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DIHK-Umfrage: Steigende Rohstoffpreise kosten deutsche Wirtschaft 30 Milliarden

Marburg 10.9.2010 (pm/red) Während die so genannten Verbraucher in den vergangenen Jahren erheblich mit steigenden Strom- und Energiepreisen zu kämpfen haben, auf der anderen Seite der Medaille ohne Lohnzuwächse seit Jahren an Kaufkraft verloren haben, sind von Preissteigerungen auch andere Wirtschaftssubjekte betroffen.  Preissprünge und Zugangsschwierigkeiten würden die Rohstoffversorgung für viele Unternehmen inzwischen zum Nadelöhr machen, berichtet deren Verband. Das geht denn auch einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Neun von zehn Industrieunternehmen würden unter den steigenden Rohstoffpreisen leiden.

Im Kammerbezirk sieht jedes zweite Unternehmen die Gefahr

Mehr als jedes zweite Industrieunternehmen befürchtet gar, erforderliche Rohstoffe zukünftig nicht mehr zu erhalten. In der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel machten 53,8 Prozent der antwortenden Unternehmen aus Nordhessen und dem Altkreis Marburg die Energie- und Rohstoffpreise als größte Gefahren bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen in den nächsten Monaten aus. Am Jahresbeginn 2010 waren dies 46,1 Prozent. 350 Unternehmen hatten an der Umfrage teilgenommen.

Elektroschrott als Rohstoff (Foto Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de)

„Die Rohstoffrechnung fällt für die deutsche Wirtschaft in 2010 aufgrund der Preissprünge rund 30 Milliarden Euro höher aus als im Vorjahr. Im kommenden Jahr rechne ich mit einem weiteren kräftigen Anstieg der Rohstoffausgaben, da nicht nur die Preise weiter steigen, sondern auch die Nachfragemenge wegen der weiteren konjunkturellen Verbesserung eher noch zunehmen dürfte“, warnt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. Die Rohstoffversorgung entwickelt sich zu einem immer größeren wirtschaftlichen Risiko – obwohl die deutsche Industrie im Vergleich besonders ressourceneffizient produziert.

Ressourcenmanagement soll Entlastung schaffen

Die sich abzeichnende Rohstoffklemme erzeugt in der Wirtschaft hohen Handlungsdruck. Insbesondere Industrieunternehmen setzen alle Hebel in Bewegung, um ihre Rohstoffversorgung abzusichern. Über 70 Prozent der Industrieunternehmen nehmen ihr Ressourcenmanagement unter die Lupe. Sie suchen nach Optimierungsmöglichkeiten – und zwar von der Beschaffung bis zum Absatz. Die Hälfte der Industriebetriebe verstärkt zudem seine Anstrengungen für Forschung und Entwicklung, um den Ressourceneinsatz im Unternehmen weiter zu optimieren.

Darüber hinaus benötigen die Unternehmen von der Politik flankierende Maßnahmen. „Unterstützung bei Forschung und Entwicklung im Rohstoffbereich sowie eine han-delspolitische Absicherung haben Priorität. Faire Regelungen für alle Export- und Importländer von Rohstoffen sind unabdingbar. Der freie Rohstoffzugang muss fester Bestandteil internationaler Handelsabkommen werden“, unterstreicht Driftmann. Hingegen solle die Politik alles unterlassen, was in dieser schwierigen Situation die Unternehmen zusätzlich belastet. Das wäre bei Regulierungen wie zum Beispiel höheren Recyclingquoten die Folge.

Die steigenden Rohstoffpreise sind nur zum Teil Zeichen einer wiederbelebten Weltkonjunktur und des Ressourcenhungers der Schwellenländer. Preistreibend wirken schlechte Ernten bei regenerativen Rohstoffen und Angebotsverknappungen durch Länder mit Ressourcenvorkommen. Erschwerend komme für Unternehmen hinzu, dass immer mehr Rohstoffanbieter Verträge für kürzere Zeiträume abschließen. Dies gehe zulasten der Planungssicherheit der Unternehmen, beklagt Driftmann. Über die Hälfte der Industrieunternehmen berichten bereits über zunehmende Probleme bei der Vertragssicherheit.

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