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Strompreisentwicklung ist mehr als die EEG-Umlage

Entwicklung der Strombeschaffungskosten für Haushaltskunden 2003 – 2015 (Stromkosten-Index) und des Anteils, der klima- und energiepolitisch begründet ist (Energiewende-Kosten-Index). Berechnung Öko-Institut

Marburg 12.10.2012 (pm/red) Steigende Strompreise entstehen in einem komplexen Zusammenwirken aus verschiedenen Faktoren. Die Kosten der Energiewende sind dabei eine Komponente, die keineswegs ausschließlich für den Anstieg der Preise verantwortlich ist. Vielmehr spielen die gestiegenen Kosten an den Brennstoffmärkten und die Ausnahmen für die Industrie eine entscheidende Rolle für die seit 2003 um rund sieben Cent pro Kilowattstunde angewachsenen Stromkosten. Dies ist das Ergebnis zweier Kurzanalysen des Öko-Institut in Freiburg.

EEG-Umlage objektiv einordnen
Im so genannten ‚Energiewende-Kosten-Index‘ (EKX) zeigen die Wissenschaftler des Instituts auf, welchen Einflussfaktoren der Strompreis unterliegt. Die Kostensteigerung wird zu etwa 45 Prozent durch die massiv gestiegenen Kosten für Brennstoffpreise auf den globalen Märkten sowie Umverteilungseffekte angetrieben, die entstehen, weil energieintensive Industrie und große Stromverbraucher keine beziehungsweise deutlich geringere Abgaben für die EEG-Umlage zahlen müssen.

Wichtigster Unterschied zu vielen Analysen, die sich bei der Betrachtung der Strompreisentwicklung vor allem auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) konzentrieren, ist der Blick auf die genannten, weiteren Bestandteile der Energiepreise. Darüber hinaus berücksichtigt die Berechnung, dass die im EEG geförderten Strommengen im Großhandelsmarkt insgesamt Preis dämpfend wirken. Der Energiewende-Kosten-Index kann deshalb als robuster Indikator gelten, mit dessen Hilfe zentrale Einflussfaktoren für die Entwicklung der Strompreise eingeordnet werden können. Das Öko-Institut schlägt deshalb vor, den Energiewende-Kosten-Index als energiepolitischen Bewertungsindikator zu nutzen anstatt der dafür ungeeigneten Kenngröße ‚EEG-Umlage‘.

„Die Analyse zeigt klar, dass Energiewende und Klimapolitik nur für etwas mehr als die Hälfte des Strompreisanstiegs seit 2003 verantwortlich sind“, erläutert Hauke Hermann, Wissenschaftler und Energieexperte am Öko-Institut die Zahlen. „Davon entfällt etwa ein Cent auf den Emissionshandel und rund dreieinhalb Cent auf die EEG- und KWK-Umlagen, die in erster Linie Endverbraucher zahlen.“

EEG-Umlage stabilisiert sich in 2014
Die EEG-Umlage, als zentrale Förderinstrument für erneuerbare Energien, steigt ab 2013 von heute 3,6 Cent auf voraussichtlich 5,3 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom. Knapp ein Drittel des Anstiegs kann auf den Zuwachs der Stromerzeugung aus Photovoltaik zurückgeführt werden. Etwa die Hälfte des Anstiegs entfallen jedoch auf Sonderfaktoren. So können Prognosefehler für das Jahr 2012 und eine in 2013 geplante Erhöhung der Liquiditätsreserve als so genannte Einmaleffekte angesehen werden, die künftig nicht mehr anfallen.

Deshalb sollte in 2014, so Charlotte Loreck, Energieexpertin am Öko-Institut, die EEG-Umlage nicht weiter steigen. „Der künftige Ausbau der Photovoltaik kann zu deutlich günstigeren Kosten erfolgen. Deshalb erwarten wir, dass sich die Umlage in 2014 stabilisiert.“

Die Studie ‚Strompreisentwicklungen im Spannungsfeld von Energiewende, Energiemärkten und Industriepolitik. Der Energiewende-Kosten-Index (EKX)‘ des Öko-Instituts gibt es ->online.

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