Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Flüchtlings-Camp in Marburg wird geschlossen

Marburg-StadtwappenWappen Land HessenMarburg 31.8.2016 (red) Während man in der Stadt Marburg auf die Lahnberge blickte und die Sprengung der Fliegerbombe abgewickelt wurde, traf eine ganz andere Nachricht im Rathaus ein – mit ebenfalls kriegerischem Hintergrund. Das Hessische Finanzministerium übermittelte Oberbürgermeister Thomas Spies die Nachricht, dass die provisorische Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Marburg-Cappel geschlossen wird. Marburgs Stadtoberhaupt nahm zu derr Mitteilung der Landesregierung unmittelbar Stellung. „Die Universitätsstadt Marburg und Hunderte von Ehrenamtlichen haben mit der Begleitung der geflüchteten Menschen im Camp bundesweit Maßstäbe gesetzt. Darauf sind wir stolz. Wir haben gezeigt, dass diese Menschen hier willkommen waren und sind“, verlautbarte der OB.

Aus Anlass der im vergangenen Jahr kurzfristig erfolgten Einrichtung des Camps in Cappel durch das Land Hessen hatte die Stadt Marburg zudem das ‚Portal Gisselberg‘ als Zentrum für Flüchtlinge mit praktischen Angeboten zur Integration eingerichtet. Zudem wurden drei Ombudsleute als direkte Vertretung für die Menschen im Camp berufen. Marburg war der erste Standort in Hessen, an dem für den Winter befestigte Unterkünfte in Gestalt von großvolumigen Holzbaracken aufgebaut wurden.

Man werde jetzt in Ruhe überlegen, wie das Camp-Areal in Zukunft sinnvoll genutzt werden könne, teilte OB Spies weiterhin mit.
Letztlich überrascht sein kann niemand von der Entscheidung des Landes. Bei dessen Einrichtungim Juli 2015 hat der damalige Regierungspräsident Witteck gesagt: „Das hier ist eine Übergangslösung, für die ich Ihre Hilfe brauche“. Wie das Marburger. im Juli 2015 berichtete, sollten, sobald in den festen Liegenschaften der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen Plätze frei werden, die Bewohner dorthin umziehen. Eine Planung, in Marburg eine feste Erstaufnahme einzurichten, bestehe nicht, hatte der Regierungspräsident auf Fragen aus dem Publikum eindeutig erklärt.

Jetzt ist man in Marburg womöglich überrascht von der Entscheidung des Landes. Ein Hintergrund dürften die deutlich zurückgegangen Zahlen von Flüchtlingen sein, die derzeit in Deutschland eintreffen. Dass das Land Hessen zum Beispiel in Neustadt vormalige Kasernen zur Flüchtlingsunterbringung hat umbauen lassen, ist allenhalben bekannt.

So sind einige Überlegungen anzustellen, ob und wenn ja, wozu auf dem Gelände die provisorischen Bauwerke stehen bleiben sollen? Vor allem, wer soll darin wohnen und wer kann dies ernsthaft wollen? Seriöse Wohnungen sehen nun einmal anders aus und werden woanders in Marburg gebraucht und inzwischen auch gebaut.

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