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25 Jahre Marburger Produktionsschule – Jubiläumsfeier zum Engagement für junge Menschen und ein Adventsmarkt

Sven Jerschow, Leiter der Reha-Berufsberatung und Daniela Blüder, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Marburg beim Adventsmarkt der Marburger Produktionsschule. Foto nn

16.12.2025 (pm/red) Mit einem festlichen Adventsmarkt hat die Marburger Produktionsschule (MPS) vor einigen Tagen ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Eingeladen waren MPS-Schüler, Eltern, Mitarbeiter, Partner sowie langjährige Wegbegleiter, wird berichtet. Die Werkstätte „Am Krekel“ war angefüllt mit dekorativen und nützlichen Erzeugnissen. Vorweihnachtliche Atmosphäre prägte intensive Gespräche, bei denen mit Anerkennung und Würdigung der geleisteten Arbeit der Produktionsschule nicht gespart wurde.

Mit praktischer Werkstattarbeit zur grünen Produktionsschule

Geschäftsführerin Kordula Weber von Arbeit und Bildung e.V. betonte in ihrer Begrüßung, dass der ganzheitliche Ansatz aus praktischer Werkstattarbeit, individueller sozialpädagogischer Begleitung und enger Beziehungsarbeit entscheidend sei für den Erfolg der Einrichtung: „Gerade die Jugendlichen, die wir begleiten, brauchen einen Ort, an dem sie sich konkret zu betätigen und Selbstwirksamkeit erfahren können.“

Kordula Weber, Geschäftsführerin Arbeit und Bildung e.V. beim Adventsmarkt. Foto nn

Sie hob den Schwerpunkt Nachhaltigkeit hervor. Die Marburger Produktionsschule (MPS) habe sich in den vergangenen Jahren „zu einer grünen Produktionsschule“ entwickelt – mit regelmäßigen Aufträgen von NABU und BUND, für die ökologisch wertvolle Produkte wie Nistkästen oder Futterhilfen entstehen.

Jugendliche sind Produkt unseres Systems

Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen sprach Weber offen über gesellschaftliche Herausforderungen: „Heute verlassen so viele Jugendliche wie noch nie die Schule ohne Hauptschulabschluss. Seit der Pandemie beobachten wir außerdem eine deutliche Zunahme psychischer Belastungen – Angststörungen und Depressionen nehmen zu. Diese Jugendlichen sind ein Produkt unseres Systems. Umso wichtiger ist die MPS als Raum für neue Perspektiven“, erklärte Weber.

Belastende Mittelkürzungen

Weber verwies zugleich auf spürbare finanzielle Einschnitte: „Die Kürzungen tun weh. Wir appellieren an die Verantwortlichen: Lassen Sie uns die Zukunft der MPS gemeinsam sichern.“ An die Jugendlichen richtete sie einen motivierenden Appell: „Bleibt dran, stellt Forderungen, lasst euch helfen – die Zukunft ist ein Buch, an dem ihr mitschreibt.“

Dekoratives von der MPS zum Adventsmarkt. Foto nn

Urgestein der Jugendberufshilfe

Anne Leibfried von der Fachstelle Jugendberufshilfe der Stadt Marburg sagte, dass keine Einrichtung so lange schon hoch wirksame Angebote der Jugendberufshilfe biete. Die Jugendlichen machten dabei „riesige Erfahrungsgewinne“ und erhielten wertvolle Starthilfe in einer Arbeitswelt, die sich immer schneller verändere und viele überfordere.

Susanne Pfeifer, Teamleiterin beim KreisJobCenter, betonte: „Was in der Schule nicht möglich ist, bietet die MPS. Handwerkliche Arbeit und praktische Erfahrungen. Jugendliche erschaffen hier Dinge, die gefallen. Allein der Verkauf ihrer Produkte auf dem Adventsmarkt ist ein echtes Erfolgserlebnis.“

Die Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Daniela Blüder unterstrich: „Schwer erreichbare Jugendliche, die sogenannten „Neets“ (not in Education, Employment or Training) finden nur schwer den Weg zu unseren BerufsberaterInnen – das gelingt der MPS aber schon. Als Partner für uns ist sie eine große Unterstützung.“

Sven Jerschow Leiter der Reha-Berufsberatung der Agentur für Arbeit hob die Erfahrung und den Idealismus des Teams der MPS hervor: „Für unsere „Aktivierungshilfe für Jüngere“ zählt die Expertise der MPS enorm. Es braucht eine große Portion Geduld und die Bereitschaft, sich ernsthaft auf die besonderen Bedürfnisse dieser Jugendlichen einzulassen.“

Rapper singt vom Anderssein

Besonders eindrucksvoll war der musikalische Beitrag des 18-jährigen MPS-Schülers, der seinen selbst produzierten Song „Kein Platz“ vorstellte. Er sang von Einsamkeit, Gewalt und das Gefühl des Andersseins in einer herausfordernden Welt. Ein klarer Appell an die Gesellschaft.

Gefördert wird die Marburger Produktionsschule aus Mitteln der Agentur für Arbeit und das Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.

 

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