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Gesicht zeigen – Stimme erheben: Marburger Internationale Wochen gegen Rassismus von März bis Mai

Kassel 27.02.2020 (pm/red) Sie sind gmeint als ein Zeichen der Solidarität mit allen Menschen, die wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrem Glauben, ihrer Kultur, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Identität abgewertet, ausgegrenzt und verfolgt werden: Vom 8. März bis weit in den Mai hinein finden die Marburger Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Bereits zum vierten Mal beteiligt sich die Stadt Marburg an den Aktionswochen.

Mit Filmen, Theater, Lesungen, Fotoshootings und Diskussionen gestalten rund 20 Kooperationspartner*innen das Marburger Programm, das vom Interkulturellen Begegnungszentrum Kerner und von der Stadtverwaltung Marburg koordiniert sowie vom Ausländerbeirat Marburg unterstützt wird. Finanzielle Unterstützung gibt es aus den Fördermitteln des Projekts „Dialog und Vielfalt“ des Fachdienstes Bürgerbeteiligung. Das Motto in diesem Jahr lautet „Gesicht zeigen – Stimme erheben!“

Im März startet das Programm mit der Vorpremiere des Films „Die perfekte Kandidatin“ am Sonntag, 8. März, um 11.30 Uhr im Cineplex Marburg.  Der Film erzählt die Geschichte einer jungen saudischen Ärztin, die vergebens für die Asphaltierung der Straße vor ihrem Krankenhaus kämpft. Aus Frust und Empörung heraus lässt sie sich schließlich als Kandidatin für den Stadtrat aufstellen. Am Montag, 9. März, liest die Autorin Dr. Nkechi Madubuko ab 19 Uhr im Bürgerhaus Cappel aus ihrem neuesten Buch „Empowerment als Erziehungsaufgabe“. Sie widmet sich der Frage, wie Kinder mit Migrationsgeschichte unterstützt werden können.

Ein Erzählcafé zum Thema „Alltagserfahrungen von Rassismus in Marburg“ folgt am Mittwoch, 11. März, ab 18 Uhr im Kerner in der Ritterstraße 7. Am Samstag, 14. März, fährt das Kinder- und Jugendparlament Marburg zur Bildungsstätte Anne Frank nach Frankfurt, um dort das Lernlabor „Morgen mehr“ zu besuchen. Wer mitfahren möchte, kann sich ab sofort unter kijupa@marburg-stadt.de oder telefonisch unter (06421) 201-1453 anmelden.

In der ugandisch-deutschen Theaterproduktion „Upside Down“ geht es um eine weiße Familie aus Marburg, die nach Uganda flüchtet. Darin werden die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse umgekehrt. Die Aufführungen finden am Montag und Dienstag, 16. und 17. März, ab 20 Uhr in der Waggonhalle sowie am Mittwoch, 18. März, ab 20 Uhr in der Lutherischen Pfarrkirche statt.

„Sichtbar machen“ lautet der Titel einer Aktion des Kinder- und Jugendparlaments, das gemeinsam mit der Frauenvereinigung Soroptimist International Club Marburg am Sonntag, 22. März, in der Zeit von 15 bis 17 Uhr Stolpersteine reinigt. Damit erinnern sie an die jüdischen Bürger*innen, die während der NS-Diktatur Opfer des Regimes wurden. Treffpunkt ist das Haus der Jugend in der Frankfurter Straße 21. Im Anschluss an die Stolpersteinaktion bietet das Interkulturelle Begegnungszentrum Kerner ab 17 Uhr Gelegenheit zum Kennenlernen, Austauschen und Suppe kochen.

Für Dienstag, 24. März, plant der Arbeitskreis Soziale Brennpunkte für die Zeit von 9 bis 18 Uhr ein Fotoshooting in der Kita „Die kleinen Strolche“ in der Sankt-Martin-Straße 16. Wer die Aussage „Wir leben Gemeinschaft“ unterstützt, kann sich dort fotografieren lassen. Aus den Bildern entsteht eine Collage.

Am Mittwoch, 25. März, in der Zeit von 12.30 bis 18 Uhr treffen sich Vertreter*innen von rund 60 Städten und Gemeinden, die sich seit Sommer 2018 offiziell zu „Sicheren Häfen“ für Geflüchtete erklärt haben, im Rathaus. Wie die Universitätsstadt Marburg bekunden sie mit Nachdruck die Bereitschaft, aus Seenot gerettete Menschen aufzunehmen. Einen Tag später – am 26. März – folgt von 9 bis 13 Uhr eine öffentliche Veranstaltung zum Thema „Kommunale Flüchtlingsaufnahme“ im Marburger Rathaus. Dr. Marlis Zobel stellt das von Prof. Gesine Schwan entwickelte europäische Modellprojekt für Flüchtlingsintegration vor und lädt zur Diskussion ein.

Mit der Verleihung des Jugendkulturpreises 2020 am Samstag, 28. März, schließt das Programm der Marburger Internationalen Wochen gegen Rassismus im März: Unter dem Motto „Kultur verbindet“ können sich Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren mit kulturellen Beiträgen beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 15. März. Alle Bewerber*innen stellen ihre Beiträge am 28. März in der Aula der Alfred-Wegener-Schule, Röthestraße 35 in Kirchhain, vor. Weitere Infos und der Bewerbungsbogen unter www.kreisjugendparlament.de. Den zentralen Veranstaltungskalender der Kampagne gibt es unter https://stiftung-gegen-rassismus.de/veranstaltungskalender.

Offiziell dauern die Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis zum 29. März, aber in Marburg wird die Kampagne mit mindestens sechs Veranstaltungen im April und acht weiteren im Mai fortgesetzt. „Uns ist es wichtig, ein gemeinsames Zeichen gegen Vorurteile und Missstände in der Gesellschaft zu setzen. Jede Form von Diskriminierung und Ungleichbehandlung ist ein Angriff auf unsere Menschenrechte“, sagen die Organisator*innen aus dem Interkulturellen Begegnungszentrum Kerner und ergänzen: „Besonders in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus möchten wir zeigen, dass Hass, Verachtung und Rassismus nicht mehrheitsfähig sind.“

Wegen der großen Zahl an Angeboten werden für März, April und Mai jeweils eigene Flyer mit den Veranstaltungen der Aktionswochen in Marburg herausgegeben. Das vollständige Programm gibt es auf der Website des Interkulturellen Begegnungszentrums Kerner, auf der Facebook-Seite des Marburger Ausländerbeirats sowie auf der Webseite der Stadt Marburg.

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