Gemeinsame Bewerbung Justus-Liebig-Universität Gießen und Philipps-Universität Marburg für „Exzellenzuniversität“
26.06.2025 (pm/red) Die beiden traditionsreichen Universitäten in Hessen in Marburg und Gießem gehen gemeinsam in den Wettbewerb um den begehrten Titel „Exzellenzuniversität“. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Philipps-Universität Marburg (UMR) haben dazu eine Absichtserklärung für einen Verbundantrag in der zweiten Förderlinie der Exzellenzstrategie eingereicht, wird informiert.
Nach dem großen Erfolg der beiden Universitäten, die im Mai insgesamt vier Exzellenzcluster eingeworben haben, stehe der nächste Schritt im bundesweiten Spitzenforschungswettbewerb an. Der gemeinsame Antrag beruhe auf dem Fundament langjähriger und fruchtbarer Zusammenarbeit im Forschungscampus Mittelhessen (FCMH), den die Universitäten mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) betreiben.
„Dass wir nach unserem hervorragenden Abschneiden in der ersten Förderlinie unsere Kompetenzen bündeln und uns gemeinsam positionieren, ist die richtige Entscheidung“, betont Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). „Wir blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück, die insbesondere in den letzten Jahrzehnten von einem sehr partnerschaftlichen Geist getragen ist.“
„Der große Erfolg unserer Exzellenzcluster ist ein eindrucksvoller Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit der Spitzenforschung aus Marburg und Gießen, deren Fundament eine langjährige Partnerschaft und strategische Ausrichtung unserer Universitäten als impulsgebende Orte der Wissenschaft mit internationaler Strahlkraft bildet. Mit dem gemeinsamen Antrag um den Titel Exzellenzuniversität heben wir diese gemeinsame Basis auf das nächste Level“, betont Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Philipps-Universität Marburg.
Die Bedingungen für eine gemeinsame Bewerbung in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten werden von JLU und UMR mit den vier Clustern mehr als erfüllt. Als Voraussetzung ist die Förderung von mindestens drei Exzellenzclustern an den Universitäten gesetzt. Jede der am Verbund beteiligten Universitäten muss über mindestens ein Exzellenzcluster verfügen.
Die vier Exzellenzcluster in Gießen und Marburg, die Zukunftsthemen wie Herz-Lungen-Krankheiten, die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns, Batterieforschung und die Bekämpfung des Klimawandels mit Hilfe von Mikrobiologie in den Mittelpunkt stellen, zeigen, dass in Mittelhessen Kooperation und Austausch gelebt werden. Im Marburger Exzellenzcluster M4C – Microbes for Climate ist auch die Gießener Bioinformatik beteiligt, im Cluster TAM – The Adaptive Mind arbeiten Forschende aus Gießen, Marburg und Darmstadt zusammen.
Das CPI – Cardio-Pulmonary Institute ist eine gemeinsame Einrichtung von JLU, der Goethe-Universität Frankfurt und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim. Und im einzigen Bundesland-übergreifenden Exzellenzcluster Deutschlands arbeiten JLU-Forschende mit ihren Partnerinnen und Partnern am KIT – Karlsruher Institut für Technologie und an der Universität Ulm an der Energiespeicherung der Zukunft.
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 25.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit dem Jahr 2006 wird die Forschung an der JLU kontinuierlich in der Exzellenzinitiative bzw. der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.
Die Philipps-Universität Marburg steht für die Verbindung von Grundlagenforschung, zukunftsorientierter Anwendung und Bildung in einer großen fachlichen Vielfalt des Wissens. Die 1527 gegründete Universität bietet ausgezeichnete Lehre für ihre mehr als 21.000 Studierenden und stellt sich mit exzellenter Forschung in der Breite der Wissenschaft den wichtigen Themen unserer Zeit. Marburg bietet als Volluniversität eine große Fächerbreite in Geistes-, Sozial-, Lebens-, Naturwissenschaften und der Medizin. Die Forschungsschwerpunkte der Philipps-Universität liegen in den Profilbereichen „Sicherheit, Ordnung, Konflikt“, „Sprachdynamik“, „Materialien, Grenzflächen, Halbleiter“, „Geist, Gehirn, Verhalten“, „Mikrobiologie, Biodiversität, Klima“, „Virologie und Infektionsbiologie“ sowie „Entzündung, Immunologie, Tumorbiologie“. Sie erhält Förderung aus der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Mit 11 Nobelpreisträgern und 14 Leibniz-Preisträgern gehört die Philipps-Universität Marburg zu den führenden Forschungseinrichtungen des Landes Hessen.