Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Interkommunales Gewerbegebiet Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg: Erster Spatenstich für InterKom

Kassel 08.04.2021 (pm) Acht Hektar Gewerbeflächen umfasst das neue Gebiet in Heskem-Mölln in der Gemeinde Ebsdorfergrund. Das interkommunale Gewerbegebiet „InterKom“ wird in Zusammenarbeit der Gemeinde Ebsdorfergrund mit der Universitätsstadt Marburg und der Stadt Staufenberg entwickelt. Am Dienstag war der offizielle Spatenstich.„Drei Kommunen aus zwei Landkreisen entwickeln gemeinsam ein interkommunales Gewerbegebiet. Das ist hessenweit einmalig“, haben Ebsdorfergrunds Bürgermeister Andreas Schulz, Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Staufenbergs Bürgermeister Peter Gefeller schon bei der Gründung der Interkom GmbH Ende 2019 betont. „Wir gehen das Projekt zusammen an, weil ein attraktiveres Angebot entsteht, wenn wir zusammenarbeiten und unsere jeweiligen Stärken einbringen“, wiederholen die Projektpartner nun beim Spatenstich Anfang April 2021.

Im ersten Schritt entwickeln die drei Projektpartner dort acht Hektar Gewerbefläche in InterKom I und II. Die Erschließungsarbeiten werden noch bis ins erste Quartal 2022 andauern. InterKom II wird dabei schon ab der zweiten Hälfte dieses Jahres bebaubar sein, InterKomk I ab Frühjahr 2022. Perspektivisch kann das Gebiet auch um InterKom III und IV ergänzt werden. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Jahr noch 75 Prozent der Flächen werden vermarkten können. Bisher haben bereits zwischen 15 und 20 Unternehmen starkes Interesse bekundet und Flächen reserviert“, verkündet Schulz bei dem Spatenstich. In der Auswahl werden die Unternehmen priorisiert, die aus den drei beteiligten Kommunen stammen. „Auf diese Weise schaffen wir auch mehr Arbeitsplätze für die Menschen in der Region“ ergänzt Gefeller. „Die Einnahmen aus den Gewerbesteuern kommen zudem den drei Kommunen zugute und können in wichtige Projekte und Institutionen, wie zum Beispiel Kindertagesstätten, reinvestiert werden“, so Gefeller weiter.

„Marburg hat viele Startups und Betriebe, die räumlich an ihre Grenzen kommen, sich aber weiter regional ansiedeln wollen. Diesen Unternehmen wollen wir eine Entwicklungsmöglichkeit und eine Perspektive vor Ort bieten“, sagt Stötzel. „Es wichtig ist, über die eigene Kernstadt hinauszudenken und eine regionale Perspektive einzunehmen. Den heutigen Spatenstich sehe ich als Startschuss für das „Leuchtturmprojekt“ und eine gute Zusammenarbeit.“

Zudem ist es ökologisch und für die Lebensqualität der Menschen sinnvoll, Gewerbe an klug ausgewählten Standorten zu bündeln – statt drei separate Gewerbegebiete jeweils alleine zu planen. Auf diese Weise wird weniger Fläche verbraucht. Der Standort: InterKom ist direkt an der neuen Ortsumgehung von Heskem-Mölln gelegen und wird komplett über die Ortsumgehung erschlossen – es fällt also kein zusätzlicher Verkehr für den Ortsteil an.

Für das Gebiet ist vor allem eine Nutzung als Fläche für Gewerbetreibende vorgesehen. Vor Ort wird es jedoch auch eine Tankstelle mit nachhaltiger Versorgung geben sowie ein „Mischgebiet“ als Übergangszone vom Gewerbegebiet hin zu den Wohngebieten. In diesem „Mischgebiet“ soll es Gewerbe aber auch Dienstleistungsbetriebe, die der Versorgung dienen – wie zum Beispiel eine Konditorei – geben. Die Gewerbefläche soll vor allem Handwerksbetriebe beherbergen, aber auch Bauunternehmen, Bürogebäude und Unternehmen aus dem Bereich der Elektrotechnik, der Forschung, der Entwicklung und der Werbung. „Wir wollen auch die Entwicklung neuer Technologien und somit Innovation an diesem Standort fördern. Daher wird es auch ein Unternehmen geben, das in der Produktion von Wasserstofft-Treibstoff tätig ist, und eines aus der Robotertechnik“, erläutert Norbert Mai, Geschäftsführer der InterKom GmbH. Ausgeschlossen sind Logistikunternehmen sowie der Einzelhandel. Für letzteres hat die Gemeinde Ebsdorfergrund ein eigenes Gebiet ausgewiesen.

Bei dem Bau werden auch klimarelevante Aspekte bedacht. So werden die InterKom-Gebiete mit einem Trennsystem erschlossen. Dieses Trennsystem dient dem regulierten Abfluss von Regenwasser in der Menge, in der das auch natürlich geschehen würde, wären die Flächen nicht versiegelt. Das Trennsystem besteht dabei aus zwei Anlagen: Einer Sedimentationsanlage und einem Rückhaltebecken. Das Rückhaltebecken sorgt für den regulierten Abfluss von Regenwasser. Die Sedimentationsanlage sorgt für eine geringere Belastung des Regenwassers mit Sedimenten, bevor es zurück in den Boden gelangt. Hierfür sind fast zwei Kilometer Kanäle notwendig und über tausend Meter Wasserleitungen. Dazu kommt die flächendeckende Versorgung im Gewerbegebiet mit Glasfaser. Die Stromversorgung erfolgt über die GrundNetz GmbH.

Finanzierung und Hintergründe:

Weil die Zusammenarbeit einmalig ist und Vorbildcharakter für weitere interkommunale Gewerbegebiete in Hessen haben kann, gab es für „InterKom“ 75.000 Euro Förderung aus dem IKZ (Interkommunale Zusammenarbeit) des Hessischen Innenministeriums. Damit haben die drei beteiligten Kommunen die Kosten für die Planung und Koordinierung von InterKom und der zugehörigen Rahmenbedingungen finanziert. Im Oktober 2020 beschloss zudem das Land Hessen, das „Leuchtturmprojekt“ mit 1,5 Millionen Euro zu bezuschussen. Zuvor hatten Ebsdorfergrund, Marburg und Staufenberg die InterKom GmbH gegründet, die die Entwicklung, Erschließung und Vermarktung des Gewerbegebiets in Heskem-Mölln unter der Geschäftsführung von Norbert Mai übernimmt. Die Gesellschafter schlossen im Dezember 2019 einen städtebaulichen Vertrag mit der InterKom GmbH. Der Vertrag regelt die Aufgaben der Gesellschaft, an der Ebsdorfergrund mit 50 Prozent und Marburg und Staufenberg mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Außerdem schlossen sie eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, die die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Kommunen untereinander festlegt.

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