Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Wirtschaft

Starke wirtschaftliche Auswirkungen durch Corona-Krise im Bezirk der IHK Kassel-Marburg

Burgwald 26.11.2020 (pm/red) Die Folgen der Corana-Krise würden immer deutlicher und heftiger für die heimische Wirtschaft. Die Stimmungslage hat sich seit den vom 2. November geltenden Kontakt- und Wirtschaftsbeschränkungen („Lockdown light“) deutlich wieder eingetrübt. Gastronomie, Reisegewerbe, Eventbranche und Dienstleister wie Fitnessstudios seien besonders hart getroffen, verlautbart IHK-PräsidenteJörg Jordan zu den Ergebnissen der 5. Blitzumfrage, an der sich 406 Unternehmen aktiv beteiligt haben. Überdurchschnittlich hoch war laut IHK die Beteiligung der Gastronomie und des Reisegewerbes.

Dass der sogenannte Lockdown Light nicht spurlos an den Betrieben in Nordhessen und Marburg vorbeigeht, zeige ein Blick auf die Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2020. Fast jedes dritte befragte Unternehmen geht von Umsatzeinbrüchen zwischen 25 % bis 50 % aus. 20,7 % rechnen mit Umsatzeinbrüchen von über 50 %. Lediglich 19 % erwarten keine Auswirkungen bzw. Umsatzsteigerungen. Die Auswirkungen auf die geschäftlichen Abläufe sind beträchtlich: 51,9 % klagen über weniger Nachfrage. Bei 40,7 % der Betriebe ist ein Stillstand bzw. Teilstillstand der Produktion bzw. des Geschäftes zu verzeichnen. 21,8 % berichten über Betriebsstörungen durch fehlende/ausfallende Mitarbeiter (Mehrfachnennungen möglich). Besonders stark betroffen sind die kleineren Unternehmen bis 20 Beschäftigte. Die größeren Betriebe melden vornehmlich logistische Engpässe und Mitarbeiterausfälle.

Jörg Ludwig Jordan: „Sorge bereitet uns die aktuelle Finanzlage der Betriebe. 37,0 % melden Liquiditätsengpässe, 48,3 % einen Eigenkapitalrückgang, 11,5 % rechnen gar mit drohender Insolvenz. Das seien keine guten Ergebnisse. Da tröster es auch nicht, wenn 27,5 % sagen, dass die Finanzlage in Ordnung ist. Deutlich bessere Werte meldet hier aber die Industrie innerhalb der befragten Unternehmen. Nur 2,7 % sind hier von der Insolvenz bedroht und 53,5 % verspüren überhaupt keine negativen Auswirkungen. Ähnlich sieht es über die Größenklassen verteilt aus: Eine akute Insolvenz sehen vornehmlich kleinere Unternehmen.“ (Mehrfachnennungen möglich).

Die Unternehmer aus dem IHK-Bezirk ergreifen teils schmerzhafte Maßnahmen, um der Krise zu begegnen. 55,9 % streichen bzw. verschieben Investitionen. 46,0 % wollen durch Rationalisierung Einsparpotenziale nutzen, 35,6 % wollen auch beim Personal einsparen. Der verstärkte Einsatz der Digitalisierung steht bei 32,4 % auf der Agenda (Mehrfachnennungen möglich. „Wir befürchten einen Investitionsstau, der zu Lasten der Zukunftsfähigkeit der heimischen Wirtschaft führen kann, da es hier auch zu keinen signifikanten Unterschieden zwischen den konsumtiven und produzierenden Branchen in der Befragung gekommen sei, kommentiert Jordan.

Von der Politik wünschen sich die heimischen Betriebe neben finanziellen Unterstützungen eine zukunftsorientierte Rahmensetzung. Das spiegelt sich darin, dass 59,1 % der Betriebe eine Bürokratieentlastung wünschen. Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten, die Ausweitung des Verlustrücktrages und wettbewerbsfähige Energiepreise sind ebenfalls Anregungen gegenüber der Politik.

Nahezu 60 % der Unternehmen nehmen staatliche Hilfe in Anspruch bzw. planen diese zu beantragen. Im Mittelpunkt steht dabei unangefochten das Kurzarbeitergeld. Die sog. Novemberhilfe, die Überbrückungshilfe 2 und KfW-Sonderprogramme folgen danach. „Die Wirtschaft ist in einer sehr schwierigen Situation. Der allgemeine Gesundheitsschutz hat Priorität, das steht außer Frage. Die Politik sollte aber mit Augenmaß wirtschaftliches Handeln ermöglichen, wo es vertretbar ist. Unsere Betriebe haben große Anstrengungen unternommen und umfangreiche Hygienekonzepte umgesetzt. Ich denke hier besonders an die Gastronomie und den Handel. Ich habe größte Befürchtungen um das Weihnachtsgeschäft für Handel und Gastronomie. Wichtig ist auch eine unbürokratische und schnelle Auszahlung der Hilfsgelder. Letztlich hat es aber auch der Verbraucher in der Hand, ob sein Gastronom oder Händler aus dem Ort die nächsten Wochen wirtschaftlich übersteht. Die Industrie und die Bauwirtschaft sind noch in einer befriedigenden Situation – sie sind aktuell mehr denn je Rückgrat unserer Gesamtökonomie“, so IHK-Präsident Jordan.

Contact Us