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Voice Academy: Geflüchtete in Arbeit bringen

Marburg 17.01.2019 (pm/red) Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und dessen Kreis-Job-Center (KJC), die Universitätsstadt Marburg und die Agentur für Arbeit arbeiten gemeinsam an der Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt – und darüber hinaus. Maßgeblich daran beteiligt ist das von der INTERGAL gGmbH organisierte Angebot der VOICE Academy.
Hervorgegangen ist die Idee der Voice Academy vom Kreis-Job-Center des Landkreises vor etwa zwei Jahren auf Grundlage der bereits bestehenden Job-Akademien, deren „Blaupause“ kurzerhand auf die Zielgruppe der Geflüchteten angewandt wurde. „Das hat auch eine Portion Mut gebraucht“, beschreibt der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow das Gefühl in der Anfangszeit, schließlich habe man nicht wissen können, ob das Angebot funktioniert.

Derzeit umgesetzt wird die Voice Academy von der Integral gGmbH in Stadtallendorf und Dautphetal-Buchenau. Dabei liege der Fokus „ganz klar darauf, die Leute in Arbeit zu vermitteln“, macht Irma Bergknecht, Projektleiterin der Voice Academy in Stadtallendorf deutlich. Für den Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow ist die Integration in den Arbeitsmarkt ein wichtiger Schritt in die Integration in die Gesellschaft. „Geordnete Tagesabläufe bringen Struktur, vor allem aber schafft eine Beschäftigung eine Perspektive und nicht zuletzt die Möglichkeit, die eigenen Sprachkenntnisse jeden Tag auf neue anzuwenden und hinzuzulernen“, so Zachow in einer Pressemitteilung.

Damit es dazu kommt, bieten die Teams der Job Academy innerhalb einer Laufzeit von drei Monaten Einiges an. Dazu gehören Trainings für Bewerbungen und  das Verfassen von Lebensläufen und auch Seminare zu alltägliche Fragen rund um das Thema Arbeit in der Bundesrepublik. Zudem kümmere man sich um die Übersetzungen von Zeugnissen sowie deren Anerkennungen und helfe beim Wohnungsmarkt.

Bei all den Angeboten gelte es letztlich lediglich zu „helfen den richtigen Weg zu finden“, so Projektleiterin Bergknecht. Diejenigen die das Angebot annehmen seien in aller Regel hoch motiviert. „In vielen Fällen geht es einfach darum, jemanden selbst wieder aktiv werden zu lassen und etwas „Starthilfe“ zu geben“. Nicht selten kämen Teilnehmende schon innerhalb von drei, vier Wochen aus eigenem Antrieb in Arbeit. Unterstützt von den Mitarbeitenden der Voice Academy.

Dass die Voice Academy wirkt, lasse sich an den entsprechenden Zahlen ablesen, wird mitgeteilt. Von den 109 Menschen die bislang das Angebot der Voice-Academy in Stadtallendorf angenommen haben, seien mittlerweile 27 in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung und zwei in einer Berufsausbildung. Sechs weitere haben derzeit einem Mini-Job und vier befinden sich aktuell in einer Einstiegs- oder Berufsqualifikation. Ähnliche Zahlen gelten für die Voice Academy in Dautphetal. Hinsichtlich der Mini-Jobs und Qualifikationen gelte zudem, „nicht zu vergessen, dass zeitgleich noch der Sprachkurs ansteht“, bemerkt Joachim Hikade vom Fachbereich Integration und Arbeit des KJC. „Auch sie sind also in aller Regel acht Stunden am Tag beschäftigt“.

Folglich ist bei den Teilnehmenden in etwa jede dritte Geschichte bislang erfolgreich ausgegangen. „Sicher kann man auch sagen, dass also zwei Drittel noch nicht vermittelt werden konnten. Aber es geht hier um mehr als nur Zahlen. Denn diejenigen die das Angebot bereits erfolgreich nutzen konnten, kommen jeden Tag mehr bei uns an“, wertet Zachow die bisherigen Zahlen als Erfolg.

Auch die Projektpartner sind vom Ansatz der Voice Academy überzeugt. In der  Zusammenarbeit zwischen Universitätsstadt, der Agentur für Arbeit sowie dem Landkreis zeige sich eine „gemeinsame Haltung, auch über Zuständigkeitsgrenzen hinweg“, die sich „absolut bewährt“ habe, sagt Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier. Dass die Voice Academy nur einen Teil ganz unterschiedlicher Angebote der jeweiligen Partner ist, ist dabei kein Nachteil. „Jeder Mensch ist anders und muss für sich betrachtet werden“, sagt der Leiter der Marburger Arbeitsagentur, Volker Breustedt. Das gelte ich bei den jeweiligen Bemühungen zu berücksichtigen.

Bemühungen die nicht nur mit Blick auf die Voice Academy, sondern insgesamt fruchten. Allein in der Zeit von Juli bis Dezember vergangenen Jahres habe es bei der Beschäftigung von Geflüchteten deutliche Steigerungen gegeben. Bei der Aufnahme von sozialversicherungspflichtigen Stellen sei es ein Anstieg um 74 Prozent, von 823 auf 1431 Personen gewesen. Bei den Mini-Jobs waren es 56 Prozent von 755 auf 1 175 Personen und in Sachen Berufsausbildung ein Zuwachs von 75 Prozent, von 118 auf 206 Personen, wird dazu mitgeteilt.

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