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Forschungsallianz zwischen Universitäten Gießen und Marburg gegründet

JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee und UMR-Präsidentin Prof. Katharina Krause beim Handschlag zur Forschungsallianz. Foto Franz Möller

Marburg 13.7.2012 (pm/red) Die nahe benachbarten Philipps-Universität Marburg (UMR) und Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sind seit einigen Jahren durch das in Trägerschaft der Rhön Klinikum AG zum Problemfall gewordene Universitätsklinikum Gießen und Marburg miteinander verbunden. Nunmehr wollen die beiden traditionsreichen Hochschulen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Erfolgreiche Kooperation auf vielen Forschungsfeldern – insbesondere in der Medizin und den Lebenswissenschaften – wird als gelebte Realität wahrgenommen. UMR-Präsidentin Prof. Katharina Krause und JLU-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee kündigten jetzt eine Forschungsallianz der beiden Universitäten an. Die Gründung der „Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg / Universities of Marburg and Giessen Research Alliance“ soll dann im Herbst per Festakt mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier vollzogen werden.

„Ziel ist die Stärkung unserer beiden Einrichtungen in einem immer härteren nationalen und internationalen Wettbewerb“, verlautbarten die beiden Unipräsidenten. „Zudem können wir unsere beachtlichen Forschungsleistungen sichtbarer machen, wenn wir unsere Kompetenzen bündeln.“ Laut Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) rangieren beide Unis unter den Top 40 der drittmittelstärksten Universitäten. Die als ein Standort ausgewertete mittelhessische Universitätsmedizin belegt sogar einen hervorragenden siebten Platz. In dem von der DFG betrachteten Zeitraum von 2008 bis 2010 haben die UMR und JLU insgesamt über 135 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben.

Die Kooperationsbereitschaft soll zugleich nicht auf die beiden Universitäten beschränkt bleiben. Als Ziel der Allianz wird ausdrücklich die weitere Vernetzung mit Forschungspartnern in der Region, mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Projektgruppen, der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und der Von-Behring-Röntgen-Stiftung benannt.

Wesentliche gemeinsame Aktionsfelder der beiden Unis bestehen auf verschiedenen Gebieten der Medizin ( Herz-/Lungenforschung, Infektionsforschung und Reproduktionsmedizin) und den Neurowissenschaften. Biodiversität und Klimaforschung, Materialwissenschaften und Geschichts- und Sozialwissenschaften sind weitere gemeinsame Entwicklungsschwerpunkte, zu denen weitere Aktionsfelder dazukommen sollen. Dabei soll auch in den Bereichen Forschungsinfrastruktur und Nachwuchsförderung kooperiert werden.

Eine gemeinsame Forschungs- und Strategiekommission wollen die Partneruniversitäten ins Leben rufen. Diese tagt unter wechselndem Vorsitz des jeweiligen Forschungs-Vizepräsidenten/in. Dem Gremium gehören jeweils vier Professorinnen und Professoren aus Gießen und Marburg an. Für die Auswahl der Mitglieder werden das Profil der beiden Universitäten und das jeweilige Gewicht der in der Allianz zu entwickelnden Aktionsfelder berücksichtigt. Die Forschungs- und Strategiekommission soll drei bis vier Mal im Jahr tagen mit der Aufgabe, die Präsidien der beiden Universitäten in Fragen der Forschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu beraten. Dazu kommen Empfehlungen zu gemeinsamen Antragsstellungen und zur Verwendung des aufgestockten gemeinsamen Forschungsförderfonds ‚MaGiC‘ aus. Die Entwicklung langfristiger Strategien im Bereich der Forschung gehört zu den Aufgaben der Kommission. Die Entscheidung über die Empfehlungen des Gremiums liegt dann bei den Präsidien.

Ein extern besetzter wissenschaftlicher Beirat wird zusätzlich eingesetzt. Fünf ausgewiesene Persönlichkeiten mit hoher Reputation und Erfahrung in der Forschungsförderung – darunter Vertreterinnen und Vertreter von forschenden Unternehmen – sollen die Forschungsallianz beratend über einen Zeitraum von fünf Jahren begleiten.

Damit haben Präsidentin Katharina Krause und Präsident Joybrato Mukherjee eine Weichenstellung vorgenommen. Als Reaktion auf die Rahmenbedingungen in der Forschungsförderung wird eine Konkurrenzsituation zur Kooperation gewandelt. Dies erscheint vernünftig und erfolgsversprechend. In der weiteren Zeit wird interessant sein zu beobachten, ob und welche weiteren Kooperationen zwischen den Hochschulen in Marburg und Gießen auf die Beine gestellt werden. Gerade den Hochschulen kommt in dem Gebilde ‚Mittelhessen‘ eine Pionier- und Entwicklungsaufgabe zu. Die derzeitigen Präsidien stellen sich den Herausforderungen und Möglichkeiten.

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