Zehn kleine Negerlein
Bald ein Anblick aus der Vergangenheit. Zeitungsständer mit zwei Tageszeitungen zu Marburg. Die Marburger Neue Zeitung wird zum 30. September eingestellt. Es bleibt die OP, die bereits vor Jahren an den Madsack-Konzern in Hannover veräußert werden musste. Eine Marburger Zeitung gibt es nicht mehr (Foto Hartwig Bambey)
Marburg 20.9.2010 (yb) Die Tage sind gezählt. Nicht nur im Jahr, Monat oder der Woche. Es geht um 10 Tage. Im 14. Jahr, in denen Marburg den Vorzug von zwei Tageszeitungen vorzuweisen hat(te), ist in 10 Tagen Schluß. Ultimo, aus und vorbei – mit der Marburger Neuen Zeitung.
Seit 1997 hat es sie in der Universitätsstadt geben. Zum 30.9.2010 wird sie aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt, wie Geschäftsfüher Martin Grude von Wetzlar-Druck auf Nachfrage der Redaktion mitgeteilt hat. Etwa 2.500 Abonnenten für Marburg Stadt und Land seien zu wenig gewesen um weiter zu machen, sagte Grude. Man werde weiter aus Marburg Stadt und Land berichten. Allerdings nicht mehr mit einer eingenen Ausgabe, sondern in der Wetzlarer Neuen Zeitung.
So sieht die Titelseite der ersten Ausgabe für September 2010 aus. Das neue Monatsmagazin trägt den Titel Marburger Rundschau, kurz M R. Es wird von Marburgern in Marburg hergestellt, ist also ein Eingengewächs. 52 Vierfarbseiten im Monat, 15.000 Exemplare Auflage, Vertrieb über ausgewählte Auslagestellen, für die Leser kostenlos. Die ersten Exemplare sind in der Verteilung und online gibt es die Marburger Rundschau bereits seit August (Foto Hartwig Bambey)
Der Stadt Marburg geht damit publizistische Vielfalt verloren. Das ist zu beklagen. Derzeit bereits im Internet, wird es die Marburger Rundschau demnächst auch in gedruckter Version geben. Das wird freilich keine Tageszeitung. Vielmehr wird dies ein Monatsmagazin, von einer neuen Verlagsgesellschaft in Marburg hergestellt und vertrieben.
