Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Für Restaurierung eines Amtshauses geht Hessischer Denkmalschutzpreis 2012 nach Biedenkopf

Marburg 22.8.2012 (pm/red) Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreis 2012 werden Elvis Benner und Christoph Kaiser für ihre Leistungen bei der sensiblen Restaurierung eines ehemaligen Amtshauses aus dem 17. Jahrhundert. Bei der Kirche 8 lautet die Postanschrift in Biedenkopf. Dort steht seit dem späten 15. Jahrhundert das so genannte Schenckbar‘sche Haus. Im Rahmen der auszeichnungen für den diesjährigen Hessischen Denkmalschutzpreis erhalten die gegenwärtigen Eigentüumer eine Urkunde und den Geldpreis von 5.000 Euro. Das 1491 errichtete und 1610 im Auftrag des Amtsmanns Schenckbar erweiterte Schenckbar‘sche Haus gilt als das älteste erhaltene Haus der Stadt Biedenkopf. Der untere Teil ist in Ständerbauweise auf Bruchsteinsockel errichtet, der obere Teil mit einem mächtigen Zwerchhaus davon deutlich getrennt. Das Giebeldach sowie Obergeschoss und Giebeldreieck der Stirnseiten sind verschiefert.

Das Haus hat eine lange, wechselvolle Geschichte. Mehrfach wurden Marburger Institutionen wie etwa das Pädagogikum der Universität Marburg nach Biedenkopf in das Haus ausgelagert. Wegen der Pest nahm 1611 auch die hessische Landesregierung ihren Sitz für einige Monate in dem Haus. Als einziges Haus der Stadt Biedenkopf überstand das Gebäude alle Stadtbrände. Bis heute prägt es durch seine Lage in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche, seine Größe und seine Gestalt das Stadtbild von Biedenkopf.

Die heutigen Eigentümer, Elvis Brenner und Christoph Kaiser, haben das Gebäude im Jahr 2009 erworben und mit einem hohen Maß an Eigenleistung restauriert. Nur für holztechnische Außenarbeiten wurde ein Zimmermann engagiert. Die Eigentümer haben alle Befunde sorgfältig dokumentiert. Alte Fenster wurden belassen oder gemäß dem Vorbild wieder hergestellt, alte Türen aufgearbeitet. Durch die vorbildliche Verwendung von denkmalgerechten Materialien wie Stroh, Lehm und Kalk hat die Sanierung des Hauses heute Vorbildfunktion in der Umgebung.

Die linke Haushälfte wird heute von den Eigentümern bewohnt, in der rechten Hälfte befindet sich ein Museum, in dem Fundstücke, Befunde und Restaurierungsmethoden dokumentiert und präsentiert werden. Darüber hinaus beherbergt das Museum eine Sammlung russischer und griechischer Ikonen. Die Eigentümer haben das nicht nur für Biedenkopf, sondern für die hessische Landesgeschichte so bedeutsame Schenkbar’sche Haus in vorbildlicher Weise und mit außergewöhnlichem Engagement wieder hergestellt. Die Jury war sich einig, dass die Bauherren den Hessischen Denkmalschutzpreis 2012 in ganz besonderer Weise verdient haben. Fotografien vom Landesamt für Denkmalpflege.

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