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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neuen Sonderforschungsbereich in Marburg

Eine flüssige Stärkung, ehe die Arbeit beginnt: Der Sprecher des neuen Marburger Sonderforschungsbereichs Professor Mohamed Marahiel, rechts und sein Stellvertreter Professor Erhard Bremer stoßen auf das erfolgreiche Verbundkonzept an. (Foto AG Marahiel)

Marburg 31.5.2012 (wm/red) Ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB) an der Philipps-Universität geht der einzigartigen Fähigkeit von Mikroorganismen auf den Grund, sich ständig an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den SFB 987 mit dem Titel ‚Mikrobielle Diversität in der umweltabhängigen Signalantwort‘ in den kommenden vier Jahren mit voraussichtlich mehr als sieben Millionen Euro.

„Die erfolgreiche Beantragung des neuen Sonderforschungsbereichs belegt einmal mehr die exzellenten wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Mikrobiologie am Standort Marburg“, erklärt Professor Frank Bremmer, der Marburger Uni-Vizepräsident für Forschung. „Die Einrichtung des SFB wird Marburgs Stellung als zentraler Ort der mikrobiologischen Forschung festigen und deren internationale Sichtbarkeit weiter erhöhen.“ Der Verbund profitiert nicht nur von der Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (MPI), sondern auch von der gebündelten Kompetenz im ‚LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie‘.

Bunte Vielfalt der mikrobiologischen Forschung: Die Markierung mit verschiedenfarbigen Leuchtstoffen belegt, dass unterschiedliche Genprodukte des Süßwasserbakteriums Caulobacter crescentus am jeweils gleichen Ort in der Zelle vorliegen, nachdem man sie in das Darmbakterium Escherichia coli eingeschleust hat. Die Arbeitsgruppe von Professor Martin Thanbichler, aus der die vorliegende Aufnahme stammt, erforscht im Rahmen des neuen SFB, wie sich Phosphatmangel auf Mikroorganismen auswirkt. (Foto AG Thanbichler)

Mikroben kennen nur eine Konstante: Veränderung
Mikroorganismen sind überall auf der Erde anzutreffen und weisen die größte Vielfalt aller Lebewesen auf unserem Planeten auf. Dass immer neue Mikroben-Spezies mit einzigartigen Eigenschaften entstehen, ist die Antwort auf den ständigen Wandel der Umweltbedingungen. „Für die meisten Mikroorganismen gibt es nur eine Konstante: Veränderung!“, konstatiert Biochemie-Professor Mohamed Marahiel, der Sprecher des neuen SFB. Ihre außerordentliche Wandlungsfähigkeit versetzt Bakterien, Pilze und Archaebakterien in die Lage, sich auf neue Bedingungen in ihrem Lebensraum einzustellen und neue Chancen zu nutzen, die sich daraus ergeben.

„Ein Alleinstellungsmerkmal unserer Forschungsinitiative liegt in der Nutzung einer breit gefächerten Auswahl von Bakterien, Archaea und Pilzarten“, erläutert der Mikrobiologe Professor Erhard Bremer, stellvertretender Sprecher des SFB. Folgende Aspekte stehen im Fokus des neuen Verbundes: die Wahrnehmung von spezifischen Nährstoffen, von Kontaktflächen und von Veränderungen im Ökosystem sowie die Anpassung daran. Das Forschungsprogramm sieht eine Kombination aus ökologischen und molekularen Methoden vor, um die unterschiedlichen Strategien der Signalerkennung und -verarbeitung verschiedener Mikroben aufzuklären. „Letztendlich zielt unser Projekt darauf, die komplexe Lebensweise und flexible Adaption der Organismen in ihren natürlichen Lebensräumen besser zu verstehen“, erläutert Marahiel.

Zur Beantwortung dieser anspruchsvollen Fragestellungen führt das Forschungskonsortium 15 mikrobiologisch arbeitende Gruppen der Philipps-Universität und des benachbarten Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie zusammen. „Der Verbund kann auf eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit von Universität und MPI aufbauen“, betont Bremer. Darüber hinaus kommen dem Projekt die erheblichen Investitionen in der Elektronenmikroskopie, Massenspektrometrie und Kristallographie zugute, die im Rahmen des ‚LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie‘ getätigt wurden.

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