Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Überregionales Handeln im Kampf gegen multiresistente Erreger

Marburg 6.7.2012 (pm/red) Nach über einem Jahr der Vorbereitung ist im Frühjahr das überregionale Netzwerk zur Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRE-Netz Mittelhessen) an den Start gegangen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Ärzte des Fachbereichs Gesundheit (Gesundheitsamt) des Kreises. An der Auftaktveranstaltung haben rund 350 Akteure aus dem Gesundheits- und Pflegebereich in Mittelhessen teilgenommen. Dabei wurde deutlich, dass die effektive Bekämpfung des zunehmenden Problems durch MRE eine koordinierte, überregionale Vorgehensweise der Akteure im Gesundheits- und Pflegewesen, einen zielgerichteten Wissens- und Informationsaustausch sowie eine fachgerechte Verwendung von Antibiotika voraussetzt.

Unter Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes werden im MRE-Netz Mittelhessen einheitliche und verbindliche Verfahrensweisen im Umgang mit MRE erarbeitet, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Karsten McGovern. In diese Arbeit fließen natürlich alle vorhandenen und alle erforderlichen Maßnahmen zur Erkennung, Behandlung und Bekämpfung multiresistenter Erreger ein, so McGovern weiter.

Der Fachbereich Gesundheit des Landkreises Marburg-Biedenkopf moderiert dabei die Arbeitsgruppe der niedergelassenen Mediziner, die sich mit den Themenbereichen Hygiene, MRSA-Screening, also erkennen und erfassen multiresistenter Keime bei Patienten, und Sanierung – also Behandlung – befasst. Besonderes Augenmerk gilt außerdem dem Management der Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung, erläutert Amtsarzt Ingo Werner, Leiter des Fachbereichs Gesundheit. Darüber hinaus beteiligten sich die Fachleute aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf aktiv im Fachausschuss Antibiotika-Therapie.

Antibiotika stehen zweifellos für einen der wesentlichen Fortschritte der modernen Medizin. Anfängliche Hoffnungen, dass sie geeignet seien, Infektionskrankheiten zu besiegen, haben sich aber nicht bestätigt. Vielmehr wird immer mehr deutlich, dass der breite und oft unkritische Einsatz der Antibiotika erhebliche Probleme nach sich zieht. Krankheitserreger werden gegenüber den eingesetzten Antibiotika unempfindlich, also resistent. Eine Multi-Resistenz liegt vor, wenn Keime gegen mehrere Antibiotika resistent sind, erklärt Martin Just vom Fachbereich Gesundheit. Nach Einschätzung der Europäischen Gesundheitsbehörde (ECDC) stellen MRE die bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa dar. Von der Problematik sind insbesondere Krankenhäuser betroffen. Die Rate der Infektionen mit MRE ist hoch und hat in den letzten Jahren teilweise rasant zugenommen. Jährlich erwerben rund drei Millionen Menschen in Europa eine Krankenhausinfektion, dabei kommt es zu etwa 50.000 Todesfällen.

„Da der Erfolg des MRE-Netzes Mittelhessen wesentlich von der Mitarbeit der beteiligten Akteure abhängt, appellieren wir noch einmal und nachdrücklich an alle ambulanten und stationären Einrichtungen des Medizin- und Pflegewesens im Landkreis Marburg-Biedenkopf, sich aktiv am Kampf gegen MRE zu beteiligen“, betonte McGovern. Mit diesem Ziel waren bereits Anfang des Jahres alle Krankenhäuser, Arzt- und Zahnarztpraxen, Dialyseeinrichtungen, Einrichtungen für ambulantes Operieren, Hebammen und Entbindungseinrichtungen, Alten- und Pflegeheime, Ambulante Pflegedienste, Rettungs- und Krankentransport-Dienste, Podologie- und Fußpflegepraxen sowie Medizinische Rehabilitationseinrichtungen vom Fachbereich Gesundheit schriftlich gebeten worden, Mitglied im MRE-Netz Mittelhessen zu werden.

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