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Märchenforscher aus Japan auf den Spuren der Brüder Grimm und Ubbelohdes Märchenillustrationen

Märchenforscher aus Japan besichtigten die Ausstellung der 444 Illustrationen von Otto Ubbelohde zu den Märchen der Brüder Grimm im Marburger Landratsamt. Für den Märchenforscher Professor Dr. Toshio Ozawa sind es diese Zeichnungen, die die Märchen lebendig werden lassen.

Märchenforscher aus Japan besichtigten die Ausstellung der 444 Illustrationen von Otto Ubbelohde zu den Märchen der Brüder Grimm im Marburger Landratsamt. Für den Märchenforscher Professor Dr. Toshio Ozawa sind es diese Zeichnungen, die die Märchen lebendig werden lassen.

Marburg 1.8.2013 (pm/red)  Eine Gruppe japanischer Märchenforscher ist am Mittwoch auf den Spuren der Brüder Grimm und des Märchen-Illustrators und Malers Otto Ubbelohde im Landkreis Marburg-Biedenkopf gewandelt. An der Spitze Professor Dr. Toshio Ozawa besichtigte die Gruppe die Dauerausstellung der Märchenillustrationen von Otto Ubbelohde. Interessiert betrachten die Besucher aus Japan 444 Zeichnungen, die auf verschiedenen Etagen des Landratsamtes zu sehen sind und lauschten den Erläuterungen von Professor Ozawa. Die Originalzeichnungen aus dem Nachlass Otto Ubbelohdes befinden sich im Besitz des Landkreises, ausgestellt sind jedoch Kopien.  Die Besucher aus Japan  zudem den Rapunzelturm in Wetter-Amönau. Dieser Turm diente Otto Ubbelohde als Vorlage für die Illustrationen des Grimmschen Rapunzel-Märchens.

Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern begrüßte die Besucher aus Japan im Landratsamt. „Ich finde es ausgesprochen interessant, dass die Märchen der Brüder Grimm und die Zeichnungen von Otto Ubbelohde in Japan auf so großes Interesse stoßen. Gleichzeitig bin ich den Märchenforschern um Professor Ozawa auch sehr dankbar, dass sie dieses wichtige heimische Kulturgut weit über den Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machen und pflegen“, sagte der stellvertretende Landrat.
Den Märchenforscher Ozawa begeistert vor allem die Detailgenaue Darstellung von Landschaften, Gebäuden oder Personen die Ubbelohde in seinen Zeichnungen gewählt hat. Er sieht in ihnen die besten Illustrationen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. „Für mich sind es diese Zeichnungen, die die Märchen lebendig machen“, sagte Professor Ozawa.

Der 1930 geborene Toshio Ozawa hat Germanistik studiert und promovierte 1956 über die Märchen der Brüder Grimm. Später wurde er Professor für Germanistik, vergleichende Literaturwissenschaften sowie Kinder- und Jugendliteratur. Von 1971 bis 1973 übernahm er eine Gastprofessur am Institut für Europäische Ethnologie (Volkskunde) der Marburger Philipps-Universität. Dabei lernte er auch die Schönheiten der Region und auch die Ubbelohde-Illustrationen im Marburger Landratsamt kennen, die seitdem immer wieder Anlaufpunkt seiner Besuche waren.
1992 gründete er dann in Japan eine Märchen-Akademie, die mittlerweile rund 3.000 Mitglieder zählt. Seit 1994 organisiert er ehrenamtlich jedes Jahr für japanische Märchenforscher eine Exkursion auf den Spuren der Brüder Grimm in Deutschland. Fester Anlaufpunkt ist dabei auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf, wo die Gruppen im Landratsamt in Marburg die Sammlung der Ubbelohde-Zeichnungen besichtigen.

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat im Jahr 2000 die Märchenillustrationen Ubbelohdes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm als CD-ROM veröffentlicht und fand in Professor Ozawa den wichtigsten Partner zur Realisierung dieses Projekts.
Professor. Ozawa hat unzählige Veröffentlichungen zu Märchen in Deutschland und in Japan herausgegeben und sich durch seine intensive Feldforschung große Verdienste für internationale Märchenforschung erworben. Als Herausgeber der Vierteljahresschrift „Kodomo to makashibanashi“ (Kinder- und Volksmärchen) stellt er immer wieder Märchen der Brüder Grimm und natürlich Zeichnungen von Otto Ubbelohde in den Mittelpunkt des Interesses.

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