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„Energetische Stadterneuerung Marburg an der Lahn“

Luftbild von Marburg mit dem Untersuchungsgebiet

Luftbild mit dem Untersuchungsgebiet

Marburg 7.6.2010 (pm/red) Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat der Stadt Marburg Fördermittel in Höhe von 84.000 Euro für ein Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt.

Bürgermeister Franz Kahle (Grüne) informierte über diese Unterstützung der Stadt mit Bundesmitteln im Energiebereich. Das Projekt „Energetische Stadterneuerung Marburg an der Lahn“ sei Teil eines Forschungsprogramms, an dem bundesweit 16 Kommunen teilnehmen. Marburg wurde als einzige Kommunen aus den alten Bundesländern ausgewählt. Damit honoriere der Bundesgesetzgeber das Engagement der Stadt für den Klimaschutz. Marburgs Bundestagsabgeordneter Sören Bartol (SPD) erinnerte daran, dass das Thema der Marburger Solarsatzung im politischen Berlin sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen wurde.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, in dem Innenstadtbereich von der Wolfsstraße/Biegenstraße bis zum Nordviertel /Elisabethmühle am Wehrdaer Weg und dem Areal am unteren Ortenberg rund um die Waggonhallen bis zum Pilgrimstein Möglichkeiten der energetischen Erneuerung zu überprüfen und konkrete Maßnahmen aufzuzeigen. In diesem Quartier leben rund 2.500 Menschen. Die Arbeiten am Marburger Forschungs-Projekt begannen im Februar 2010 und sind bis Ende Mai 2011 terminiert.

Für das ausgewählte Quartier soll eine Planung erarbeitet werden, wie bis zum Jahr 2015 der Anteil erneuerbarer Energien auf 50 Prozent erhöht und zugleich eine Energieeinsparung von 50 Prozent erreicht werden kann. Gleichzeitig soll überprüft werden, welche technischen und rechtlichen Instrumente genutzt werden müssten, um solche Planungen in einer Innenstadt umzusetzen.

Das Forschungsprojekt „Energetische Stadterneuerung Marburg an der Lahn“ wird im technischen Teil von dem Fachgebiet „Entwerfen und Energieeffizientes Bauen“ der Technischen Universität Darmstadt begleitet. Die TU Darmstadt kann, wie Mirka Kreiner von der TU mitteilt, mit dem prämierten „Energie – Plus – Haus“ ihre Erfahrungen einbringen und will Antwort auf die Frage erarbeiten: Welches energetische Konzept ist für Marburger Quartier am sinnvollsten?

Vom Ortenbergsteg Richtung Schloßberg (Foto H.Bambey)

Für die Philipps-Universität wird die Staatsrechtlerin Prof. Monika Böhm den rechtlichen Teil bearbeiten. Welche Möglichkeiten bietet das geltende Recht für energetische Erneuerungen? Für derartige Maßnahmen bei Neubauten sind bereits rechtliche Instrumente vorhanden. Für Altbaubestände, die etwa 85% der Bausubstanz ausmachen, sei das schwieriger.
Es gelte also, so Prof. Böhm aufzuzeigen, wo rechtliche Lücken vorhanden sind und wie diese geschlossen werden könnten.
Auch MdB Sören Bartol unterstrich, dass man mit den vorhandenen rechtlichen Grundlagen im energetischen Bereich nicht im wünschenswerten Umfang vorankomme.

Bürgermeister Franz Kahle erläuterte, dass die derzeit geleistete energetische Erneuerung für ein Prozent  des Gebäudebestandes im Jahr zu wenig sei. Bei allen rechtlichen Überlegungen spiele die Frage der Zumutbarkeit eine wichtige Rolle.
Baudirektor Jürgen Rausch erinnerte daran, dass dabei für den Zielkonflikt Denkmalschutz versus energetische Erneuerung akzeptable Lösungen gefunden werden müssen.

Das Bundesministerium erhofft aus dem Forschungsprojekt Informationen und Anregungen für erforderliche Änderungen der gesetzlichen Grundlagen, insbesondere des Baugesetzbuchs.

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