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Marburger Schräglage und die Geschichte vom Zappel-Philipp. Eine Glosse

Marburger Zappel-PhilippMarburg 29.1.2013  Philipp Stompfe und seine Marburger CDU haben es nicht leicht. Das merkt man ihnen an. Deutlich, eigentlich schon krass. So am Freitag in der Sitzung der Stadtverordneten. Da musste ein Antrag betr. Zuwegung zum Schloss herhalten. Als ob es keine Themen, es nichts anderes und wichtigeres in Marburg geben würde. Diesbezügliche Initiative des Oberbürgermeisters gab es dazu vor mehr als einem Jahr. Eine dafür gedachte Spende von Reinfried Pohl über vier Millionen Euro ist im Dezember 2011 verbucht worden. Debatte und Zoff um beides gab es zum Jahresanfang 2012. Also kalter Kaffee. Warum ist also Philipp Stompfe mit seinen Christdemokraten als ‚Wegbereiter‘ zum Schloss in Erscheinung getreten? Machte sich zum Trittbrettfahrer einer Idee anderer Leute? Viele verstehen das nicht. Am Wochenende beim Parteitag der CDU zur Nominierung der Landtagskandidatin aus dem Wahlkeis Marburg wurden ungewöhnlich viele Gegenstimmen gezählt, die den Delegierten aus der Stadt Marburg zugerechnet wurden.

Denn eigentlich wollte Philipp Stompfe für den Landtag kandidieren. Doch seine laut vernehmbare Kritik zum UKGM und Verhalten der Landesregierung hatte die Herrschaften der Hessen-CDU alles andere als fröhlich gestimmt. Ein unartiger Philipp. Und das in der Hessen-CDU, der Partei Dreggers, Kanthers und Kochs. Dieser Linksabweichler wollte jetzt auch nach Wiesbaden gehen, für den Landtag kandidieren. So musste es dem Philipp aus Marburg ergehen wie dem Zappel-Philipp bei Heinrich Hoffmann:

Weil der Philipp gar nicht still
und brav zu Tische sitzen will
Seht, ihr lieben Leute, seht,
Wie’s dem Philipp weiter geht.
Kritisierte er gar wild und laut,
dass UKGM mit Rhön auf Sand gebaut.
Die Parteiräson, die schert ihn nicht
am großen Leuchtturm vergreift er sich.

Also sprach in ernstem Ton
ein Vorsitzender zu diesem Sohn.
Die Ministerin blickte stumm
In ganz Mittelhessen rum.
Doch der Philipp hörte nicht,
Was zu ihm der Senior spricht.

Er diskutiert und kritisiert,
Er rederiert und referiert
Ne Genossenschaft viel besser wär.
„Philipp, das mißfällt uns sehr !“

Marburger Zappel-PhilippDazu, seht es auf dem Bild
treibt er es denn gar zu wild.
Bis der Stuhl nach hinten fällt
und keiner mehr, der ihn dann wählt.

Doch zu spät, längst ist verloren
was Roland einst auserkoren:
Teller, Flasch‘ und Unisono.
Die CDU in großer Not,
Der Philipp darf nicht mit ins Boot.

Für Wiesbaden zu zappelig
bleibt er in Marburg rappelig.

Freilich schreibt über sowas niemand. Nur eine verschämte Meldung, verdeckte Hinweise. So ein Thema und dessen Hintergründe gehören in Marburg unter die Tischdecke. Philipp Stompfe war erst einmal geschockt. Und sprachlos. Zunächst hat er nicht mehr gezappelt. Und nichts dazu gesagt.

Aber er will Philipp sein und bleiben. So hat er sich für das Neue Jahr etwas anderes gesucht. Diesmal etwas Schräges. Wenn meine Kritik nicht gewollt ist, muss halt was Positives her. Wird er sich überlegt haben. Oder so. Für einen Pro-Antrag im Stadtparlament. Dazu darf dann geredet werden, der Philipp kann also wieder zappeln. Na ja. So ungefähr jedenfalls.

Nun gab es auch noch das Wohnungsthema in dieser Sitzung der Stadtverordneten in Marburg. Marburger Linke, SPD und GRÜNE diskutierten. Alle sagten, dass Wohnungen und Wohnungsbau wichtig wären und Wohnungsnot nicht gut wäre. Dem Philipp ist zu diesem Thema nichts eingefallen. So musste er still sitzen. Lange Zeit. Das fällt einem Zappel-Philipp nun einmal schwer und kann nur kurze Zeit gut gehen. Als die Rot-Grünen und die ganz Roten eine Zeit lang diskutiert hatten, wurde es zu viel. Philipp Stompfe stellte einen Antrag auf Schluss der Debatte. Merkwürdig bleibt, dass dem eine Mehrheit zugestimmt hat.

Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten und wird man sehen. Philipp Stompfe und seine Marburger CDU haben es nicht leicht.

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