Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Vortrag zum Wandel der familiären Erziehung beim Studium Generale

Marburg 14.6.2012 (pm/red) Wenn ein Kriminologe als Referent oder Berater in Erziehungsfragen auftritt, kann es um die Gesellschaft nicht gut bestellt sein, könnt wer einwenden. Schließlich befasst sich kriminologische Forschung mit manifester Devianz, mit Wurzeln gewaltorientierten oder kriminellen Verhaltens. Pädagogik wendet sich dagegen an alle, setzt am Intakten an, will dieses befördern und hervorbringen. Doch wie hinlänglich bekannt, ist es bei vielen damit betrauten Institutionen oft nicht gut bestellt um Erziehungsmethoden und um viele der damit betrauten Pädagogen. Ob elterlicher Mißbrauch und Gewalt gegen Kinder, übergriffige katholische Priester, skandalöse Verhältnisse in der Odenwaldschule oder die schon ‚klassischen‘ Gewaltverhältnisse in der Heimerziehung – Erziehung vollzieht sich in gesellschaftlichen Verhältnissen, denen verbreitet fremde, feindliche und gewaltorientierte Faktoren innewohnen. In diesem Kontext ist es offenbar eben nicht abwegig einen Kriminologen als Referenten zu Fragen des Wandels in Erziehungsfragen einzuladen. Dies hat die Philipps-Universität im Rahmen des ‚Studium Generale‘ getan. Am Mittwoch, 20. Juni – 20.15 – 21.45 Uhr, referiert Prof. Christian Pfeiffer vom Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen. ‚Weniger Hiebe – mehr Liebe? Empirische Befunde zum Wandel der familiären Erziehung und den daraus erwachsenden Auswirkungen‘ ist sein Thema.

In der ersten Jahreshälfte 2011 hat das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, gefördert vom Bundesforschungsministerium, eine Repräsentativstichprobe von 11.500 16- bis 40-Jährigen unter anderem dazu befragt, wie sie von ihren Eltern in Kindheit und Jugend erzogen worden sind. Weitere Themenfelder der Datenerhebung waren unter anderem sexueller Missbrauch, Partnergewalt sowie Vergewaltigung innerhalb und außerhalb von Partnerschaften. Zum Vergleich standen dem Institut entsprechend erhobene Befragungsdaten aus dem Jahr 1992 zur Verfügung.

Die große Zahl von Untersuchungsteilnehmern der 2011-Befragung ermöglicht es ferner nach drei Altersgruppen zu differenzieren: den 16- bis 20-Jährigen, den 21- bis 30-Jährigen und den 31- bis 40-Jährigen. Der Vortrag wird einen Überblick zu den Befunden der Untersuchung vermitteln und darüber hinaus zur Diskussion stellen, welche Auswirkungen es hat, dass Kinder und Jugendliche heute anders erzogen werden als in den siebziger oder achtziger Jahren.

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