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Mit Gedenkstätte und Museum Trutzhain gegen das Vergessen

Übersichtsfoto Kriegsgefangenenlager STALAG IX A Ziegenhain mit zeitweise mehr als 53.000 Gefangenen (1939-1945). Foto nn

Marburg 18.03.2019 (pm/red)  In Trutzhain, dem in Folge des weiten Weltkriegs erst entstandenen jüngsten Schwalmstädter Ortsteil, widmet sich eine Gedenkstätte mit Museum dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: Von 1939 bis 1945 betrieben die Nationalsozialisten hier das größte Kriegsgefangenenlager Hessens, das Stammlager IX A. Heute setzen sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt dafür ein, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Sie richteten ein Museum auf dem Gelände ein, organisieren Ausstellungen, Filmvorführungen und Zeitzeugengespräche. Dieses Engagement hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hgewürdigt: Sie verlieh der Gedenkstätte mit Museum Trutzhain die Auszeichnung „Museum des Monats Februar“ und überreichte die damit verbundenen 1.000 Euro als Preisgeld.

Auszeichnung zum Museum des Monats: Grauen des Nationalsozialismus zeigen

„In dieser Gedenkstätte zu stehen, geht unter die Haut“, sagte Ministerin Angela Dorn bei ihrem Besuch. „Ich bin der Leiterin Karin Brandes sowie den BürgerInnen der Stadt sehr dankbar, dass sie die Geschichte dieses Ortes wachhalten und an das vergangene Unrecht erinnern. Ich hoffe, dass unsere Auszeichnung zum Museum des Monats auch dazu beiträgt, dass noch mehr Menschen auf die Gedenkstätte aufmerksam werden. Gerade in Zeiten, in denen rechte Ideen wieder salonfähig werden, ist es umso wichtiger, das Grauen des Nationalsozialismus zu zeigen und sich wiederaufflammendem Gedankengut entschieden entgegenzustellen.“

Seit 1985 unter Denkmalschutz

In dem Lager hielten die Nationalsozialisten Menschen unterschiedlicher Nationen gefangen: Zunächst Polen und Franzosen, darunter der spätere französische Staatspräsident François Mitterrand, außerdem Niederländer, Belgier, Briten, Serben, Italiener und Amerikaner. Später kamen Tausende sowjetische Kriegsgefangene hinzu. Sie wurden in einem separaten Lagerbereich unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Die meisten Kriegsgefangenen mussten Zwangsarbeit in der Landwirtschaft und in der Rüstungsindustrie leisten.

Die Anlage mit einer großen Anzahl erhaltener Baracken steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Seit 2003 ist in einer ehemaligen Wachbaracke das Museum eingerichtet. In authentischen Räumen können die Besucherinnen und Besucher neben den originalen Bild- und Sachzeugnissen Modelle und Filme besichtigen.

Initiative entstand vor Ort mit Unterstützung des DGB

„Besonders hervorzuheben ist, dass die Trutzhainer und Schwalmstadter BürgerInnen den Anstoß für den Aufbau der Gedenkstätte gaben, initiative wurd dazu besonder der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Schwalm-Eder, den der damalige Gewerkschafter und engagierte Lehrer Hans Gerstmann für die Sache gewonnen hatt. Sie bekamen fachliche Unterstützung einer Wissenschaftlerin, der Hessische Museumsverband hat sie beraten. Das Land Hessen hat das Vorhaben finanziell unterstützt. So entstand eine Einrichtung, die einen wichtigen Bildungsauftrag im ländlich geprägten Nordhessen wahrnimmt“, so Angela Dorn zum Abschluß des Besuches.

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