Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Anthony Dod Mantle erhält den 11. Marburger Kamerapreis

Anthony Dog Mantle bei Filmaufnahmen zu Slumdog Millionär (© Celador Films and Channel 4 Televison)

Marburg 13.11.2011 (yb) Es war spannend in der gestrigen Pressekonferenz zur Verkündung des Namens des kommenden Preisträgers. Bis auf den letzten Platz war der Sitzungsraum in der hohen Kante gefüllt. Dezernentin Kerstin Weinbach, Richard Laufner vom Kulturamt, Professor Karl Prümm als Spitritus Rector und eine Zahl junger Protagonisten waren gekommen, um den Namen zu verkünden.

Plakate von den Filmen Dogville, Antichrist und Slumdog Millionär an den Wänden gaben eindeutige Hinweise, jedenfalls für Cineasten.

Doch zunächst begrüsste die Marburger Kulturdezernentin und brachte ihre Zufriedenheit zum Ausdruck über positive Routine und Reputation, die der mit 5.000 Euro dotierte Marburger Kamerapreis inzwischen aufgebaut hat.

Der emeritierte Medienwissenschaftler Prof. Karl Prümm freut sich im Beirat weiter dabei zu sein und übergab das Wort an Andreas Kirchner und Markus Michel, die den Namen des in Oxford, England, 1955 geborenen Anthony Dod Mantle bekannt gaben.

Auf einen Pionier des digitalen Kinos und international gefragten Bildgestalter ist damit die Wahl für das Jahr 2011 gefallen. Rückständigkeit wird dem Marburger Kamerapreis bestimmt niemand nachsagen können und wollen.

Die jungen Marburger Filmwissenschaftler Andreas Kirchner und Matthias Michel, ganz rechts, gaben Anthony Dod Mantle als Marburger Kamerapreisträger 2011 bekannt. (Foto Hartwig Bambey)

Zur Entscheidung der Jury für Anthony Dod Mantle

„Anthony Dod Mantle ist ein intuitiver Experimentator, ein visueller Stratege, ein perfekter Teamplayer und ein technikbegeisterter Visionär, der seine Mittel äußerst sorgsam und mit großer Souveränität wählt.“

Bei dem die Grenzen zwischen Film, Literatur und Theater sprengenden Filmprojekt DOGVILLE habe er seine Vielseitigkeit als Kameramann und als klassischer Director of Photography, der die gesamte Visualität des Films koordiniert, bewiesen.

Der kommende Preisträger wird als einer der „innovativsten und einflussreichsten Bildgestalter des europäischen Gegenwartskinos“ bezeichnet.

Für die Auswahl grundlegend waren dessen Innovationskraft und „Experimentierfreude im Einsatz verschiedenster Aufnahmesysteme“, denen einige der „visuell imposantesten Filme der letzten Jahrzehnte zu verdanken“ seien.

Filme und Informationen zum Preisträger

Seit den 1990er Jahren arbeitet Anthony Dod Mantle mit renommierten Regisseuren wie Thomas Vinterberg, Lars von Trier und Danny Boyle zusammen. Im preisgekrönten Dogma-Film DAS FEST, Regie Thomas Vinterberg 1998, entdeckte er das enorme gestalterische Potenzial der handelsüblichen Digitalkamera. Seine Bilder aus dem Endzeit-Horrorfilm 28 DAYS LATER, Regie Danny Boyle 2002, besitzen Kultstatus. Für den experimentellen Film DOGVILLE, Regie Lars von Trier 2003, mit Nicole Kidman erhielt der Mitbegründer der Dogma 95-Bewegung den Europäischen Filmpreis 2006. als jüngste Erfolge feierte Anthony Dod Mantle mit SLUMDOG MILLIONÄR, Regie Danny Boyle 2008, und dem Psycho-Horror-Thriller ANTICHRIST, Regie Lars von Trier 2009.

Anthony Dod Mantle am Set bei Filmaufnahmen 2008 (Foto Tom TRAMBOW )

Im Rahmen der 13. Marburger Kameragespräche wird der 11. Marburger Kamerapreis am 4. März 2011 in der Alten Aula der Philipps-Universität Marburg an Anthony Dod Mantle überreicht. Man darf auf das Programm gespannt sein. Mit dem Vorjahrespreisträger Jost Vacano wurde zugleich dessen abgeschlossenes Lebenswerk gewürdigt, wie Karl Prümm zurecht hervorgehoben hat.

Der kommende Preisträger steht gerade im Zenit seines Schaffens, ist international nachgefragt und beschäftigt und arbeitet in der Spitze des aktuellen Machens von Filmkunstwerken, die immer mehr von den digitalen Techniken beeinflusst und geprägt werden. Zugleich ist sein Werk als Kameramann, interessant für das Begleitprogramm auf der Leinwand, sehr aktuell. Der Diskurs dazu kann vielversprechend werden.

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