Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Für Frauen in Gesundheitsberufen viel Dienst aber wenig Verdienst – Equal Pay Day 2013

Ein Warnstreik von Beschäftigten am Uniklinikum Marburg wurde am 13. März wegen einer Massenkarambolage mit vielen Verletzten kurzfristig abgesagt. Das Foto zeigt Beschäftigte bei dem Warnstreik 2011 im Zug der später erfolgreich abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Foto Hartwig Bambey

Ein Warnstreik von Beschäftigten am Uniklinikum Marburg wurde am 13. März wegen einer Massenkarambolage mit vielen Verletzten kurzfristig abgesagt. Das Foto zeigt Beschäftigte bei dem Warnstreik 2011 im Zug der später erfolgreich abgeschlossenen Tarifverhandlungen. Foto Hartwig Bambey

Frankfurt/Marburg 21.3.2013 (pm/red) Der Equal Pay Day 2013 steht unter dem Motto ‚Lohnfindung in Gesundheitsberufen – viel Dienst, wenig Verdienst‘, wie die Gewerkschaft ver.di informiert. Laut WSI-Lohnspiegel liegt das Einkommen der Frauen in Pflegeberufen im Mittelwert etwa  300 Euro unter dem der Männer. In der hessischen ‚Gesundheitswirtschaft‘ arbeiten zu 70 Prozent Frauen, teilt dazu Ilka Briest, Frauensekretärin ver.di Hessen mit und erklärt die Entgeltdifferenz mit den gültigen, aber völlig unzeitgemäßen und von vielen Menschen als ungerecht empfundenen Bewertungen von Tätigkeiten in den Gesundheitsberufen und zeigt erste Ergebnisse eines Paarvergleichs nach eg-check auf.
Krankenschwester hat höhere Anforderungen als ein Fachinformatiker
Verglichen wurden die Tätigkeiten: Krankenschwester  und  Fachinformatiker. Der Paarvergleich nach eg-check ist nach nachvollziehbaren und rechtlich vorgegebenen Grundsätzen angelegt und gleichermaßen arbeitswissenschaftlich und gleichstellungspolitisch ausgerichtet; es werden sofort Bewertungsunterschiede deutlich, so Ilka Briest weiter:

  • Die Tätigkeit der Krankenschwester beinhaltet höhere Anforderungen an das Wissen und Können als die Tätigkeit des Fachinformatikers; z.B. muss die Krankenschwester mehr Arbeitsunterbrechungen bewältigen als der Fachinformatiker.
  • Die Tätigkeit der Krankenschwester erfordert wesentlich mehr Verantwortung für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit anderer als die Tätigkeit des Fachinformatikers.
  • Bei den psycho-sozialen Anforderungen werden die Unterschiede besonders deutlich: die Tätigkeit der Krankenschwester erfordert extrem hohe Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Einfühlungs- und Überzeugungsvermögen und ist in hoher Weise belastenden psycho-sozialen Bedingungen ausgesetzt: z.B. Konfrontation mit Problemen und dem Leid anderer und mit abstoßenden Situationen wie Umgang mit entstellten Leichen oder schwersten Verletzungen.
  • Auch die physischen Anforderungen sind bei der Krankenschwester durchweg höher als bei der Tätigkeit des Fachinformatikers, besonders bei der Arbeitszeit (Schicht- und Wochenendarbeit), auch hat die Krankenschwester täglich mehrmals einen Kraftaufwand von mehr als 10 kg zu bewältigen und sie ist einer Ansteckungsgefährdung ausgesetzt.

Erforderliche Qualifikation beider Berufsgruppen vergleichbar

Doch schon bei den Einstiegsgehältern zeigt sich eine Differenz von etwa 240 Euro, denn die Krankenschwester wird in die EG 7a TVöD eingruppiert und der Fachinformatiker in die EG 9. In der letzten Entwicklungsstufe erreicht die Differenz eine Höhe von  736 Euro!
„Dies sind nur erste Ergebnisse“, sagt Ilka Briest, „es ist unbedingt erforderlich, dass hier gründlich weitergearbeitet wird, damit das pauschale Beklagen des Entgeltunterschiedes von 22 Prozent beendet wird und konkrete Verbesserungen für alle Menschen in den Pflegeberufen eingeleitet werden.“

Für das UKGM in Marburg und Gießen laufen derzeit Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Geschäftsführung des privatisierten Uniklinikums.

—>www.frauenlohnspiegel.de: Vielfältige Benachteiligungen von Frauen

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