Alte und neue Lebensräume für Laubfrösche mittels Artenschutz

Der Laubfrosch breitet sich als erfreuliche Folge von Artenschutzmaßnahmen wieder vermehrt im Landkreis aus. Foto Christian Höfs
17.12.2025 (pm/red) An geeigneten Gewässern im Kreis wurden als Artenschutz-Maßnahme Larven ausgesetzt, um dem Laubfrosch in Naturflächen wieder neue Lebensräume zu schaffen. Die Bemühungen in den vergangenen Jahren seitens der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises mit dem Planungsbüro „Bioplan“ waren erfolgreich, wird mitgeteilt. Es wurden besondere Maßnahmen getroffen mit der Zielstellung, dass der Laubfrosch in Gebieten, in denen die Art ausgestorben war, wieder heimisch wird.
Der Laubfrosch, auch Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea), wird immer seltener und ist ein bedrohter Froschlurch mit schwindenden Lebensräumen: Auenlandschaften, Kleingewässer, Tümpel und Feuchtgebiete wurden lange Zeit trockengelegt. Damit landete der Laubfrosch auf der Roten Liste als gefährdete Tierart mit dem Status „streng geschützt“ nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Eine Entwicklung, die auch vor dem Landkreis Marburg-Biedenkopf nicht Halt gemacht hat und in 2022 einschlägige Maßnahmen auslöste.
Das Planungsbüro hat im Auftrag der Naturschutzbehörde aus Gewässern mit stabilen Vorkommen der Frösche Laichballen mit Eiern entnommen, um daraus in künstlichen Becken Larven heranzuziehen. Diese Larven wurden dann in andere geeignete Gewässer eingesetzt. Dort haben sich inzwischen in vielen Fällen zu vielversprechende neue Populationen entwickelt, wird mit Freude bilanziert.
Besonders erfreulich sei die Entwicklung im Naturschutzgebiet „Sandgrube Hollenberg” bei Unterrosphe und dem angrenzenden Rosphebachtal. Aus Larven wurden Kaulquappen, die sich zu jungen Hüpferlingen entwickelt haben. Sichtungen deuten darauf hin, dass sich die Laubfrösche bereits erfolgreich vermehren. Ein Erfolg, der auch hörbar wurde, indem inzwischen zahlreiche rufende Männchen nachgewiesen werden konnten.
Der Udendorfer Teich bei Kirchhain-Großseelheim, Bereiche an Kiesgrube Niederweimar und an der Zwester Ohm sind weitere Gebiete, die mit Laubfröschen wieder besiedelt wurden. Für Interessierte gibt es eine Artenschutzbroschüre und Online-Info.


