Beteiligungstage für das „Landgrafenschloss der Zukunft“

14.04.2024 (pm/red) Im Zuge des Projekts „Landgrafenschloss der Zukunft“ laden die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg alle Interessierten zu Beteiligungstagen am 19. und 20. April 2024 ein, sich mit Ideen und Wissen an der …

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Interkulturelle Öffnung – Arbeit und Bildung unterstützt Jobcenter, Verwaltungen und Unternehmen 

Marburg 20.03.2019 (pm/red) „Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen bereichern unsere Gesellschaft. Die Herausforderung ist, angemessen und kompetent mit dieser zunehmenden Vielfalt in Arbeit und Beruf umgehen zu können. Dabei unterstützen wir“ Mit diesen Worten beschreibt Steffen Rink, Abteilungsleiter bei Arbeit und Bildung e. V. aus Marburg, die Ziele von „KoVin – Kompetent Vielfalt nutzen“. KoVin ist Teil des IQ Landesnetzwerks Hessen. IQ steht für „Förderprogramm ‚Integration durch Qualifizierung‘“. Es ist ein bundesweites Programm, das Migrantinnen und Migran-ten sowie Geflüchtete bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse durch Beratung und Qualifizierung unterstützt.

Vielfalt als Ressource für den eigenen Erfolg nutzen

„Unser Angebot richtet sich an die aufnehmenden Strukturen in Nord, Ost- und Mittelhes-sen: Jobcenter, Arbeitsagentur, Verwaltungen, Beschäftigungsträger und Unternehmen. Interkulturelle Kompetenz ist eine Ressource, den ganzen Menschen zu sehen. Damit können Beratung und Unterstützung oder Eingliederung in betriebliche Teams besser auf die Qualifikationen und Fähigkeiten zugewanderter Menschen abgestimmt werden“, so Rink.

Interkulturelle Öffnung hat viele Aspekte. Sie geht mit der Erweiterung der interkulturel-len Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einher. Entsprechend bietet Arbeit und Bildung ein breit gefächertes Angebot. Grundsensibilisierungen, Vertiefungen zu ver-schiedenen Aspekten wie Diskriminierung, Gender oder Konflikt, Workshops für Personal-verantwortliche bis hin zur Begleitung der Organisationsentwicklung. „Immer auf die Be-darfe und Möglichkeiten unserer Partner abgestimmt“, betont Tina Martinson, Trainerin und außerdem für die Beratung von Unternehmen zuständig.

Bereits seit 2012 ist Arbeit und Bildung e. V. Teilprojektträger im IQ Landesnetzwerk Hes-sen. Im letzten Jahr wurden in 33 Schulungen und Workshops in Nord-, Ost- und Mittel-hessen rund 480 Menschen erreicht. Hinzu kamen individuelle Beratungen von kleinen und mittleren Unternehmen. „Das geht nur mit einem engagierten, fachlichen Team. Um-so mehr freuen wir uns, dass wir auch in der neuen Förderperiode von IQ ab 2019 mit unseren Angeboten vor Ort sein können,“ merkt Rainer Dolle, Geschäftsführer Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ an

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegrati-on von Erwachsenen mit Migrationshin-tergrund ab. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bun-desministerium für Bildung und For-schung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeit und Bildung. „Aus unseren Kursen mit benachteiligten Menschen wissen wir, wie wichtig gute Beratung und das Eingehen auf die individuelle Situation sind.“
Die Arbeitsweise in interkulturellen Schulungen erläutert Julia Cimbora, ebenfalls Trainerin und Mediatorin. „Während der ein- bis zweitägigen interkulturellen Schulungen vor Ort werden die Teilnehmenden mit wichtigsten Begrifflichkeiten vertraut und bei der praxis-orientierten Selbstreflexion begleitet. Der Anteil an frontaler Wissensvermittlung ist in solchen Trainings gering“, erklärt sie. „Uns ist wichtig, dass Kopf, Bauch und Hand gleich-ermaßen angesprochen werden. Durch Selbst-Erfahren, Auswertung und Dialog sowie kleinere Inputs werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, neues, handlungsweisen-des Wissen selbst zu generieren. Es ist ein starker Impuls, der im Arbeitsalltag genutzt und weiterentwickelt werden kann.“

Aufgrund der bisherigen erfolgreichen Arbeit kann das IQ Teilprojekt „KoVin – Kompetent Vielfalt nutzen“ an viele bereits bestehende Kooperationen anknüpfen. Trotzdem wird sich die Arbeit weiter verändern, weil sich auch die Anforderungen verändern. Ein Beispiel ist der Vogelsbergkreis. Dort begleitet KoVin eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe zur Überarbeitung von Bescheiden im Hinblick auf verständliche Sprache. „Das ist interkultu-relle Öffnung konkret – die im Übrigen der großen Mehrheit der Menschen zugute kommt. Amtsdeutsch und bürgernahe Verwaltung passen oft nicht zueinander“, so Rink.

Die Konzepte sind geschrieben, die Förderung aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist da, der Terminkalender für das laufende Jahr füllt sich bereits. „Wir hoffen, dass viele Akteure Interkulturelle Kompetenz nicht als ein ‚nice to have‘ begreifen, son-dern als ‚must have‘. Denn interkulturelle Kompetenz ist Teil des Erfolgs in Beratung und Unterstützung, und ebenso Teil des Erfolgs im Unternehmen. Mit unserem Fokus auf die Praxis unterstützen wir gern die Akteure in der Region“, sagt Steffen Rink abschließend.

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