Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Projekt im Stadtwald: Räumung von Steinen, Schutt, maroder Munition am Bauplatz für neues Familienzentrum

Kassel 02.08.2020 /(pm/red)  Für fast sieben Millionen Euro baut die Stadt Marburg ein Familienzentrum im Stadtwald. Auf dem gleichen Grundstück errichtet die Bettina-von-Arnim-Schule ein neues Gebäude. Der künftige Vorplatz unter einer großkronigen Linde soll beiden dienen, die Spielflächen von Zentrum und Schule werden fließend verbunden. Die Arbeiten haben begonnen, die Baugrube ist riesig – und mittlerweile auch von Stein, Schutt und Geschosshülsen aus dem Zweiten Weltkrieg befreit, wird von der Stadtverwaltung mitgeteilt. 

Das Grundstück des künftigen Familienzentrums befindet sich auf dem ehemaligen Kasernengelände. Das Baugelände hat es in sich – im wahrsten Sinn des Wortes: Etwa zwei Drittel der 4675 Quadratmeter großen Fläche inklusive der bewaldeten Böschung am südlichen Rand wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgeschüttet. Das hat das Bauamt der Stadt anhand von Luftbildern, Baugrunduntersuchung, Baggerschürfungen und der Kampfmittelvorsondierung herausgefunden. Das Ergebnis: Das aufgeschüttete Material kann keiner neuen Bebauung standhalten, es musste erst bis auf den Fels abgetragen werden.

Am 8. Juni hat das große Aufräumen begonnen. Das berichten Stefanie Kempf und Kai Heyd vom Fachdienst Hochbau bei einer Baustellenbesichtigung. Die Baufirma hat massive Steinblöcke, alte Betonplatten, Pflaster, Geröll, Teile ganzer Gebäudewände, Stacheldraht, Schutt, alte Geschosshülsen und Kriegsmunition beseitigt und entsorgt. Der notwendige Aushub des „Bauplatzes“ im ehemaligen Militärgelände war so umfangreich, dass er sogar bis in die Nachbargrundstücke reicht. Rund 500 Lkw-Ladungen Erde hat die Firma außerdem abgetragen. Die Erde lagert in der Nachbarschaft und wird später wiederverwendet.

Die gute Nachricht: Das Gröbste ist geschafft, das Bauprojekt liegt trotz der Schwierigkeiten – und trotz Corona – voll im Zeitplan und Budget. Nach dem großen Graben in die Tiefe folgt die Befestigung des Baugrunds und der Fortschritt in umgekehrter Richtung in die Höhe. Offizieller Spatenstich für das neue Zentrum ist in wenigen Wochen. Wenn alles gut geht, wird das Familienzentrum binnen zwei Jahren bis zum Sommer 2022 fertig.

Der Angebotsschwerpunkt des neuen Zentrums mit seinem zweigeschossigen, barrierefreien Neubau samt Fernwärmeanschluss soll auf der Betreuung von Kindern von der Krippe bis zum Schuleintritt liegen. Die neue Einrichtung bietet Platz für insgesamt sechs Gruppen. Angebote für die Begleitung von Eltern und Familien werden in den Komplex integriert.

Es gibt im Außenbereich Terrassen mit niedrigen Sitzmauern aus Kalkstein, Sandflächen und Rasen, Platz zum Klettern und Balancieren, Schaukeln und Rutschen, zum Rad- und Rollerfahren. Ein mit Weiden bepflanzter Wall markiert den Übergang zum benachbarten Schulhof. Ein begleitender Weg mündet auf einem Holzdeck, das zur Beobachtung der Ziegen auf der Böschung einlädt. Die Mensa und der Bewegungsraum sind unabhängig von der Kita erschlossen und können von weiteren Gruppen des Stadtteils genutzt werden.

 Die Stadt Marburg erhält für das neue Zentrum insgesamt 4,81 Millionen Euro vom Land Hessen. Die Förderung stammt aus dem Städtebauprogramm „Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt“ und dem Programm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“.

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