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Versammlung im Fürstensaal zur Marburg

Marburg 13.2.2011 (yb) Dass in Marburg und über Marburg Bücher veröffentlicht werden, hat keinen besonderen Nachrichtenwert. Dass in der Universitätsstadt Dissertationen geschrieben und publiziert werden, liegt im Normalbereich des Wissenschaftsbetriebes der Universität. Dass sich an einem Freitagnachmittag im Fürstensaal hoch über der Stadt und Universität 150 Personen versammeln, ist ein ungewöhnliches Geschehen. Indem es bei dieser Versammlung um ein Buch, zugleich Dissertation mit Forschungsgegenstand Stadt und Landgrafenschloss, oder anders um die Marburg als solche gegangen ist, mag die ungewöhnliche Versammlung an höchster Stelle plausibel machen – bemerkenswert bleibt das außerordentlich große Interesse gleichwohl.
Na klar, das Landgrafenschloss ist die Burg, die Marburg den Namen gibt. Diese trägt unmittelbar und weithin sichtbar zur Identität der Stadt bei. Umso erstaunlicher ist, und das wurde an diesem Freitag konstatiert, dass dies ein bislang wenig erforschtes Thema ist.

Einen Teil der Forschungslücke will und kann das vorgestellte Werk Marburg im ausgehenden Mittelalter. Stadt und Schloss, Hauptort und Residenz schließen. Als Autorin und mit der mehrjährigen Erforschung des Themas Promovierte, legt Anke Stößer – in der an Büchern und Dissertationen reichen Stadt Marburg – mithin ein durchaus besonderes Buch vor.

Es kamen nicht nur Viele und Interessierte in den Fürstensaal. Es kamen auch jene Vertreter der Herrschaften, um die es in dem Buch geht – und deren historische Vorgänger und Lebensweise sich veranschaulicht und betrachtet finden. Eingangs des kleinen Festaktes gab es Musik aus dem 16. Jahrhundert. Auf der Gitarre interpretierte Wolf-Rüdiger Sänger Werke von Thomas Robinson und Gaspar Sanz und konnte damit im säulengetragenen Fürstensaal eine Stimmung dezenter Feierlichkeit entstehen lassen. Es war dann an Uni-Vizepräsident Harald Lachnit als Hausherr zu eröffnen und zu begrüßen. Als Vertreter der Stadt unter der Burg zeigte sich Oberbürgermeister Egon Vaupel erfreut über das Erscheinen des Buches „auf das wir schon lange gewartet haben.“ Nach Worten von Museumsdirektorin Agnes Tieze, gewissermaßen als Nachfolgerin des Haus- und Hofmeisters im vormals langräflichen Schloß, kam eine Würdigung von Prof. Ursula Braasch-Schwersmann, der Direktorin des Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde. Von ihr wurde die Dissertation wissenschaftlich betreut. Sie wusste wovon sie sprach, als sie das „Marburger Schloss als Exponat Nr. 1 für die hessische Landesgeschichte“ bezeichnete.

Abschließend hat dann Forscherin und Autorin Dr. Anke Stößer mit ihrer Lesung Einblicke in das Thema und die Ergebnisse ihres Historiographie gegeben. Damit wurde spätestens allen Anwesenden offenbar, weshalb man sich an diesem Ort versammelt hatte. Die zahlreichen Gäste konnten anschließend am Büchertisch das Werk erwerben und das gesellige Gespräch pflegen.

Von der Residenz und hessischem Hauptort Marburg

Die Forscherin und Autorin Anke Stößer vor Archivunterlagen mit dem Werk ihrer Arbeit am Ort des historischen Geschehens. (Fotografien Hartwig Bambey)

Behandelt wird Marburg als Residenz und Hauptort der Landgrafen von Hessen-Marburg vornehmlich zwischen 1458 und 1500, während der Regierungszeit der Landgrafen Heinrich III. und Wilhelm III.

Im Mittelpunkt stehen die Verbindungen von Stadt, Landgrafen und Hof mit sozialen, topographischen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Aspekten. Dabei geht es um Themen der Landes-, Stadt-, Verwaltungs-, Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte, die das späte Mittelalter in Marburg und Hessen näher bringen.
So stand die  „burgk“ oder das „sloiß“ der Landgrafen von Hessen immer und notwendig in enger Verbindung zur unterhalb gelegenen Siedlung.

Heute wird das Marburger Schloss von der Philipps-Universität getragen und ist als Universitätsmuseum für Kunst und Kulturgeschichte öffentlich zugänglich.

Bibliografische Angaben

Anke Stößer  Marburg im ausgehenden Mittelalter. Stadt und Schloss, Hauptort und Residenz
Schriften des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde 41
Selbstverlag des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde
Marburg 2011, XI, 351 Seiten, 39 schwarz-weiße und 7 farbige Abbildungen
ISBN 978-3-921254-80-6   Preis 29,00 Euro

Eine Rezension folgt hier demnächst.

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