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Im Job, wenn andere feiern: Zwischen 8 und 20 Prozent aller Erwerbstätigen müssen an den Festtagen arbeiten

27.12.2022 (m/red) Sie kümmern sich um Menschen in Not, sie machen Weihnachtseinkäufe in letzter Minute möglich oder bringen dringend benötigte Güter von A nach B: Ein Teil der Erwerbstätigen in Deutschland muss arbeiten, während und damit die Mehrheit der Bevölkerung Weihnachten und den Jahreswechsel feiern kann. Wer an den kommenden Festtagen „im Dienst“ ist, hat das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung untersucht.

Im Gastgewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen

Zentrale Befunde der neuen Studie: Je nach Tag und Uhrzeit arbeiten zwischen 8 und 20 Prozent aller Erwerbstätigen. Besonders hoch sind die Anteile im Gastgewerbe, dem Handel, in Verkehr und Logistik sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Männer sind über die Festtage etwas häufiger als Frauen im bezahlten Job aktiv. Besonders stark sind Menschen mit geringeren Einkommen betroffen. Die Untersuchung zeigt auch, dass viele Tarifverträge den 24. Dezember und Silvester für Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben grundsätzlich zu freien Tagen machen – obwohl sie keine gesetzlichen Feiertage sind.

Fast 4.200 Erwerbstätige haben in einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung von November darüber Auskunft gegeben, ob und wann sie an Weihnachten oder zum Jahreswechsel arbeiten. Die WSI-Forscher Dr. Eric Seils und Dr. Helge Emmler können auf Basis der Daten ein detailliertes Bild zeichnen. Am Vormittag des 24. Dezember müssen noch 20 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten. Dabei dürfte die Quote 2022 etwas niedriger sein als in anderen Jahren, weil der 24. auf einen Samstag fällt.

Im Handel und im Verkehrsgewerbe sind sogar 45 bzw. 33 Prozent der Erwerbstätigen noch im Erwerbsjob aktiv. Nach 14 Uhr, wenn das Ladenschlussgesetz den Heiligen Abend einläutet, sinkt der Anteil der Menschen, die schaffen müssen, auf den tiefsten Stand an den Festtagen, was die Bedeutung dieses Abends illustriert. Dennoch müssen 8 Prozent aller befragten Erwerbstätigen arbeiten, wenn die Bescherung naht. Im Gesundheits- und Sozialwesen liegt die Quote sogar bei 22 Prozent – und bleibt über die Feiertage auf diesem Niveau.

Beschäftigte mit Tarifvertrag sind dabei auch an Heiligabend vielfach im Vorteil: Sie haben nicht nur weitaus häufiger Weihnachtsgeld bekommen, sondern auf tariflicher Basis oft einen ganzen oder halben Tag frei, zeigt das WSI in der Auswertung anhand von Beispielen aus verschiedenen Branchen und Unternehmen. Ohne solche tariflichen Regelungen wird Beschäftigten am 24. Urlaub abgezogen – ebenso wie am Silvestertag.

An den beiden Weihnachtstagen steigen die allgemeinen Werte der Beschäftigung gegenüber Heiligabend nach 14 Uhr kaum an. Eine wichtige Ausnahme ist das Gastgewerbe, wo rund ein Drittel der Erwerbstätigen im Job gefragt ist.

Am Vormittag des Silvestertages müssen 19 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten. Nach 14 Uhr sinkt der Anteil auf 10 Prozent. Deutlich überdurchschnittlich ist die Quote dann erneut im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Logistik sowie im Handel. An Neujahr ist es 9 Prozent der Erwerbstätigen nicht vergönnt, auszuschlafen.

Bemerkenswert ist, dass Erwerbstätige aus Haushalten mit einem niedrigen bedarfsgewichteten Haushaltseinkommen häufiger an den Festtagen arbeiten müssen als solche mit einem hohen Haushaltseinkommen. Besonders auffällig ist das Muster am Vormittag des Heiligen Abends, an dem 29 Prozent der Erwerbstätigen mit einem bedarfsgewichteten Haushaltseinkommen von unter 1.500 Euro zur Arbeit gehen müssen, während der Anteil bei höheren Haushaltseinkommen nur noch bei 15 bis 17 Prozent liegt. Ähnlich ist die Situation am Silvestervormittag. An den übrigen Zeitpunkten ist das Muster weniger deutlich, verschwindet jedoch nicht.

Schließlich müssen Männer tendenziell etwas häufiger als Frauen an den Festtagen im Erwerbsjob arbeiten. Dies zeigt sich am ehesten am Vormittag des Heiligen Abends und am Silvesternachmittag.

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