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Baumfrevel in Marburg – Ein paar Äste abgerissen und eine vielhundertjährige Eiche gefällt

Diese Eiche wurde gefällt, kerngesund. Sie stand einem Bauvorhaben im Weg und wurde eiskalt umgelegt. Foto Jürgen Balser.

Diese Eiche im Schubbelackerweg in Marburg wurde gefällt, kerngesund. Sie stand einem Bauvorhaben im Weg und wurde eiskalt umgelegt. Foto Jürgen Balser.

Marburg 18.10. 2016 (red) An manchen Tagen muss man sich sehr wundern und an sich halten. Zwei Nachrichten zum Thema Baumfrevel – und zugleich krass verschieden. Dass vier Kastanienbäume auf der Außenterrasse des Mensapavillons an der Lahn am vergangenen Wochenende durch Vandalismus beschädigt wurden, befleißigt sich das Presseamt der Stadt Marburg zu melden. Äste an den Kronenansätzen seien mutwillig abgerissen worden. Dass der finanzielle Schaden sich auf insgesamt 1.120 Euro belaufen würde, gibt es in der hochoffiziellen Presseinformation weiterhin zu lesen. Mit der Frage, wie es sein könne, dass eine kerngesunde Eiche mit einem Stammdurchmesser von etwa 160 cm (Alter etwa 300 bis 400 Jahre?) gefällt wird, beschäftigt sich Jürgen Basler, schickte dazu Fotos  an die Redaktion und lieferet die Antwort gleich danach.

Ein solches unbebautes Grundstück lockt Spekulanten als 'Investoren' an. Wie da eine Eiche überleben? foto Jürgen Balser.

Ein solches unbebautes Grundstück lockt Spekulanten als ‚Investoren‘ an. Wie könnte das eine Eiche in Marburg überleben? Foto Jürgen Balser.

„Wenn sie  das Pech hat, auf einem schön und ruhig gelegen Grundstück in Marburg zu  stehen, abseits der Straße, aber zentrumsnah, und dieses Grundstück  einem Investor gehört, der es gerne mit zwei Häusern bebauen möchte“, dann hilft der Eiche weder ihr kerngesunder Buches, noch ihr hartes Holz und auch keine Baumschutzsatzung. Jedenfalls nicht in Marburg.

Ihm sei nicht bekannt, ob für die Fällung eine Genehmigung seitens der Stadt vorlag, teilt Balser mit und fügt hinzu: Falls ja, wäre die Begründung dafür sicherlich sehr interessant. Die Redaktion das Marburger. ergänzt: Mit Verweis auf das natur- und baumschützerische Getue, siehe oben, kann die Stadt Marburg doch eine solche Genehmigung gar nicht erteilt haben. Wie hoch ist denn der Schaden, wenn ein solcher alter Baum gefällt wird? Das muss doch mindestens in die Hunderttausende gehen, ist und bleibt jedoch unbezahlbar!

Der imposante Baumstamm zeigt, das die Eiche kerngesund war. Foto Jürgen Balser

Der imposante Baumstamm zeigt, das die Eiche kerngesund war. Foto Jürgen Balser

Dass noch kein öffentlicher Protest von Naturschützern und kritischen Mitbürgern zu vernehmen sei, die an dieser Stelle bereits das nächste umweltzerstörende und auch anderweitig sicherlich problematische  Marburger Bauprojekt mit dem Ziel der Gewinnmaximierung wittern, liege  sicherlich an der versteckten Grundstückslage im Schubbelackerweg (auf etwa halber Höhe der Zahlbach links ab), fügt Jürgen Basler in seiner Nachricht an die Redaktion treffend hinzu. Besitzer des Grundstücks sei laut Nachbarauskunft ein bereits mehrfach als Investor in Erscheinung getretener Herr R. aus Stadtallendorf.

Anmerkungen der Redaktion:

  • Wenn die Eiche mit städtischer Genehmigung gefällt wurde, wäre dies ein Skandal. Wenn sie gar illegal gefällt worden ist, gehört die Polizei, Staatsanwaltschaft und ein Gericht in Tätigkeit gesetzt.
  • Wenn auf dem Grundstück erneut spekulative Wohnbebauung zur Schaffung von Betongold genehmigt wurde, gehört dies in das helle Licht der Öffentlichkeit.
  • Ob ein Stadtallendorfer ‚Investor‘ dort sein Unwesen treibt, oder wie zuvor am Rabenstein ein ehemaliger Baustadtrat als spekulativer Projektentwickler tätig wurde, ist beinahe Nebensache.
  • In was für einer Stadt lebt Mensch eigentlich in Marburg, wo sich das städtische Presseamt wegen ein paar Ästen an jungen Bäumen ins Zeug legt und zugleich eine alte gesunde Eiche gefällt wird, ohne eine Zeile und Öffentlichkeit?
  • In dieser Stadt läuft immer mehr aus dem Ruder und es verhagelt einem die Einstellung überhaupt in Marburg zu sein.

Was zu tun ist:

  • Im Bauamt nachfragen, am besten dort hingehen und die Zuständigen besuchen
  • Beim Oberbürgermeister und Bürgermeister nachfragen
  • E-Mails und Anrufe an Bauamt, Naturschutzbeirat, Ortsbeirat
  • Stadtverordnete einschalten, befragen, was sie davon halten
  • Gegebenenfalls Anzeige/Strafanzeige erstatten
  • Diesen Artikel per Mail weiter versenden
  • In jedem Fall Protest zum Ausdruck bringen

 

 

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