Staatstheater Kassel: „Carmen“ ab 31. März zurück auf dem Spielplan

24.3.2024 (pm/red) Nach mehrmonatiger Pause kehrt die beliebte Opernproduktion wieder auf den Spielplan zurück: Georges Bizets „Carmen“ in der Inszenierung von Florian Lutz ist ab Ostersonntag, 31. März, wieder im Opernhaus, in der Raumbühne ANTIPOLIS …

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Sicherheitslage in Marburg: Zunehmend Überfälle und Gewalttaten in Marburger Innenstadt

23.03.2023 (pm/red) Es ist nicht gut um die Sicherheit in Marburg bestellt. Mitgeteilt wird eine Zunahme der Straftaten in Marburg, 5094 in der Kernstadt, berichtet die Polizei. Rund 43 Prozent der gesamten Straftaten in Marburgs Innenstadt sind Diebstahlsdelikte.

„Es gibt einen Anstieg von Bedrohungen und Sachbeschädigungen und insbesondere einen Anstieg von Straftaten durch Kinder und Jugendliche. Es ist schockierend, was den Opfern angetan wurde – und es ist beunruhigend, dass die Täter so jung sind“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 für Mittelhessen.

Mehr minderjährige Täter ist ein Phänomen, dass sich nicht nur in Marburg-Biedenkopf zeigt. Daher stelle sich die Frage, ob es Auswirkungen von Corona seien, wie sie derzeit häufig diskutiert werden. „In jedem Fall ist es eine zentrale Herausforderung für Sicherheitsbehörden, Politik und Pädagogik, die hier gemeinsam konsequent aber mit Fingerspitzengefühl handeln müssen.“

Die Stadt hat Schlagzeilen gemacht – durch Überfälle und Gewalttaten, begangen von Jugendlichen aus Stadt und Landkreis, verübt in der Marburger Innenstadt. Das bestätigt die neue Polizeiliche Kriminalstatistik für 2022, die Kriminaldirektor Frank Göbel vorstellte: Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf belege die Statistik für das Jahr 2022 einen Anstieg um 55 auf 10.315 Straftaten aus. 5094 davon wurden – unabhängig vom Wohnort der Täter – in der Kernstadt Marburg begangen.

  • Taten der Straßenkriminalität, wie sexuelle Belästigung, Handtaschenraub, Raub, gefährliche Körperverletzung, verzeichnen einen Anstieg um 233 auf 1082.
  • Rohheitsdelikte, wie Körperverletzung, erhöhte sich die Anzahl der Taten um 164 auf 869. 
  • Die Gewaltkriminalität, darunter versuchter Mord oder Totschlag, Vergewaltigung, Raub, sowie gefährliche und schwere Körperverletzung,  stieg um 88 auf jetzt 291 Delikte.

Das sind sehr beunruhigende Zahlen. Dazu gibt es täterorientierten Ermittlungen gegen 29 Personen, von den sich mehrere in Untersuchungshaft befinden. Rund 40 Personen seien im polizeilichen Fokus, die vereinzelt straffällig geworden sind.

Generell stieg die Anzahl der ermittelten tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen im vergangenen Jahr deutlich an. Als Schulstandort und Universitätsstadt zieht es junge Menschen verschiedenen Alters aus den umliegenden Gemeinden jeden Tag in großer Zahl nach Marburg. Hier treffen sie zusammen und bewegten sich vom Hauptbahnhof dynamisch in der Stadt.

Einrichtung einer Videoschutzanlage, Waffenverbotszone, Haus des Jugendrechts und Beteiligung am Sicherheitsportal des Landes sind Maßnahmen sollen geprüft werden. Verstärkte Kontrollen von Polizei und Stadtpolizei zu flexiblen Tageszeiten werden vorbereitet. Die Stadtpolizei setzt ihre 13 Mitarbeiter in drei Schichten ein und wird um zwei Stellen aufgestockt.

Diensthunde wegen psychologischer Wirkung wertvolles Einsatzmittel

Die Ordnungs- und Stadtpolizei wird durch zwei Diensthunde verstärkt. Die Hunde seien in Bezug auf ihre psychologische Wirkung ein wertvolles Einsatzmittel. Rund um den Bahnhof prüft die Stadt  die Einrichtung eines Videosystems auf dem Ortenbergsteg. Seit Ende 2018 gibt es einen „Hilfepunkt“ von Polizei am Cineplex als Anlaufstelle für Menschen in Not. Ein weiterer Hilfepunkt soll am Bahnhof eingerichtet werden.

Redaktionelle Anmerkung
Eine schwierige und kritische Bilanz wurde von Polizei und Politik für Marburg präsentiert. Trotz Maßnahmen, wie der Schaffung von Stadtpolizei mit 13 Stellen, trotz Kooperationen, Aufklärung und sozialpädagogischer Angebote entgleitet die Lage und Entwicklung. Jugendliche Täter spielen eine eine wachsende Rolle. Wenn man dies als Sicherheitsproblem betrachtet, dürfen zugleich die gesellschaftlichen Faktoren massiv wachsender Devianz nicht ignoriert werden. Das Corona-Regime hiernlässt eine deutlich geschädigte Generation von Kindern und Jugendlichen, hat diese mit willkürlicen Maßnahmen und systematischer Vernachlässigung geradezu hervorgebracht.

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