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Hessische Hochschulen fordern 1,2 Milliarden für Bauinvestitionen

Pharmakologisches Institut der Uni Marburg auf den Lahnbergen, errichtet vor Jahrzehnten im Marburger Bausystem. Sternbald-Foto

24.10.2025 (pm/red) Drei Sprecher hessischer Hochschulen fordern die Erhöhung des Heureka-Budgets um 1,2 Milliarden Euro aus den Sondermitteln des Bundes. Statt der bisher geplanten Mittel von bis zu 300 Millionen Euro jährlich könnten damit mindestens 400 Millionen Euro für Neubau und Sanierung der Hochschulen bereitstehen. Von den Sondermitteln, die das Land vom Bund erhält, wird ein „substantieller Anteil“ für den Hochschulbau beansprucht.

Zur Situation vieler Hochschulliegenschaften wird mitgeteilt, dass Gebäude schneller verfallen, als sie saniert werden können. „Wichtige Neubauvorhaben, die seit langem angemeldet und geplant wurden, werden nicht umgesetzt und verzögern sich teils um Jahrzehnte“. 

Sanierungsstau und Verschleppung erforderlicher Bauvorhaben

Schon 2024 habe die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den bundesweiten Sanierungsbedarf auf mindestens 74 Milliarden Euro beziffert. Diese Summe steige durch Inflation, die Verschleppung erforderlicher Bauvorhaben und weltweite Krisen kontinuierlich. Der Sanierungsstau sei auch im hessischen Hochschulbau enorm und gefährde de facto die Leistungsfähigkeit des hessischen Hochschulsystems, kritisieren Prof. Dr. Thomas Nauss für die Universitäten, Prof. Dr. Karim Khakzar für die Hochschulen für angewandten Wissenschaften und Prof. Elmar Fulda für die Kunsthochschulen.

Viele Hochschulgebäude stammen aus den Jahren 1980 bis 1990 und haben trotz konsequenter Instandhaltung das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Deshalb seien grundlegende Sanierungen und Neubauten für einen wirtschaftlichen, energetisch effizienten und nachhaltigen Betrieb der Liegenschaften erforderlich. Zudem seien Anforderungen an Gebäude, Infrastruktur und Ausstattung stark verändert und einfache Vorlesungssäle und Seminarräume seien inzwischen nicht mehr ausreichend.

Die hessischen Hochschulen sind für ihre Aufgaben in Lehre und Forschung, in Wissenschaft und Kunst auf eine moderne, funktionierende Infrastruktur angewiesen, um weiterhin die besten Köpfe auszubilden. Die drei Sprecher hessischer Hochschulen fordern daher die Erhöhung des Heureka-Budgets um 1,2 Milliarden Euro aus den Sondermitteln des Bundes als substantiellen Anteil.

Das Land Hessen habe mit dem Heureka-Budget zwar eine langfristige Planungsperspektive für den Hochschulbau geschaffen. Für die Jahre 2023 bis 2031 sollten nach Beschluss der Landesregierung die jährlichen Bauinvestitionen von 200 auf 300 Millionen Euro steigen, um Instandsetzungen und Neubauten zu finanzieren. Doch in keinem der letzten Jahre wurde die geplante Summe zu Verfügung gestellt. Parallel sind die Baukosten gestiegen: um 36 Prozent seit 2021, wird moniert. 

Immobilienbestand des Landes zu 50 Prozent Hochschulgebäude

Laut der aktuellen Prognose, die das Finanzministerium den Hochschulen vorstellte, stehen selbst für Projekte, die schon seit Jahren geplant werden, Baumittel erst ab 2034 zur Verfügung. Bei laufenden Bauprojekten müssen die Hochschulen Baukostensteigerungen aus ihrem Grundbudget bezahlen. Dieses ist durch Kürzungen im Hochschulpakt und Personalkostensteigerungen, für die die Hochschulen keinen Ausgleich erhalten, ohnehin stark belastet. Weitere Einsparungen beim Personal und die Reduktion von Studienangeboten sind die Folgen.

Der Anteil der Hochschulgebäude am Immobilienbestand des Landes Hessen beträgt 50 Prozent. Wenn, wie von Ministerpräsident Boris Rhein angekündigt, gut die Hälfte des Sondervermögens von 7,4 Milliarden Euro an die Kommunen geht, bleiben für die Infrastruktur des Landes 3,7 Milliarden Euro. Davon muss ein substantieller Anteil in das Hochschulsystem fließen, fordern die drei Sprecher. Insbesondere Städte und Regionen in Hessen als Hochschulstandorte werden von diesen Investitionen profitieren, so die Einschätzung der Hochschulen.

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