Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Moscheen gehören zu Deutschland

Marburg 4.5.2011 (pm/red) Der Bau neuer Moscheen sorgt in vielen Städten für heftige Kontroversen. Dabei gehören islamische Gotteshäuser längst zu Deutschland. Wo Minarett und Kuppel Mitbürger muslimischen Glaubens zum Gebet rufen, zeigt eine aktuelle Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde. Thomas Schmitt vom Göttinger Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften erläutert Fakten und Hintergründe. Mehr als 120 repräsentative, durch Minarett oder Kuppel für jedermann sichtbare Moscheen gibt es derzeit in Deutschland. Die meisten stehen in den industriellen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, im Rhein-Main-Gebiet sowie in der Rhein-Neckar-Region.

Moscheen in Deutschland und Verbreitung in Karte

Verteilung von Moscheebauten in Deutschland

Das dokumentiert die aktuelle Karte des Leibniz-Instituts für Länderkunde. Der Grund für regionale Konzentration liegt auf der Hand. Sie ist das Ergebnis der Arbeitsmigration aus islamisch geprägten Ländern, insbesondere der Türkei – auch wenn es in Deutschland schon vor der Zuwanderung Moscheen gab. Die älteste ist ein Bau der Ahmadiyya-Bewegung in Berlin-Wilmersdorf aus den 1920er Jahren.

Repräsentative Moscheen muss man suchen

Hinterhof-Moschee in Wuppertal. (Foto Pitichinaccio, cc, Quelle Wikipedia)

In vielen deutschen Großstädten suchen die muslimischen Gläubigen indessen immer noch vergebens eine Moschee mit Minarett und einer Kuppel über dem Gebetsraum. Viel häufiger fündig werden sie in mittelgroßen und teilweise in kleinen Städten. Dort finden sie sich allerdings kaum in den Zentren, sondern oft in Wohngebieten der Gründerzeit oder sogar in Gewerbegebieten. Aus städtebaulicher Sicht fristen viele Moscheen darum immer noch ein Schattendasein. Zu diesem Ergebnis kommt Thomas Schmitt anhand seiner Recherchen. Der Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Moscheen in Deutschland und hat den Erläuterungstext zur aktuellen IfL-Karte beigesteuert.

Einen weiteren Aspekt macht die IfL-Karte anhand von Farbsignaturen auf einen Blick sichtbar. Die Zugehörigkeit der Moscheen zu verschiedenen Dachverbänden beziehungsweise die ethnisch-religiöse Orientierung des jeweiligen Trägervereins wird unterschieden. Für die meisten Moscheebauten in Deutschland zeichnen demnach örtliche Vereine der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) und der Ahmadiyya-Bewegung verantwortlich. Auf den Karten nicht berücksichtigt sind die vielen sogenannten Laden- und Hinterhofmoscheen in umfunktionierten Gebäuden ohne deutlich sichtbare architektonische Symbolik.

Die Karte in großer Auflösung mit Zusatzinformationen findet sich im Internet.

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