Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

22.04.2024 (pm/red) Die Gewinnerinnen und Gewinner des zweiten Kasseler Klimaschutzpreises stehen fest. Am 21. April wurden die Preise auf dem Tag der Erde überreicht. Die Ausgezeichneten sind: Scientist for Future Kassel in der Kategorie „Personengruppe“ …

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Rundschau

Jahresbilanz 2013 des KreisJobCenters Marburg-Biedenkopf: Spitzenwerte bei der Arbeitsmarktintegration

Die nachhaltige Strategie des KreisJobCenters (KJC) Marburg-Biedenkopf zahlt sich aus: Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist im vergangenen Jahr trotz der Anzeichen einer nachlassenden Arbeitskräftenachfrage zu Beginn des Jahres 2013 zum Jahresende auf nur noch 4,1 Prozent gesunken. Vor einem Jahr betrug sie zum gleichen Zeitpunkt noch 4,4 Prozent. Dieses positive Fazit zogen Landrat Robert Fischbach und der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern sowie die Leitung des KJC, Andrea Martin und Joachim Hikade, und die Beauftragte für Chancengleichheit Beate Stendenbach bei der Vorstellung der Jahresbilanz des KJC am Montag in Marburg. Gleichzeitig forderten sie vom Bund eine angemessene finanzielle Ausstattung der Jobcenter, um dem gesetzlichen Förderauftrag nachkommen zu können.

„Während das KreisJobCenter die Arbeitslosenquote für den SGB-II-Bereich, also bei der Betreuung und Vermittlung von langzeitarbeitslosen Menschen dabei von 2,7 auf 2,4 Prozent verringern konnte, ist im Bereich der Agentur für Arbeit (SGB III) die Quote dagegen gleich geblieben,“ so Landrat Fischbach. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB II sei insbesondere bei den Jüngeren (minus 16,2 Prozent) und den Älteren (minus 12 Prozent) angekommen.

„Der Blick auf das vom KJC in 2013 erzielte Ergebnis bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt unterstreicht die hervorragende Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KreisJobCenters“, stellte McGovern fest. Im Hessenvergleich liege das KJC Marburg-Biedenkopf bei den sozialversicherungspflichtigen Integrationen mit seinem aktuellen Wert von 30,7 Prozent (Integrationen in der Jahressumme bezogen auf den Bestand der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten) an der Spitze und in dem seit 2014 geltenden Vergleichstyp des Benchmarking der vergleichbaren Regionen bundesweit auf Rang 2 von 44. „Auch für die Integrationsquote der besonderen Zielgruppen alleinerziehender Mütter und der Langzeitleistungsbezieher erreichte unser KreisJobCenter bundesweit jeweils diese hervorragende Platzierung“, betonte Dr. McGovern.

„Dieser Stellenwert des KJC Marburg-Biedenkopf ist das Ergebnis der nachhaltigen Strategie, die wir hier verfolgen, und der Erfolg der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihre engagierte Arbeit eine so positive Jahresbilanz möglich gemacht haben. Dafür möchten wir uns ausdrücklich bedanken“, erklärten Landrat und Erster Kreisbeigeordneter. Sie dankten auch den Firmen und Betrieben, die erfolgreich mit dem KreisJobCenter zusammenarbeiten.

Zum Jahresende 2012 standen 8.263 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Betreuung des KJC. Ein Jahr später, also zum Jahresende 2013 hat sich die Anzahl um 615 auf 7.648 Personen reduziert. Das entspricht einem Rückgang um 7,4 Prozent.

Die Leiterin des KreisJobCenters, Andrea Martin, belegte die erfolgreiche Arbeit mit weiteren Zahlen: „Wir haben alleine in den vergangenen vier Jahren neben vielen verschiedenen Kursangeboten und Bewerbungstrainings insgesamt über 1.000 Bildungsgutscheine ausgegeben, über die unsere Kunden eine am Bedarf des ersten Arbeitsmarktes orientierte Qualifizierung erhalten haben“, erläutert sie. „Wenn eine schwierige Ausgangslage für die betroffenen Menschen dauerhaft zum Positiven verändert werden soll, braucht man manchmal einen langen Atem. Die kurzfristige Integration in Arbeit bringt zwar statistisch einen schnellen, aber nicht immer einen nachhaltigen Erfolg“, sagte Andrea Martin.

Nachhaltige Förder- und Qualifizierungspolitik erfordert neben finanzieller Förderung auch eine intensive Begleitung durch das Fallmanagement und ergänzende spezialisierte Beratung. Dies half auch Daniela Klein, Kundin des KJC: „Als alleinerziehende Mutter ist es nicht einfach, beruflich Fuß zu fassen. Aber ich will einfach eine Perspektive haben und Vorbild für meine Kinder sein und ich brauche den Stress!“, so die fünffache Mutter. Nachdem sie mit Unterstützung des KreisJobCenters ihren Schulabschluss nachgeholt hatte, begann sie im Februar 2012 ihre Ausbildung zur Altenpflegehelferin in Teilzeit. Diese beendete sie erfolgreich im September 2013 und qualifiziert sich nun zur Altenpflegerin weiter – ebenfalls in Teilzeit. Nebenbei führt sie ihren Mini-Job weiter. Um ihre Mutterpflichten, Ausbildung und den Minijob leichter unter einen Hut zu bringen, unterstützte das KJC auch beim Erwerb des Führerscheins und eines Autos. Beate Stendenbach ist die Beauftragte für Chancengleichheit des KJC und beriet Daniela Klein neben der zuständigen Fallmanagerin über die Hilfen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

„Das Beispiel von Daniela Klein zeigt anschaulich, wie motivierte Menschen erfolgreich gefördert werden können. Denn das Fördern ist unser gesetzlicher Auftrag“, so Joachim Hikade, der stellvertretende Leiter des KJC. „Aber dazu braucht man Geld. Es kann nicht sein, dass den Jobcentern die Mittel für die finanzielle Förderung um mehr als die Hälfte gekürzt werden und andererseits der drohende Pflegenotstand mit 30.000 bundesweit fehlenden Pflegekräften beklagt wird.“ Betrug das Budget zur Qualifizierung arbeitsloser Menschen im Jahr 2010 noch rund 12 Millionen Euro, ist der Betrag seitens des Bundes nunmehr auf 4,6 Millionen Euro gekürzt.

In der Bewertung der Kürzungen des Budgets stimmten Fischbach und Dr. McGovern überein: „Die aktuelle Statistik zeigt die Erfolge vorangegangener Qualifizierungsanstrengungen. Kein arbeitsloser Mensch sollte abgeschrieben werden, nur weil er älter, alleinerziehend, erkrankt oder sonst benachteiligt ist. Deshalb sollten die Jobcenter vom Bund finanziell angemessen ausgestattet werden“, so ihre Forderung.

Contact Us