Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Wehrdaer Geschichtsverein auf Grimmtour unterwegs im Marburger Märchenland

Marburg 7.6.2012 (pm/red) 30 Teilnehmer waren zusammen gekommen zum Vortrag und der Busfahrt ‚Mit Otto Ubbelohde durchs Marburger Märchenland‘. Eingeladen hatte der Geschichts- und Kulturverein Wehrda anlässlich des Grimm-Jahres und des 90. Todestages des bekannten Illustrators der Grimmschen Märchen, Otto Ubbelohde. Als Referent und Führer war Ubbelohde-Preisträger Dieter Woischke an Bord. Ubbelohde hat viele der Märchen anhand von Motiven in und um Marburg – 40 im Bereich der Stadt Marburg, insgesamt etwa 80 Motive i der Gegend – illustriert. Der Lichtbildvortrag, der auf die Fahrt vorbereitete, zeigte eine Vielzahl der Motive aus der Region und ging zudem auf Sagen und Legenden ein, die Ubbelohde illustriert hat.

Die Busfahrt begann in Wehrda, wo Woischke auf den Weißen Stein als Motiv für ‚Sterntaler‘ hinwies. Auch die Legende von Ritter Kuno und dem Schwertertanz gab er zum Besten. Weiter ging es nach Goßfelden, wo das Grab der Familie Ubbelohde mit dem Motiv vom gemeinsamen Ritt von Mann und Frau durchs Leben aus ‚Aschenputtel‘ besichtigt wurde. Das Portal der Goßfeldener Kirche findet sich in der Illustration des Märchens ‚Der Arme und der Reiche‘ wieder, wie die alte Brücke das Motiv in der ‚Der singende Knochen‘ ist. Zu einer Zeichnung mit Brot backenden Frauen gab Woischke zum Besten, dass früher die Frauen ihre Muskeln zum Brot Backen brauchten. Heute müssen sie zum Muskelaufbau ins Fitness-Studio gehen, was dem 88jährigen Ubbelohde-Preisträger großes Gelächter einbrachte.

Wenn Ubbelohde das Lahntal hinaufblickte, sah er den  Kirchturm von Sterzhausen, der sich in der Zeichnung zu ‚Hans im Glück‘ wieder findet. Der Orgelprospekt in der Kirche von Caldern weiter oben im Lahntal zeigt das Motiv zum Märchen ‚Der Sperling und seine drei Kinder‘. Am Rimberg bei Caldern schließlich tötet in einer Zeichnung von Ubbelohde Siegfried einer Legende nach den Drachen. Über die Entstehung des Ortes Sarnau, so Woischke, erzählt die Sage, dass der Teufel die reichen und übermütigen Sarnauer bestrafen wollte, indem er sie in seiner Schürze in den kargen Burgwald bringt. Die Schürze riss, die Sarnauer purzelten der Reihe nach herab längs der Lahn, was die lang gestreckte Form des Ortes erkläre.

Ein Teil der Reisegruppe vor dem Rapunzelhäuschen in Amönau. Foto Dieter Dörnemann

Ein sehr bekanntes Märchenmotiv, das Haus, in dem Rapunzel eingesperrt war und von dem sie ihr langes güldenes Haar herunter lassen sollte, steht in Amönau, dem nächsten Ziel der Märchenfahrt. Nach einer Kaffeepause ging es weiter auf den Christenberg bei Münchhausen. Dort ist das Küsterhäuschen zu sehen, das das Motiv für die Illustration von ‚Hänsel und Gretel‘ ist. Die alten Grabsteine und die Martinskirche bilden das Motiv für eine Aschenputtel-Zeichnung. Das nächste Ziel der Fahrt war der Turm der Burg Mellnau, der sich beim Märchen ‚Der Däumling‘ wieder findet. Das Tor zur Burg taucht in der Märchenillustration zu ‚Der Eisenhans‘ auf.

Die Kirche in Unterrosphe, nächster Halt der Fahrt, war Motiv der Zeichnung zum Märchen ‚Der Grabhügel‘. Über Cölbe ging es schließlich zurück nach Wehrda, wobei die Cölber Mühle, heute gänzlich anders als zur Zeit Ubbelohdes, als Motiv für das Märchen ‚Der Teufel mit den drei goldenen Haaren‘ erwähnt wurde.

Als gegen 19 Uhr der Ausflug am Ausgangspunkt in Wehrda endete, waren die Teilnehmer begeistert von der interessanten Führung und den gewonnenen anschaulichen Eindrücken.

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