Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

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Vortrag Störungen der Geschlechtsidentität im Kindes- und Jugendalter

Marburg 11.4.2016 (pm(red) In dieser Häufung ist es in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein vergleichsweise neues Phänomen: Seit einiger Zeit wird die Diagnose „Geschlechtsidentitätsstörung“ bereits im Kindes- und Jugendalter vermehrt vergeben. Offenbar können mehr und mehr Kinder und Jugendliche sich nicht mehr einfach in das binäre System Junge-Mädchen einordnen und leiden darunter. Um über dieses aktuelle Thema zu informieren und diskutieren, hat das Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin an der Philipps-Universität Marburg den Leiter der Spezialsprechstunde für Geschlechtsidentitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter der Universität Frankfurt, Dr. Thomas Lempp, eingeladen.

Eine Geschlechtsidentitätsstörung im Kindes- und Jugendalter unterscheidet sich grundlegend von der Transsexualität der Erwachsenen – es treten andere Symptome auf, sie unterscheiden sich sehr von Kind zu Kind, und auch die Möglichkeiten zur Unterstützung und Therapie sind andere als im Erwachsenenalter. Die betroffenen Kinder- und Jugendlichen entwickeln sich zudem sehr unterschiedlich. Häufig sind die Schwierigkeiten mit der Geschlechtsidentität vorübergehend, bei einem Teil der Betroffenen bleiben sie aber bestehen.

Dr. Lempp wird zunächst eine Übersicht über die Störungsbilder präsentieren und dabei speziell auf Besonderheiten für die Behandlungspraxis eingehen. Denn bereits vermeintlich simple Dinge wie der Name eines Kindes oder Jugendlichen können problembehaftet sein; der Umgang damit kann die Patient/innen-Therapeut/innen-Beziehung stark beeinflussen.

Was sollten also Therapeut/innen über Geschlechtsidentitätsstörungen im Kindes- und Jugendalter wissen? Welche Kenntnisse sind für die konkrete Versorgung der Patient/innen im Alltag relevant? Wann empfiehlt sich beispielsweise eine Überweisung in eine Spezialsprechstunde?

Dr. Lempp, Oberarzt an der Frankfurter Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, wird in seinem Vortrag praxisnah auf Möglichkeiten der Diagnostik und Differentialdiagnostik eingehen und dabei natürlich auch die neuen Klassifikationen in DSM-5 und ICD-11 berücksichtigen.

Er wird Therapieoptionen nach aktuellsten Behandlungsleitlinien vorstellen – aber auch die Frage diskutieren, ob Geschlechtsidentitätsstörungen überhaupt psychotherapeutisch behandelt werden können oder sollten. Denn selbst die wenigen Expert/innen auf diesem Gebiet sind sich alles andere als einig, wie am besten mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen umzugehen ist.

Abschließend werden auch spezielle Fragen wie der Einsatz von pubertätshemmenden Hormonen und auch die mit diesem Störungsbild verbundenen rechtlichen Besonderheiten diskutiert.

Dr. Lempps Vortrag „Störungen der Geschlechtsidentität im Kindes- und Jugendalter“ beginnt am Freitag den 15. April um 18:30 Uhr und ist als Fortbildung bei der Landesärztekammer sowie der Psychotherapeutenkammer zertifiziert.

Freitag, 15. April – 18:30 bis 21:00 Uhr
Hörsaal des Zentrums für Nervenheilkunde,
Rudolf-Bultmann-Straße 8
Referent: Dr. med. Thomas Lempp

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