersten Schritt ein Verfahren, das den Einsatz kostengünstiger Radargeräte in hochgebirgigem Gelände ermöglicht. Im Anschluss baute das Team drei Wetterradargeräte im Süden Ecuadors auf, um Informationen über Ort und Menge von Niederschlägen zu erhalten. Dabei wurde ein Weltrekord aufgestellt: Das System in Cuenca auf 4.550 Metern ist das höchste Wetterradar der Welt.

In der neuen Förderphase des Projektes erfolgt die wissenschaftliche Analyse der Radardaten, die Fortsetzung des Betriebs der drei Radarstationen in Ecuador sowie die Erweiterung des Radarnetzes um eine Station in Piura, Peru. Denn die Übergangszone von der ecuadorianischen und nordperuanischen Küstenregion über die Anden bis zu östlichen Fußzone des Gebirges zeigt eine besondere atmosphärische Zirkulationsdynamik, die das Forschungsteam in ihre Untersuchungen mit einbeziehen möchte.

Für die wissenschaftliche Analyse der Radardaten kooperiert die Universität Marburg mit insgesamt neun Partnern in Ecuador und Peru, darunter nationale Wetterdienste, die Universidad de Cuenca und die Universidad Tecnica Particular de Loja in Ecuador sowie die Universidad de Piura in Peru. Als Ergebnis der Analysen können unter anderem detaillierte Karten des Tages- und Jahresgangs der Niederschläge generiert und Gebiete mit hoher Gefährdung durch Extremereignisse identifiziert werden.

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