Marburg 11.7.2012 (pm/red) Der Veruntreuungsfall in der Marburger Stadtverwaltung ist inzwischen abgeschlossen. Ein zweiter Akteneinsichtsausschuss hat seine Arbeit mit einem kurzen Abschlussbericht ohne weitere Erkenntnisse beendet. Die von fortgesetzten Veruntreuungshandlungen in Höhe von über 1,5 Millionen Euro betroffene Beihilfestelle wurde gleich zu Anfang ausgelagert. Als weitere Konsequenz soll das Kontrollsystem verbessert werden. Zur Verhinderung von Veruntreuung kommen neue Prüfprogramme als Software zum Einsatz.

Der Magistrat hat jetzt eine weitere Konsequenz gezogen. Es geht es darum Korruption zu verhindern oder mögliche Fälle von Korruption aufzudecken. Dazu wurde jetzt ein Korruptionsbeauftragter berufen.

Darüber wird seitens der Stadt Marburg informiert: Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer modernen und dienstleistungsorientierten Verwaltung, aber auch den politisch Verantwortlichen einer Stadt werde in besonderer Weise ein regelkonformes Verhalten erwartet, da es in der täglichen Aufgabenwahrnehmung darum gehe, die Rechtmäßigkeit, Unabhängigkeit und Transparenz des staatlichen Handelns sicherzustellen. Der Magistrat hat daher einen Antikorruptionsbeauftragten bestellt, „dessen vornehmliche Aufgabe es ist, in allen Fragen der Korruptionsbekämpfung und –prävention zu beraten und die notwendigen Prozesse innerhalb der Verwaltung zu koordinieren“, wird mitgeteilt.

Der Antikorruptionsbeauftragte ist in der Wahrnehmung seiner Aufgaben unabhängig und direkt dem Oberbürgermeister unterstellt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen können sich ohne Einhaltung des Dienstweges unmittelbar an den Antikorruptionsbeauftragten wenden. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit geht der Antikorruptionsbeauftragte grundsätzlich allen – also auch anonym vorgebrachten – Hinweisen nach.

Mit Blick auf die Erfahrungen anderer Kommunen wird mitgeteilt, dass Recherchen aufgrund anonymer Hinweise oft ins Stocken geraten würden. Ohne weitergehende Informationen seien wesentliche Gesichtspunkte nicht aufzuklären. „Vor diesem Hintergrund appellieren wir daran“, findet sich mitgeteilt, „zumindest dem Antikorruptionsbeauftragten gegenüber die Identität zu offenbaren.“ Alle Hinweise und Anliegen sollen selbstverständlich mit aller gebotenen Vertraulichkeit und Diskretion behandelt werden.

Adresse/Kontakt
Antikorruptionsbeauftragter Norbert Rausch
Markt 9, 3. OG, Zimmer 13, 35037 Marburg
Telefon 06421 / 201 – 215, E-Mail: antikorruptionsbeauftragter@marburg-stadt.de