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Steinewerfer gefährden Busverkehr in das Waldtal

Normalbetrieb tagsüber am St.Martin-Haus im Waldtal. doch mehrfach wurde die Haltestelle jetzt nicht mehr angefahren. (Foto Hartwig Bambey)

Marburg 19.3.2011 (yb) In der zurückliegenden Woche haben Steinewerfer im Waldtal Probleme gemacht, haben mit Steinwürfen Fensterscheibe und Linienbus attackiert. Das musste die Polizei auf den Plan rufen, die bislang allerdings ergebnislos ermittelt. Hauptziel, der als Gruppe von Jugendlichen beschrieben Täter, sind offenbar Busse der Stadtwerke, die den Stadtteil am Rande des Nordviertels von Marburg ansteuern. Dies führte mehrfach zum Abbruch der Fahrten von Linienbussen. An der Haltestelle Ginseldorfer Weg war Schluß. Wegen als bedrohlich wahrgenommener Steinwürfe, die ein Loch in eine Seitenscheibe eines Linienbusses geschlagen haben, wurde abends die Haltestelle St.Martin-Haus nicht mehr angefahren. Betroffen davon waren Fahrgäste, denen nichts anders blieb, als sich Fuß auf den Weg zu ihrer Wohnung zu zu machen.

Polizeibericht beschreibt die Vorkommnisse vom Montag:

Am Montag, 14. März rückte die Polizei einige Male ins Waldtal aus, weil dort Steinewerfer ihr Unwesen trieben. Gegen 16.15 Uhr gab es die erste Mitteilung von Pflastersteinen, die gegen eine Hauswand des Studentenwohnheims im Fuchspaß flogen. Es ergaben sich Hinweise auf sechs möglicherweise alkoholisierte Jugendliche, fünf Jungs und ein weiß gekleidetes Mädchen. Die Polizei traf auf zwei bekannte. die übrigen waren geflüchtet. Zu einer Straftat war es zu dieser Zeit noch nicht gekommen.
Zum gleichen Ort rückte die Polizei um 21.42 Uhr aus. Eine Bewohnerin des Studentendorfes meldete einen Steinwurf gegen eine Fensterscheibe. Das Glas der Thermopene- Verglasung wies ein 0,40 x 0,40 Meter großes Loch auf, die Scheibe war komplett quer gerissen.
Der Schaden beträgt etwa 300 Euro. Der Verdacht richtete sich gegen fünf, geflüchtete, dunkel gekleidete Jugendliche. Die Suche nach ihnen verlief erfolglos.
Wenig später, um kurz nach 22 Uhr, stoppte das Geräusch einer berstenden Scheibe einen Bus der Linie 7 auf dem Ginseldorfer Weg.
Der Busfahrer war langsam an der Haltestelle Ginseldorfer Weg vorbeigefahren, als er den Schlag hörte. Irgendetwas war auf der rechten Seite des Busses gegen die dritte Scheibe von vorne geflogen und hatte ein Loch verursacht. Auf der Sitzbank unmittelbar dahinter saß keiner der vier bis fünf Fahrgäste. Die Polizei suchte das Businnere vergeblich nach einem Tatmittel ab. Hinweise auf mögliche
Täter ergaben sich nicht. Aufgrund der örtlichen Nähe ist es zwar möglich, aber derzeit steht nicht sicher fest, ob die drei geschilderten Vorfälle zusammenhängen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Erneute Attacke, Verunsicherung und die Frage was tun?

Übersicht der Stadtwerke zu Busfahrten in das Waldtal. Diese sagt freilich nichts über Besonderheiten und Probleme aus, wie sie zuletzt vorgekommen sind.

Am Donnerstag gab es erneute Vorkommnisse. Zunächst wurde ein Bus mit einem Joghurtbecher beworfen. Später seien erneut Steine von erhöhtem Standort geworfen worden, war bei den Stadtwerken in Erfahrung zu bringen. Es gab zwar keine Sachschäden, doch veranlasste dies den Fahrdienstleiter im Lauf des Abends das Anfahren der (End-)Haltestelle St.Martin-Haus zu kappen. Am Ginseldorfer Weg war Schluß mit Busfahrten in das Waldtal. Also sahen sich für den Busverkehr – und das bedeutet für Fahrgäste, Fahrer und Fahrzeug Verantwortliche – veranlasst den Liniendienst zu beschränken. Dies verärgerte Fahrgäste, schränkte deren Beförderungsanspruch ein. Es gab nächtliche Telefonanrufe, Unmutskundungen und die der Redaktion das Marburger. vorgetragene Frage „ob denn die Sicherheit der Busse mehr wert wäre als die Sicherheit der Fahrgäste?“

Ausgeprägte Ratlosigkeit am Freitagmorgen: Der Polizei war nichts Neues bekannt, hinsichtlich der Täter tappen die im Dunklen. Im Ordnungsamt der Stadt wusste man nichts aus dem Waldtal. Mehrere Gesprächspartner am Telefon verwiesen auf die Stadtwerke. Dort sei man zuständig. Schließlich meldete sich Wolfgang Otto, Betriebsleiter Stadtwerke und Geschäftsführer der Marburger Verkehrsgesellschaft. Sicherheitserwägungen hätten die Entscheidung bestimmt nicht mehr bis zur Haltestelle St. Marin-Haus zu fahren, „gerade auch die Sicherheit unserer Fahrgäste“, sagte Otto. „Offenbar richten sich Handlungen spezifisch gegen Busse. Es gibt überhaupt kein Anzeichen, dass Fußgänger im Waldtal gefährdet würden“ erläutert er die zeitweise Linienverkürzung.

Der Geschäftsführer informierte, dass es vor 10 Jahren ähnliche Vorkomnisse im Waldtal gegeben habe. Auch in anderen Stadtteilen, wie etwa in Marbach, seien solche Übergriffigkeiten schon vorgekommen.

Für Freitagabend kündigte er Normalbetrieb an. Zudem seien die Stadtwerke selbst nachhaltig daran diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Also nicht alleine Polizeiermitllungen, man habe den eigenen Sicherheitsdienst beauftragt und führe auch Gespräche „in das Waldtal hinein“ sagte Otto.

Gefordert sind Einige, damit wieder Ruhe einkehren kann

Zur Erleichterung von Bewohnern im Waldtal ist am Freitagabend alles wieder in gewohnten Takten und Routen störungsfrei verlaufen. Doch werden weder Polizei noch Stadtwerke darauf setzen können, dass der Spuk vorbei ist. Es müssen sich Engagierte und Verantwortliche im Waldtal selbst fragen lassen, was sie in eigener Sache zu tun gedenken? Es gibt Initiativen und Vereine, eine Waldtalgemeinde, dazu viele Menschen, Nachbarn, Bewohner mit Augen und Ohren. Die polizeiliche Ermittlung samt anschließender Strafverfolgung ist ein Weg. Soziale Kontrolle, Sensibilität, Hinschauen und Gespräche im Quartier sind ein anderer Weg. Ob Waldtal, Marbach oder irgend ein anderer Stadtteil – Steinewerfer und Busattacken sind keinesfalls tolerierbar.

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