Orientierungswoche mit Stadtrallye für Erstsemester ab 8. April

29.03.2024 (pm/red) Vom 8. bis 12. April sind aktive Fachschaften und Teamer der Philipps-Universität als Unterstützer beteiligt neuen Studierenden Orientierung und Ortskenntnisse in der Stadt und Uni Marburg zu vermitteln. Wie Stundenpläne erstellt werden und …

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Sind die Deutschen die Europameister im Jammern?

Marburg 01.03.2019 (pm/red) Zumindest glauben das unsere europäischen Nachbarn. So gibt es im Englischen auch den Begriff „German Angst“. Was heißen soll, der Deutsche hat Angst davor, was ihm morgen und in ferner Zukunft an Schicksalsschlägen drohen könnte. Deshalb mag dieser schon heute sein Glück nicht mehr so richtig genießen. So kann sich mancher Arbeitnehmer nicht unbeschwert über eine Gehaltserhöhung freuen, da davon doch gleich ein Teil der dann höheren Steuer anheimfällt und der Rest von den laufend steigenden Lebenshaltungskosten wieder zunichte gemacht wird. Da ziehen es viele Deutsche eben vor, zu seufzen und zu klagen. Dabei geht es den Deutschen, was beispielsweise Jobangebote, Wohlstand und ein gutes soziales Netz angeht, das den Einzelnen in Not geratenen auffängt, besser als Bewohnern in anderen Ländern. Auch liegt Deutschland in einer klimatisch gemäßigten Zone, wo keine großen Naturkatastrophen, Vulkanausbrüche und dergleichen zu befürchten sind.

Wie geht´s

Diese Frage sollte man einem Deutschen besser nicht stellen, denn dieser empfindet das allgemein als eine Aufforderung zu Jammern und ist da gleich in seinem Element. Ist dieser ein wenig wortkarg, wird er sagen: „muss, muss ja“, und macht dabei ein sehr betrübliches Gesicht. Die meisten lassen sich diese tolle Frage aber nicht entgehen, um von all den Schrecklichkeiten zu erzählen, die ihnen zwischenzeitlich widerfahren sind. Aber nur so lange, bis das Gegenüber den Redefluss unterbricht mit den Worten: „das ist ja noch gar nichts, gegen das, was mir passiert ist.“ Das heißt aber glücklicherweise nicht, dass die Beiden depressiv sind, sondern sie jammern sich einfach mal auf gleicher Wellenlänge was vor, um dann wieder beruhigt ihrer Wege zu ziehen. Nichts ist schöner, als einen zu treffen, der einen voll versteht. Sprach doch bereits Schopenhauer von dem „Jammertal“, in das wir hineingeboren werden.

Yes we can

Ein Leitsatz der Amerikaner ist es, das, was sie unzufrieden macht, selbst in die Hand zu nehmen und zu versuchen, es umzukehren. Bei den Deutschen ist es anders. Sie sind besonders gerne bereit, eine Versicherung abzuschließen, die ihnen hilft, falls sie in Schwierigkeiten geraten. Obwohl die lange Zeit der Demokratie in Deutschland das Denken der Behörden hätte beenden sollen, gibt es in den deutschen Genen noch Spuren davon. Einer ist immer das Opfer, es gibt nichts, was man tun kann. Damit die Deutschen nicht auf die Straße gehen, um zu protestieren. Die Deutschen beklagen sich jedoch weiterhin aus noch viel mehr Gründen und es ist Teil ihres Charakters.

Wer jammert, muss nicht handeln und kann sich als armes Opfer fühlen. Das ist bequemer wie selbst etwas dagegen zu unternehmen und eigenverantwortlich zu handeln.

Wer jammert, darf als ein kritischer Zeitgenosse gelten. Wenn man alles positiv sieht, könnte man leicht als oberflächlich gelten. Das will der Deutsche nicht. Deshalb liest dieser auch lieber negative Kundenrezensionen wie Positive.

Der Deutsche ist besonders wenig bereit, die Widrigkeiten des Lebens zu akzeptieren. Wie beispielsweise, dass die Bahn schon wieder eine Verspätung hat, dass man am Feierabend mal wieder mit dem Auto im Stau stecken bleibt usw. Besser sollte man das Jammern für eine konstruktive Änderung nutzen.

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