Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Marburger Kunstverein präsentiert Papier als Medium zeitgenössischer Kunst – Vielfalt in Formen, Materialeinsatz und Motiven

Marburg 28.10.2012 (yb) Regelmäßig kann der Marburger Kunstverein bei seinen Ausstellungseröffnungen für die jeweils sechswöchigen Präsentationen in seiner eigenen Kunsthalle am Gerhard-Jahn-Platz ein vielköpfiges Publikum willkommen heißen. So gibt es in Marburg im Jahreslauf umfassende Impressionen zum zeitgenössischen Kunstschaffen zu sehen und erleben. ‚Just Paper‘ als Titel der gerade eröffneten Gruppenausstellung mag und soll wohl auch bescheiden anmuten. Unbedingt reichhaltig, künstlerisch ambitioniert und reichaltig – ja sogar ohne Zweifel innovativ neue Bereiche und Ausdrucksformen besetzend – bietet sich die Ausstellung mit dem Papier als Medium dem Auge des Betrachters.

Wer bei Papier an Bemaltes und Beschriebenes denkt, liegt in historischer und vom Allgemeingebrauch kommender Betrachtung unbedingt richtig. Papier war, wurde und ist – im noch immer dominierenden Zeitalter der Gutenberg-Kultur – das Leitmedium der menschlichen Kommunikation. Längst haben sich dabei seine Eigenarten als nachwachsendes und technisch vielfältig modifizierbares Trägermaterial vermischt mit den Inhalten, die darauf gemalt, geschrieben oder gedruckt transportiert werden.

Doch diese Eigenarten als Leitmedium sind wenig oder gar nicht Gegenstand der Ausstellung ‚Just Paper‘. Das ist eine wirkliche Überraschung. Wer wollte könnte sagen, dass die meisten Arbeiten und ihre künstlerischen Urheber sich auf die Materialeigenart besinnen und diese zum Gegenstand und Inhalt des kreativen Prozesses machen. Was dabei herausgekommen ist, kann mitunter verblüffen, erfreut mit Frische, wirklich Neuem und fügt der Kunst geradezu eine neue Spezies hinzu. Insofern zeigt die Ausstellung ‚Just Paper‘ wirklich Neues – ist ein Ausdruck für heutige Möglichkeit sich als Künstler über den Mainstream und seine Ausdrucksmittel zu erheben.

So war es an der Kuratorin dieser gelungenen Auswahl, Zusammenstellung und Hängung, der Berliner Galeristin Cornelia Wichtendahl, einen Einstieg zu den versammelten KünstlerInnen und derem eher sparsam ausgewählten Arbeiten bei der Eröffnung zu bieten. Alle Fotografien von Hartwig Bambey —> Die Fotos in diesem Bericht können per Klick auf eines der Fotos als Bildsequenz betrachtet werden

Hier sollen in tabellarischer Form zunächst die beteiligten Künsterlinnen und Künstler vorgestellt werden:

Angela Glajcar (Nieder-Olm)Tilmann Zahn (Basel)Valérie Buess (Marburg)Alexandra Deutsch (Wiesbaden)Reinhard Wöllmers (Nürnberg)Barbara Isabella Bauer-Heuslers (Marburg)Esther Glück (Berlin)Katharina Meister (Karlsruhe) und Margaret River (Western Australia)Silvia Schreiber (München)
realisiert aus gerissenen, weißen Papieren raumgreifende Skulpturen. Es sind Kuben aus senkrecht hängenden Papieren, deren gerissene Löcher tiefe Höhlen ergeben.
erinnert an rostige Stahlkonstruktionen mit filigranen Formen aus gerissenen ÖlpapierDurch Rollen, Falten oder Reißen von bedrucktem 'Altpapier' entstehen ihre SkulpturenLehnt sich an Organisches an. Aus geschöpftem Papier formt sie fragile Objekte von raumgreifender Plastizität, die sie mit flüssiger Beize und schwach gebundenen Farbpigmenten bemalt.
seine gewölbten Hohlkörper bestehen aus durchgefärbtem Papierpulp, der von ihm 'planiert', geformt und geschnitten wurde. Seine Objekte zeichnen sich durch geometrische Exaktheit und reine Farben aus.Ihre Skulpturen aus Wellpappe besetzen Wände und Decke, obwohl streng abstrakt und sehr reduziert erinnern ihre Formen an Schwärme von Insekten oder Meerestieren.
schneidet Naturszenarien und Akte als Negativform in weißes Papier als hauchfeine Papierschnitte.Der großformatige Schattenriss, geschnitten aus schwarzem Papier, erinnert an Märchenbilder. Wie schwerelos schweben ihre überlebensgroßen Figuren aus Japanpapier im Raum. Sie erscheinen als fragile Hüllen, sind monochrom und unterliegen einer bewussten Reduktion.

Es gäbe noch vieles mehr zu sagen. Zu den ausgestellten Arbeiten ebenso wie zu den SchafferInnen der Vielzahl ansprechender, überraschender und zu vielen Assoziationen beflügelnden Arbeiten. Doch dies ist kein Katalog, soll einfach ein illustrierter Bericht sein, der Lust machen darf hinzugehen. Es lohnt sich unbedingt – und das bei freiem Eintritt.

Die Gruppenausstellung ‚Just Paper‘ im Marburger Kunstverein in Zusammenarbeit mit der Wichtendahl Galerie, Berlin, kann vom 26. Oktober bis 13. Dezember besucht werden.
Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag von 11 – 17 Uhr  und Mittwoch von 11 – 20 Uhr

 

 

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