Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung nach wie vor problematisch

Marburg 20.9.2012 (pm/red) Das wissenschaftliche Potenzial von Forscherinnen wird nach wie vor nicht ausgeschöpft. Die ‚gläserne Decke‘ für Frauen ist in Wissenschaft und Forschung real. Deshalb bestehe großer Handlungsbedarf, zeigt der aktuelle Bericht Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) zur Chancengleichheit auf. Darin findet sich dokumentiert, dass Frauen auf den anspruchsvollen Ebenen des Wissenschaftssystems weiterhin unterrepräsentiert sind. Obwohl im Berichtsjahr 2010 an den Hochschulen rd. 50 Prozent aller Studienanfänger und  48 Prozent aller Studierenden weiblich waren, fast 52 Prozent der Studienabschlüsse und 44 Prozent der Promotionen durch Frauen erreicht werden, waren 80 Prozent der Professuren von Männern besetzt. Frauen verlassen also nach wie vor überproportional häufig am Ende des Studiums oder nach erfolgter Promotion den wissenschaftlichen Karriereweg.

Der diesjährige Bericht zeigt weiterhin, wie sich seit dem Beginn der ersten Datenerhebungen im Jahr 1992 der Anteil von Frauen an den Hochschulen bis zum Jahr 2010 verändert hat:

  • bei den Erstimmatrikulierten von 43,3 Prozent auf 49,5 Prozent,
  • bei den Studienabschlüssen von 39,6 Prozent auf 51,8 Prozent,
  • bei den Promotionen von 28,9 Prozent auf 44,1 Prozent,
  • bei den Habilitationen von 12,9 Prozent auf 24,9 Prozent und
  • bei den Professuren von 6,5 Prozent auf 19,2 Prozent.

Differenziert man die letztgenannte Gruppe der Professoren nach Besoldungsgruppen, treten deutliche Unterschiede zutage. Je höher die Besoldungsgruppe ist, desto niedriger ist der Anteil der Frauen. 2010 lag der Frauenanteil an den W1-Professuren (Juniorprofessuren) bei 37,8 Prozent, an den C2-Professuren (auf Dauer und auf Zeit) bei 21,1 Prozent, an den C3/W2-Professuren bei 20,1 Prozent und an den C4/W3-Professuren bei 14,6 Prozent.

Der GWK-Bericht analysiert aber nicht nur die Lage in den Hochschulen, sondern nimmt auch die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen in den Blick. In den außeruniversitären Forschungsorganisationen FhG, HGF, MPG und WGL ist im Vergleichszeitraum von 1992 bis 2011 der Anteil von Frauen in Führungspositionen von 2 Prozent auf insgesamt 12 Prozent gestiegen. Er liegt damit über die genannten Forschungsorganisationen hinweg deutlich unter dem Anteil von Frauen in Führungspositionen in Hochschulen.

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Datenerhebung, dass es immer noch besonderer Bemühungen in der forschungs- und wissenschaftsorientierten Frauenförderung bedürfe. Als Beispiele zu nennen sind etwa die von der DFG 2008 verabschiedeten Gleichstellungsstandards, das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder, dessen Fortsetzung ab 2013 die GWK vor Kurzem beschlossen hat und der Beschluss der GWK zur Festlegung flexibler Zielquoten in den Forschungsorganisationen.

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