Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Warum Asiaten für Europäer gleich aussehen – und umgekehrt

Marburg 4.10.2012 (pm/red) Für die meisten Europäer sehen nahezu alle Asiaten gleich aus. Umgekehrt gilt übrigens das gleiche. Die unterschiedlichen Haarfarben spielen hierbei nur eine geringe Rolle. Beim Erkennen von Personen nämlich, erklären Dr. Jürgen Kaufmann und Dr. Holger Wiese von der Universität Jena, konzentrieren sich Menschen vor allem auf deren unveränderliche Merkmale jenseits von Haarfarbe oder Alter. Mit diesem spannenden Feld beschäftigen sich die Mitarbeiter von Prof. Stefan Schweinberger am Lehrstuhl der Universität Jena für Allgemeine Psychologie im Rahmen einer interdisziplinären Forschergruppe, der neben Psychologen auch Mediziner, Informatiker, Biologen und Sprechwissenschaftler angehören.

Zweimal pro Jahr veranstaltet die Forschergruppe Workshops. Der nächste trägt den Titel ‚Person Perception: Individual differences and differences between groups‘. „In diesem Workshop liegt der Schwerpunkt besonders auf der Erforschung der individuellen Unterschiede und der Unterschiede von Personengruppen beim Betrachten“, konkretisiert Wiese. Wie die Psychologen erläutern, sind Menschen unterschiedlich gut darin, Personen anhand ihrer Stimmen oder ihrer Gesichter wiederzuerkennen. „Es gibt Menschen, die praktisch niemals ein Gesicht vergessen, und es gibt solche, die sich beim Lernen von Gesichtern sehr schwer tun“, sagt Kaufmann. Eine Spannweite von extrem gut bis extrem schlecht existiert auch im Hinblick auf die Fähigkeit zur Stimmenerkennung. Auf der Agenda des Workshops stehen zudem Effekte wie jener, dass Gesichter anderer Ethnien, Altersgruppen – eventuell sogar des anderen Geschlechts – schlechter gemerkt werden können als die der eigenen.

Obwohl die Wissenschaftler Grundlagenforschung betreiben, sind die Ergebnisse für die Praxis vielfach relevant. Beispielsweise im Bereich der Autismusforschung und bei der Entwicklung spezifischer Rehabilitationsmaßnahmen nach Hirnschädigungen – oder in der Kriminalistik, um die Verlässlichkeit von Augenzeugenaussagen zu überprüfen. Denkbar sind Anwendungen im Sicherheitssektor, macht es doch beispielsweise wenig Sinn, dort Personal mit schlechter Fähigkeit zur Gesichterwiedererkennung zu beschäftigen.

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